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Auf dem Weg zu einer neuen Mobilität - CIVITAS

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Wussten<br />

Sie<br />

schon, ...<br />

... dass das Mercurio-<br />

System das erste Pilotprojekt<br />

überhaupt<br />

für ein Mobilitätsguthaben-Konzept<br />

ist?<br />

ein bemerkenswerter Anstieg der<br />

Fahrten um 19 %, der <strong>zu</strong>rückgelegten<br />

Kilometern um 46 % und<br />

der Nut<strong>zu</strong>ngszeit um 69 %.<br />

Mobilitätsguthaben<br />

Das Konzept der Mobilitätsguthaben<br />

betrifft den Lieferverkehr<br />

in die verkehrsreduzierte Zone<br />

des historischen Stadtkerns. Das<br />

Konzept ist weltweit höchst innovativ,<br />

da es in Genua das erste<br />

Mal angewandt wird. Es basiert<br />

auf Verhaltensänderungen und<br />

Mobilitätsguthaben. Auch wenn<br />

es nun nur in einem bestimmten<br />

Bereich des Lieferverkehrs angewendet,<br />

kann es theoretisch aber<br />

doch, wo sinnvoll und technisch<br />

möglich, auf alle Mobilitätsbereiche<br />

ausgedehnt werden.<br />

Für die erste Anwendung des<br />

Konzepts mussten <strong>zu</strong>nächst<br />

die Mobilitätsbedürfnisse von<br />

Einzelhändlern, Handwerkern,<br />

Büros und allen anderen in der<br />

historischen Altstadt tätigen<br />

Betriebe erfasst werden. Jedes<br />

Unternehmen erhält in Abhängigkeit<br />

seines Bedarfs ein Anfangsguthaben.<br />

Dieses Guthaben wird<br />

beim Transport von Gütern und<br />

Waren mit eigenen Fahrzeugen<br />

oder professionellen Transport-<br />

und Kurierunternehmen verbraucht.<br />

Sobald das Anfangsguthaben<br />

vollständig aufgebraucht<br />

ist, muss bei der Stadtverwaltung<br />

ein neues Guthaben erworben<br />

werden.<br />

Das Zufahrtskontrollsystem registriert<br />

jede Fahrt in die Zone auf<br />

der Basis eines nach unterschiedlichen<br />

Nutzern differenzierenden<br />

Gebührensystems. Dabei werden<br />

vier Nutzerkategorien unterschieden:<br />

» Anwohner: Anwohner dürfen<br />

nach Entrichtung eines jährlichen<br />

Beitrags mit einigen Ausnahmen<br />

in die Zone einfahren.<br />

» Häufig verkehrende Lieferfahrzeuge:<br />

Diese dürfen <strong>zu</strong><br />

bestimmten Zeiten einfahren und<br />

unterliegen <strong>dem</strong> Mobilitätsguthaben-Konzept,<br />

d. h. sie benötigen<br />

ausreichend Guthabenpunkte der<br />

jeweiligen Unternehmen, die sie<br />

anfahren, oder sie erhalten eine<br />

Geldstrafe.<br />

» Gelegentlich verkehrende<br />

Lieferfahrzeuge: Diese dürfen <strong>zu</strong><br />

bestimmten Zeiten einfahren,<br />

müssen jedoch eine Straßennut<strong>zu</strong>ngsgebühr<br />

entrichten (etwa<br />

7 € für eine Tagesgenehmigung).<br />

» Andere Nutzer: Sie dürfen<br />

nicht in das Gebiet einfahren und<br />

müssen bei Nichtbeachtung eine<br />

Geldstrafe entrichten.<br />

Es ist ausdrücklich <strong>zu</strong> betonen,<br />

dass alle Lieferfahrzeuge <strong>dem</strong><br />

Gebührensystem unterliegen,<br />

dass die Teilnahme am Mobilitätsguthaben-Programm<br />

aber<br />

völlig freiwillig, jedoch an einige<br />

Bedingungen geknüpft ist. Falls<br />

sich ein häufig in die verkehrsreduzierte<br />

Zone einfahrendes Unternehmen<br />

gegen die Teilnahme<br />

am Programm entscheidet, muss<br />

es in je<strong>dem</strong> Fall die allgemeinen<br />

Zufahrtsgebühren bezahlen.<br />

Das Mobilitätsguthaben-Programm<br />

trägt nach <strong>dem</strong> römischen<br />

Gott der Händler den<br />

Namen „Mercurio” (Merkur),<br />

doch dieser Name soll auch an<br />

das italienischen Wort „merci”<br />

für Waren erinnern. Für einen abschließenden<br />

Vergleich zwischen<br />

<strong>dem</strong> Mobilitätsguthaben-Konzept<br />

und <strong>einer</strong> City-Maut besteht<br />

noch weiterer Forschungs- und<br />

Erprobungsbedarf, da das Konzept<br />

des Mobilitätsguthabens<br />

noch in allen seinen Komponenten<br />

weiterentwickelt werden<br />

muss. Dies betrifft auch das<br />

<strong>zu</strong>grundeliegende technische<br />

System, für das es k<strong>einer</strong>lei Vergleichsmöglichkeit<br />

gibt.<br />

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