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Volltext - Fachbereich Physik - Universität Hamburg

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Kapitel 3. Entwicklung, Aufbau und Funktion des<br />

Koinzidenzspektrometers<br />

3.2.1 Simion<br />

Die mit Solid Edge konstruierten Teile werden als Dateien im stl-Format in Simion<br />

importiert und dort durch die Zuweisung von Potentialen als Elektroden definiert.<br />

Im stl-Format werden dreidimensionale Körper anhand ihrer Oberflächen definiert,<br />

wobei die Oberflächen als Facettenstruktur von Dreiecken genähert werden. Simion<br />

hingegen teilt den dreidimensionalen Raum durch ein Gitter in sogenannte Voxel<br />

ein, würfelförmige Volumenelemente, die ein dreidimensionales Analogon zu Pixeln<br />

in Grafiken bilden. Zur Simulation werden die Voxel dann definiert als Elemente<br />

einer potentialtragenden Elektrodenoberfläche oder des elektrischen Felds im leeren<br />

Raum, in dem die Teilchenbewegung berechnet wird.<br />

Die felderzeugenden Elektroden werden daher durch facettierte und gevoxelte<br />

Oberflächen in Simion repräsentiert. Bei hinreichend kleinem Voxelraster haben sich<br />

die Simulationen qualitativ als zuverlässig erwiesen, für quantitative Diskussionen<br />

von Simulationsergebnissen sind diese Näherungen aber zu berücksichtigen.<br />

3.2.2 Radia<br />

Radia berechnet Magnetfelder über einen iterativen Algorithmus, der nach einer<br />

vorgegebenen Anzahl von Iterationsschritten oder hinreichend geringen Veränderungen<br />

des Magnetfelds zwischen zwei Iterationen abbricht. Die berechneten Flussdichten<br />

werden als Textdateien unter Angabe der drei Raumkoordinaten in Millimetern<br />

und der Flussdichtekomponenten in den drei Raumrichtungen in Tesla<br />

abgespeichert. Die durch ein Pythonskript formatierte Textdatei wird dann als Magnetfeld<br />

in Simion eingefügt. Das Verfahren ist mit einigen Schwierigkeiten behaftet,<br />

die inzwischen so weit kontrolliert werden, dass für den jeweiligen Einzelfall Problemlösungen<br />

gefunden werden können. Dies betrifft unter anderem:<br />

34<br />

• Die Magnetfeldberechnung mit Radia führt gelegentlich zu unrealistischen<br />

Werten, wenn Flussdichten auf Symmetrieachsen oder anderen, durch die<br />

Geometrie der magnetischen Struktur ausgezeichneten, Koordinaten berechnet<br />

werden. Eine Verschiebung der Koordinaten um einige Mikrometer führt<br />

häufig zu plausiblen und mit Magnetfeldmessungen übereinstimmenden Ergebnissen,<br />

ohne die Simulationsergebnisse wesentlich zu verzerren.<br />

• In Radia können keine konkav geformten Einzelmagnete definiert werden. Solche<br />

Körper müssen daher durch mehrere Einzelsegmente genähert werden.<br />

• Eine Kontrollinstanz für die Flussdichteberechnung ist die dreidimensionale<br />

Darstellung der Flussdichte in einer Raumebene (s. Abb. 3.6). Es ist unklar,<br />

warum die Darstellung gelegentlich einen fehlerhaften Anschein erweckt, obwohl<br />

die Ergebnisse plausibel sind, und sogar in guter Übereinstimmung mit<br />

Messdaten stehen (z.B. Abb. 3.8, rechts).<br />

• Simion verwendet magnetische Potentiale zur Trajektoriensimulation in Magnetfeldern<br />

analog der Simulation in elektrischen Feldern. Das hat zur Kon-

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