24.05.2014 Aufrufe

Volltext - Fachbereich Physik - Universität Hamburg

Volltext - Fachbereich Physik - Universität Hamburg

Volltext - Fachbereich Physik - Universität Hamburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kapitel 2.<br />

Grundlagen der experimentellen Arbeit<br />

E kin,Ion = qEd = 1 ms 2<br />

2 t 2 (2.7)<br />

√<br />

m s<br />

⇒ t =<br />

2<br />

(2.8)<br />

q 2Ed<br />

Aus der Messung der Flugzeit lässt sich daher das Masse-/Ladungsverhältnis<br />

von Ionen ableiten. Im weiteren Verlauf wird im Zusammenhang mit der Ionen-<br />

ToF-Messung der kürzere Begriff der Massenauflösung verwendet.<br />

2.3 Die Experimentierumgebung an der P04-Beamline<br />

bei PETRA III<br />

2.3.1 Der Speicherring PETRA III<br />

Im Speicherring PETRA III werden Positronen mit einer Energie von 6 GeV in<br />

einem ringförmigen Vakuumrohrsystem gespeichert 1 . Der Vakuumdruck liegt bei ca.<br />

1 · 10 −9 hPa, was aufgrund von Restgaskollisionen zu einer mittleren Lebensdauer<br />

der gespeicherten Positronen von etwa 10 Stunden führt.<br />

Die Positronen werden in Paketen (Bunches) gebündelt, von denen bis zu 960 bei<br />

einem Strom von 100 mA gleichzeitig im Speicherring umlaufen. Im Top-Up genannten<br />

Betriebsmodus werden die durch Restgaskollisionen schrumpfenden Bunche im<br />

Abstand von wenigen Minuten nachgefüllt, was einen annähernd konstanten Strom<br />

im Speicherring gewährleistet.<br />

Ein Oktant des 2304 m langen Speicherrings befindet sich in der rund 300 m<br />

langen Max-von-Laue-Halle. In der Halle befinden sich 14 Strahlrohre (Beamlines)<br />

mit 30 Messplätzen. Dort, wo die Positronen die stationären, magnetischen<br />

Wechselfelder passieren, die von sogenannten Undulatoren erzeugt werden, wird<br />

die Undulator- oder allgemeiner Synchrotronstrahlung produziert. Hier zweigen die<br />

Strahlrohre tangential vom Speicherring ab, wobei der Positronenstrahl mithilfe<br />

eines Dipolmagneten von der Strahlung separiert wird.<br />

2.3.2 Undulatorstrahlung<br />

Die magnetischen Wechselfelder von Undulatoren werden durch alternierend gepolte<br />

Permanentmagnete erzeugt, die sich entlang der Positronenbahn (im Folgenden<br />

auch Undulatorachse genannt) in zwei Reihen in der Vertikalen gegenüberstehen.<br />

Die Länge des P04-Undulators beträgt 5 m. Durch die Lorentzkraft werden die<br />

Positronen im Undulator - wechselweise mit dem alternierenden Magnetfeld - um<br />

Bruchteile eines Millimeters von einer geraden Flugbahn in der Horizontalen ausgelenkt.<br />

Auf diesem Slalomkurs geben die Positronen Energie in Form von Strahlung<br />

1 Seit Anfang 2013 werden Elektronen verwendet. Von der Inbetriebnahme bis Anfang 2013, und<br />

damit während der Experimente, wurden Positronen gespeichert, weshalb zur besseren Lesbarkeit<br />

im weiteren Text nur Positronen als Strahlungsquelle aufgeführt werden.<br />

14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!