Psychomotorische Angebote für 2 bis 4-jährige Kinder zur - BSCW
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Motorische Entwicklung<br />
schieht noch ohne Gewichtsverlagerung und Rotationen. Darauf folgen Wurfbewegungen mit<br />
Körperrotationen. Der Fuss wird zuerst noch nicht vorgestellt, nach einiger Zeit macht das<br />
Kind aber einen Auslaufschritt, um besser zu werfen. Die Entwicklung der Wurfbewegung<br />
hält <strong>bis</strong> ins Schulalter an. Largo (2007) beschreibt eine ähnliche Entwicklungsabfolge bei der<br />
Wurfbewegung. Mit 2 <strong>bis</strong> 3 Jahren wirft das Kind einen Ball mit einer kurzen Bewegung des<br />
Unterarmes, welche auf das Ellbogengelenk beschränkt bleibt. Der Körper wird kaum mitbewegt.<br />
Mit 3 <strong>bis</strong> 4 Jahren macht das Kind einen Schritt nach vorn und holt mit dem Wurfarm nach<br />
hinten aus. Die Wurfbewegung kommt nun aus dem Schultergelenk und wird durch eine<br />
leichte Rotation und Vorwärtsbewegung des Körpers unterstützt. Auch Kasten (2005b) erwähnt,<br />
dass die meisten <strong>Kinder</strong> zu Beginn des 4. Lebensjahres beim Werfen eines Balles<br />
nur den Unterarm bewegen, nicht aber Bein und Körper. Im Laufe des Jahres wird die Wurfbewegung<br />
deutlich kräftiger. Der Oberkörper wird dabei vermehrt zum Wurfarm hin gedreht.<br />
Die eigentliche Ausholbewegung des gesamten Wurfarmes beherrschen die meisten <strong>Kinder</strong><br />
im 5. Lebensjahr jedoch noch nicht vollständig.<br />
Beim Fangen lassen sich ebenfalls typische Entwicklungsschritte nachweisen. Die <strong>Kinder</strong><br />
verbleiben <strong>bis</strong> ungefähr im 4. Lebensjahr beim Fangen eines Gegenstandes in einer passiven<br />
Körperhaltung. Sie strecken nur ihre Arme dem Objekt entgegen und schliessen sie, sobald<br />
sie den Gegenstand halten können. Das verlangt aber, dass das Objekt exakt in die<br />
Arme des Kindes geworfen wird (Scheid 1994).<br />
Largo (2007) erwähnt, dass sich das Kind in diesem Alter noch nicht auf den entgegenfliegenden<br />
Ball einstellen kann. Mit 3 <strong>bis</strong> 4 Jahren fangen die <strong>Kinder</strong> an, die Flugbahn, die Geschwindigkeit<br />
und die Grösse des Balls zu antizipieren.<br />
Die Voraussetzungen zum Fangen eines Balles sind laut Kasten (2005a) die Koordination<br />
von Hand und Auge sowie das Voraussehens der Flugbahn des Balles. Diese Voraussetzungen<br />
sind im 4. Lebensjahr noch nicht vollständig ausgebildet. Die <strong>Kinder</strong> haben in diesem<br />
Alter noch Mühe einen Ball zu fangen. Einen mittelgrossen Ball können sie fast nur festhalten,<br />
wenn ihnen dieser genau auf die waagrecht ausgestreckten Arme geworfen wird. Im 5.<br />
Lebensjahr zeigen <strong>Kinder</strong> bereits Fortschritte im Fangen. Jedoch bereitet ihnen das Fangen<br />
eines selbst hochgeworfenen Balles noch Schwierigkeiten.<br />
Scheid (1994) fügt hinzu, dass das Kind erst im 6. Lebensjahr die Arme dem ankommenden<br />
Ball entgegen führt und ihm die Antizipation der Flugphase des Balls zunehmend gelingt. Eine<br />
Studie von Vogt (1978), zitiert nach Scheid (1994), hat gezeigt, dass nur wenigen 4<strong>jährige</strong>n<br />
<strong>Kinder</strong>n eine flüssige Verbindung von Fangen und Werfen gelingt. Mit 5 Jahren<br />
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