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Psychomotorische Angebote für 2 bis 4-jährige Kinder zur - BSCW

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Aspekte der psychomotorischen Bewegungsförderung<br />

psychomotorischen Förderung darstellt. Ebenfalls stimmt Färber (2004) dieser Aussage zu,<br />

indem er betont, dass jeder Entwicklungsschritt vom Kind aus gemacht wird. Dies bedeutet,<br />

dass sich die Psychomotoriktherapeutin aus psychomotorischer Sicht im Hintergrund aufhält.<br />

Die Schwierigkeit besteht darin, das Kind auf seinem Entwicklungsweg abzuholen, zu begleiten,<br />

seine Bedürfnisse zu erkennen und im richtigen Moment Unterstützung anzubieten. In<br />

der Psychomotorik steht die Leistungsverbesserung in der Motorik nicht im Vordergrund.<br />

Vielmehr geht es darum, die Persönlichkeitsentwicklung und die Handlungskompetenz des<br />

Kindes zu erweitern (Kiphard 1994).<br />

Zimmer (2006) geht näher auf den Terminus Psyche ein. Sie macht deutlich, dass sich bei<br />

Bewegungshandlungen der psychologische Anteil auf die Bereiche der Wahrnehmung, des<br />

Erlebens, Fühlens und Denkens bezieht. Dies zeigt, dass die Bewegungshandlungen immer<br />

als ganzheitliche Äusserung des Menschen zu betrachten sind. Psychomotorik wird aus den<br />

Prozessen der körperlich-motorischen und psychisch-geistigen Einheiten verstanden. Aus<br />

dieser Perspektive kann jeder Mensch als eine psychomotorische Einheit gesehen werden.<br />

Wenn der Begriff Psychomotorik streng betrachtet wird, gibt es keine Trennung zwischen<br />

den Bewegungen und der psychischen oder gefühlsmässigen Beteiligung des Menschen.<br />

Psychomotorik ist demnach eine spezifische Sicht der menschlichen Entwicklung, bei der die<br />

Bewegung ein wesentliches Ausdrucksmittel des Menschen darstellt. Es ist wichtig, kognitive,<br />

motivationale und emotionale Aspekte in jede Handlung mit einfliessen zu lassen. Die<br />

Bewegungshandlungen haben deshalb einen positiven Einfluss auf die Bereiche der Kognition,<br />

der Emotion und der Motivation. Wenn die kindliche Bewegung als Einheit von Erleben,<br />

Fühlen und Handeln betrachtet wird, ist es naheliegend, dass zwischen diesen Bereichen<br />

nebst den Zusammenhängen auch eine Wechselwirkung stattfinden kann. Zusammenfassend<br />

kennzeichnet der Begriff psychomotorisch die psychischen und motorischen Vorgänge<br />

sowie die enge Verbindung des körperlich-motorischen mit dem geistig-seelischen. Somit<br />

verfolgt die psychomotorische Förderung einerseits das Ziel, über Bewegungserlebnisse <strong>zur</strong><br />

Stabilisierung der Persönlichkeit beizutragen und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten<br />

zu stärken. Andererseits findet auch eine Bearbeitung von den motorischen Schwächen und<br />

Störungen statt. Psychomotorik verfolgt das Ziel einer ganzheitlichen Förderung der Persönlichkeitsentwicklung<br />

durch das Medium Bewegung. Die Eigenaktivität des Kindes wird gefördert,<br />

es wird zum selbständigen Handeln angeregt und durch verschiedene Gruppenerfahrungen<br />

verbessert das Kind seine Handlungskompetenzen und seine Kommunikationsfähigkeit.<br />

Um diese Ziele zu erreichen, stehen in der psychomotorischen Förderung erlebnisorientierte<br />

Bewegungsangebote im Vordergrund. Durch die Bewegungsangebote hat das Kind die<br />

Möglichkeit, sich selbst als wirksam zu erfahren. Das unterstützt den Aufbau eines positiven<br />

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