Volltext - Fachbereich Physik - Universität Hamburg
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Kapitel 5.<br />
Experimente<br />
nommen werden. So wurde mit diesem Datenfilter das Verzweigungsverhältnis für<br />
die unterschiedlichen Ladungsstufen des Xenon-Zerfalls über den gemessenen Energiebereich<br />
bestimmt, das im Wesentlichen mit der Literatur übereinstimmt, wenn<br />
im Einzelfall auch nicht-systematische Abweichungen zu erkennen sind (s. Abb. 5.10<br />
& Tab. 5.3). Des Weiteren wurde mit diesem Datenfilter eine ungewöhnliche Effizienz<br />
für das elektronische Signal des Xe 2+ -Zerfalls bestimmmt, das zusammen mit<br />
einer PIPICO-Messung seinen Ursprung in einem ICD haben könnte, bei dem ein<br />
Xenon-Dimer in ein Xe 2+ - und ein Xe 5+ -Ion zerfällt (s. Abb. 5.8 & 5.9).<br />
Die vorgestellten Untersuchungsmethoden zeigen daher Möglichkeiten zur Auswertung<br />
der mit dem neuen Koinzidenzspektrometer aufgenommenen Daten auf.<br />
Die Messungen zeigen aber auch Optimierungsbedarf in Bezug auf die Energieauflösung,<br />
Totzeitverluste und die durch Stoßprozesse erzeugten Sekundärelektronen,<br />
worauf noch einmal im Ausblick eingegangen wird (s. Abs. 6). Mit diesen Optimierungen<br />
sollten sich in Zukunft die Zerfallskanäle der Ionisation ladungsspezifisch<br />
und energetisch noch detaillierter analysiert lassen.<br />
5.2 Nachweis des NACHT-Effekts an N 2 O<br />
Im Zusammenhang mit der in Abschnitt 4.3.2 beschriebenen Optimierung, der Auflösung<br />
durch Retardierung, wurde der NACHT-Effekt an N 2 O untersucht, bei dem<br />
das Quadrupolmoment der O 1s→ 3π ∗ -Resonanz eine abstandsabhängige ionisierende<br />
Wirkung auf die Innerschalenelektronen der beiden benachbarten Stickstoffatome<br />
ausübt (s. Abs. 2.1.2). Die Messung wurde an der BW3-Beamline mit einer<br />
Messdauer von 1100 s je Einzelspektrum im Energiebereich zwischen 532,8 eV und<br />
536,2 eV durchgeführt.<br />
Messmethode<br />
Guillemin et al. [23] konnten den NACHT-Effekt über winkelaufgelöste PES nachweisen.<br />
Dazu wurden drei Elektronen-ToF-Spektrometer in unterschiedlichen Winkeln<br />
um die Ionisationszone positioniert. Aus der Winkelverteilung konnte der sogenannte<br />
non-dipole-parameter γ bestimmt werden, der den Anteil der Photoelektronenemission<br />
in Ausbreitungsrichtung der ionisierenden Strahlung beschreibt [52].<br />
Der NACHT-Effekt konnte lediglich in der non-dipole-Winkelverteilung nachgewiesen<br />
werden, wegen der schwachen Ausprägung des Effekts jedoch nicht im integrierten<br />
Signal. Im Gegensatz zu dieser Messmethode wurde für die hier dargestellten<br />
Messungen das integrierte Signal mit dem effizienten Elektronen-ToF-Spektrometer<br />
und entsprechend höherer statistischer Signifikanz aufgenommen.<br />
Ergebnisse<br />
Die angefertigte Flugzeitserie (s. Abb. 5.11) gibt einen Überblick über die Elektronen-ToF-Spektren<br />
in der Umgebung der O 1s→ 3π ∗ -Resonanz bei 534,6 eV. Da sich<br />
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