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Auf dem Weg zu einer neuen Mobilität - CIVITAS

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Werbeplakat aus<br />

der Kampagne <strong>zu</strong>r<br />

Sensibilisierung der<br />

Öffentlichkeit für die<br />

Feinstaubproblematik<br />

Zufahrtsbeschränkungen sind die<br />

effektivste Methode <strong>zu</strong>r dauerhaften<br />

Verkehrsreduzierung. Im<br />

Rahmen von CARAVEL wurden<br />

in Stuttgart drei Formen von Zufahrtsbeschränkungen<br />

getestet:<br />

» A1: Lkw-Durchfahrtsverbot.<br />

» A2: Umweltzone.<br />

» A3: Ebenerdiger Fußgängerüberweg<br />

an <strong>einer</strong> städtischen<br />

Schnellstraße.<br />

Das Stadtgebiet Stuttgarts<br />

bedeckt eine Fläche von 207 km 2 .<br />

A1 (mit zwei Ausnahmen) und<br />

A2 gelten im gesamten Stadtgebiet.<br />

A3 beschränkt sich auf<br />

eine Untersuchungsstrecke mit<br />

hohem Verkehrsaufkommen in<br />

der Innenstadt.<br />

Ein Lkw-Durchfahrtsverbot (Maßnahme<br />

A1) wurde in Stuttgart<br />

im Januar 2006 als wichtiger<br />

Bestandteil des Luftreinhalteplans<br />

für alle Lkw mit einem<br />

<strong>zu</strong>lässigen Gesamtgewicht von<br />

mehr als 3,5 Tonnen eingeführt.<br />

Es gab Ausnahmen für die beiden<br />

Bundesstraßen B 10 und B<br />

14. Diese Maßnahme galt jedoch<br />

nur bis <strong>zu</strong>r Einführung von<br />

Maßnahme A2, die im März 2008<br />

eingeführte Umweltzone, und<br />

wurde dann aufgehoben. Laut<br />

Untersuchungen gehörte das<br />

Lkw-Durchfahrtsverbot aber <strong>zu</strong><br />

den effektivsten Maßnahmen.<br />

Die NO x<br />

- und PM 10<br />

-Emissionsfaktoren<br />

für Lkw sind 20- bis<br />

30-mal höher als die für leichtere<br />

Fahrzeuge, wie etwa Pkw. Jeder<br />

Lkw weniger hat somit denselben<br />

Effekt wie eine Reduzierung<br />

um 20 bis 30 Pkw. Im gesamten<br />

Stadtgebiet sank die Anzahl der<br />

Lkw um durchschnittlich 10 %.<br />

An einigen Stellen mit sehr hoher<br />

Luftschadstoffbelastung kam<br />

es <strong>zu</strong> Verringerungen zwischen<br />

5 und fast 30 %. Ergebnisse<br />

in derselben Größenordnung<br />

konnten für die Verringerung<br />

des Lkw-Verkehrs (-11,5 %) durch<br />

umfangreiche Verkehrszählungen<br />

an der Untersuchungsstrecke<br />

B 14 vor und nach Einführung<br />

des Fahrverbots nachgewiesen<br />

werden. Das Diagramm auf Seite<br />

58 zeigt die Rückgänge der Lkw-<br />

Verkehrsstärke an verschiedenen<br />

Messstellen.<br />

Abnahme der Schadstoffkonzentrationen<br />

Vor und nach Einführung von<br />

Maßnahme A1 wurden an <strong>einer</strong><br />

Untersuchungsstrecke Verkehrszählungen<br />

und Simulationen<br />

durchgeführt. Die Untersuchungsstrecke<br />

war ein 2 km<br />

langer Abschnitt der stark befahrenen<br />

B 14 im Innenstadtbereich.<br />

Die von Lkw auf der Untersuchungsstrecke<br />

<strong>zu</strong>rückgelegte<br />

Fahrleistung ging als Folge der<br />

Maßnahme A1 von 9.570 auf<br />

8.471 km <strong>zu</strong>rück. Dies entspricht<br />

einem Rückgang um 11,5 %, während<br />

die von Pkw <strong>zu</strong>rückgelegte<br />

Fahrleistung nahe<strong>zu</strong> konstant<br />

blieb. Die berechnete Reduktion<br />

der Emissionen von PM 10<br />

und NO 2<br />

betrug etwa 8 %. Diese Ergebnisse<br />

sind ein weiterer Beweis<br />

für die Wirksamkeit eines Lkw-<br />

Durchfahrtverbots.<br />

Zustimmung der Bevölkerung<br />

Der Umset<strong>zu</strong>ngsprozess wurde<br />

von verschiedenen umfassenden<br />

Öffentlichkeits- und Werbeaktivitäten<br />

begleitet, um eine breite<br />

Zustimmung der Bevölkerung <strong>zu</strong><br />

erlangen:<br />

» Einführung des „Beraterkreises<br />

Lärmschutz und Luftreinhaltung<br />

Stuttgart“ in 2005;<br />

» Durchführung <strong>einer</strong> Kampagne<br />

<strong>zu</strong>r Sensibilisierung der Öffentlichkeit<br />

für die Feinstaubproblematik<br />

und für Möglichkeiten<br />

59

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