Psychomotorische Angebote für 2 bis 4-jährige Kinder zur - BSCW
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Ausgewählte Aspekte der kindlichen Entwicklung<br />
nen, Aufgaben und Probleme gemeinsam zu lösen. <strong>Kinder</strong> mit einer hohen Rollenübernahmefähigkeit<br />
können sich auch gut in ihre Mitmenschen hineinzuversetzen, was als Empathie<br />
bezeichnet wird. Deshalb fällt es ihnen leichter, anderen <strong>Kinder</strong>n beizustehen und zu helfen,<br />
ihnen etwas abzugeben, sie zu verteidigen beziehungsweise zu trösten oder in Schutz zu<br />
nehmen. Heutzutage wird davon ausgegangen, dass zwischen der Rollenübernahme und<br />
der Kognition zahlreiche Wechselbeziehungen bestehen. Veränderungen und Fortschritte in<br />
einem Bereich machen sich scheinbar auch im Anderen bemerkbar.<br />
Regelspiele<br />
Das Regelspiel setzt nach Zimmer (1998) ungefähr im 5. / 6. Lebensjahr ein und ist gekennzeichnet<br />
durch verstärkte Formen des Miteinander- und des Zusammenspielens. Die Regeln<br />
werden vom Erwachsenen bestimmt und die <strong>Kinder</strong> müssen sich daran halten. Im freien<br />
Spiel sind es meistens die älteren <strong>Kinder</strong>, welche die Abmachungen festlegen. Im vorschulischen<br />
Alter tendieren <strong>Kinder</strong> dazu, die Spielregeln als Zwangsregeln zu betrachten, welche<br />
nicht verändert werden können. <strong>Kinder</strong> brauchen Ordnung und Kontinuität. Es ist <strong>für</strong> sie einfacher,<br />
wenn sie genau wissen, was sie können und dürfen. Dabei ist wichtig, dass die Spiele<br />
auch immer gleich gespielt werden. Im Grundschulalter beginnen die <strong>Kinder</strong> zu verstehen,<br />
dass die Abmachungen auch verändert werden können, wenn alle Beteiligten damit einverstanden<br />
sind. Regelspiele sind nach Oerter & Montada (1998) fast immer Wettkampfspiele.<br />
Der Leistungsvergleich zwischen den Partnern mit den ungefähr gleichen Fähigkeitsniveaus<br />
ist das Reizvolle an den Regelspielen mit Wettbewerbscharakter.<br />
5.3.2. Fazit <strong>für</strong> die Praxis<br />
Unserer Meinung nach stellt das Spiel in der Arbeit mit <strong>Kinder</strong>n ein wichtiges Medium dar. Im<br />
Spiel sind die <strong>Kinder</strong> meistens motiviert und deshalb gut erreichbar. Zu beachten ist, dass<br />
die <strong>Kinder</strong> in jedem Alter anders spielen. Die Psychomotoriktherapeutin sollte sich ständig<br />
darüber im Klaren sein, dass die verschiedenen Spiele nicht auf jeder Altersstufe angewendet<br />
werden können. Die <strong>Kinder</strong> brauchen <strong>für</strong> gewisse Spiele eine bestimmte kognitive Voraussetzung,<br />
damit sie dem Spielverlauf folgen können. Wir empfehlen deshalb, mit einer<br />
Spielform zu beginnen, welche das Kind altersgemäss bereits gelernt hat. Wenn das Kind<br />
dem Spiel kognitiv gut folgen kann, darf auf die nächste Spielform gewechselt werden. Z.B.<br />
arbeitet die Psychomotoriktherapeutin mit einem 4-<strong>jährige</strong>n Kind zuerst auf der Ebene des<br />
Konstruktionsspiels. Wenn dieses Spiel <strong>für</strong> das Kind zu einfach ist, kann auf die nächste<br />
Form – das Symbolspiel – gewechselt werden.<br />
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