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Volltext - Fachbereich Physik - Universität Hamburg

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Kapitel 2.<br />

Grundlagen der experimentellen Arbeit<br />

werden kann. Es folgen eine Übersicht über die Experimentierumgebung der P04-<br />

Beamline bei PETRA III und ein Überblick über die Entwicklung und Funktionsweise<br />

der beiden verwendeten ToF-Spektrometertypen. Das Kapitel schließt mit<br />

Erläuterungen zur Datenaufnahme und Darstellung von Messungen.<br />

2.1 Photoionisation<br />

Bei der Photoionisation wird die Ionisation<br />

eines Atoms oder Moleküls mittels<br />

Strahlung herbeigeführt. Im einfachsten<br />

Fall koppelt genau ein Photon an<br />

ein atomares Valenzelektron, das mit einer<br />

Bindungsenergie (E B ) kleiner oder<br />

gleich der Photonenenergie (E Phot ) an<br />

das Atom gebunden ist, und überträgt<br />

seine Energie auf das Elektron. Das<br />

Elektron besitzt damit genug Energie,<br />

um das Coulombpotential des Atoms zu<br />

verlassen und ins Kontinuum zu gelangen,<br />

wobei ein Kation zurückbleibt. Bereits<br />

Einstein beschrieb diesen Prozess<br />

Abb. 2.1: Schema einer Photoionisationsanregung<br />

über die Ionisationsschwelle<br />

als Quanteneffekt [10], wofür ihm der<br />

Nobelpreis von 1921 verliehen wurde,<br />

und es ergibt sich für die kinetische Energie E kin des sogenannten Photoelektrons:<br />

E kin = E P hot − E B (2.1)<br />

In vielen Fällen, wie bei der Anregung von Innerschalenelektronen, kommt es<br />

zu weiteren Prozessen, die im Folgenden differenziert nach der Umgebung des angeregten<br />

Systems betrachtet werden.<br />

2.1.1 Folgeprozesse der Innerschalenanregung und -ionisation in<br />

isolierten Atomen<br />

Für die Wechselwirkung eines Photons mit einem atomaren Innerschalenelektron<br />

gibt es abhängig von der Photonenenergie zwei Möglichkeiten:<br />

6<br />

• Das Elektron erhält genügend Energie, um mit einer kinetischen Energie nach<br />

Gleichung 2.1 ins Kontinuum zu entkommen (Innerschalenionisation).<br />

• Das Elektron wird in einen höheren gebundenen Zustand angeregt und verbleibt<br />

im Atom (Innerschalenanregung). Dabei kann es eine Leerstelle in der<br />

Valenzschale besetzen oder einen Zustand in einer bis dahin gänzlich unbesetzten<br />

Schale. Im letzten Fall spricht man von einem Atom im Rydbergzustand.

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