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Psychomotorische Angebote für 2 bis 4-jährige Kinder zur - BSCW

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Ausgewählte Aspekte der kindlichen Entwicklung<br />

Spiele oder Symbolspiele. Typisch <strong>für</strong> sie ist nach Zimmer (1998) die ausgeprägte Phantasie<br />

der <strong>Kinder</strong>. Kasten (2005a) bestätigt, dass die Spiele der <strong>Kinder</strong> im 3. Lebensjahr vielfältiger<br />

und phantasievoller werden. Dies führt er darauf <strong>zur</strong>ück, dass sich die kognitive Entwicklung<br />

der <strong>Kinder</strong> im Laufe des 3. Lebensjahres ausdifferenziert. Zum Fiktions- oder Illusionsspiel<br />

sagt Zimmer (1998) weiter, dass die Objekte oft ihrer Funktion entzogen werden. Beispielsweise<br />

ist eine Schnur plötzlich eine giftige Schlange. Oerter & Montada (1998) stimmen dem<br />

zu und sagen, dass das Kind in diesem Spiel die Gegenstände und die kindliche Handlung<br />

nach seinem eigenen Wunsch und seiner Zielvorstellung umdeutet. Oftmals werden die<br />

Handlungen im Spiel aus den gemachten Erfahrungen des Kindes übernommen. Typisch da<strong>für</strong><br />

sind Puppen- und Autospiele. Demnach können Rollenspiele auch in die Als-ob-Spiele<br />

eingeordnet werden. Durch die Zweckentfremdung, welche in dieser Spielform oft vorkommt,<br />

übt sich das Kind laut Zimmer (1998) in der Vorstellungskraft. Diese hat <strong>für</strong> den geistigen<br />

und kognitiven Entwicklungsbereich eine grosse Bedeutung. Mit der Zeit weiss das Kind, wie<br />

die Handlung enden wird. Deshalb muss es nicht mehr immer alles real durchführen, sondern<br />

kann die Handlung in Gedanken ablaufen lassen. Aufgrund dieser Verinnerlichung ist<br />

das Symbolspiel eine wichtige Vorübung <strong>für</strong> das innere Handelnd, das Denken.<br />

Rollenspiele<br />

Zimmer (1998) sagt, dass die <strong>Kinder</strong> im 3. – 6. Lebensjahr das Rollenspiel häufig als Freizeitbeschäftigung<br />

auswählen. Die <strong>Kinder</strong> schlüpfen in Rollen, welche sie aus ihrer Erlebnisund<br />

Erfahrungswelt, manchmal aber auch aus ihrer Phantasie kennen. Meistens werden die<br />

Rollen von Personen aus dem näheren Umfeld bevorzugt. Tiere und Fahrzeuge sind jedoch<br />

nicht weniger beliebt. Unter dem Rollenspiel verstehen Oerter & Montada (1998) ein Zusammenspiel<br />

von mehreren <strong>Kinder</strong>n, welche fiktive Rollen einnehmen. Im Spiel verfolgen die<br />

<strong>Kinder</strong> über längere Zeit die gleichen Ziele und handeln gemeinsam. Damit die <strong>Kinder</strong> zusammen<br />

ein Spiel entwickeln können, braucht es eine hohe soziale und kognitive Leistung.<br />

Nach Zimmer (1998) ist es beim Rollenspiel wichtig, dass die <strong>Kinder</strong> nicht nur ihre Bezugspersonen<br />

nachahmen, sondern sich auch mit ihnen identifizieren. Da die <strong>Kinder</strong> die eingenommenen<br />

Rollen meistens in Bewegung darstellen, bietet diese Spielform auch eine gute<br />

Unterstützung <strong>zur</strong> Förderung der Motorik. Wenn ein Kind beispielsweise im Klettern gefördert<br />

werden muss, macht es dem Kind mehr Spass, wenn es die Wand in der Rolle eines Äffchenchens<br />

hoch klettern kann. Kasten (2005b) sagt, dass das Kind im 5. Lebensjahr in unterschiedliche<br />

Rollen schlüpfen kann. Er ist der Meinung, dass <strong>Kinder</strong>, welche gut andere<br />

Rollen annehmen können, öfters mit <strong>Kinder</strong>n in Kontakt treten. Auch sagt er, dass diese <strong>Kinder</strong><br />

lieber mit Gleichaltrigen als mit Erwachsenen spielen, dass sie besonders gut kooperieren<br />

und sich häufig sozial verhalten. <strong>Kinder</strong> mit der Fähigkeit <strong>zur</strong> Rollenübernahme begin-<br />

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