01.11.2012 Aufrufe

Psychomotorische Angebote für 2 bis 4-jährige Kinder zur - BSCW

Psychomotorische Angebote für 2 bis 4-jährige Kinder zur - BSCW

Psychomotorische Angebote für 2 bis 4-jährige Kinder zur - BSCW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4.1. Motorische Fähig- und Fertigkeiten<br />

Motorische Entwicklung<br />

Bös & Mechling (1983) und Roth & Willimczik (1983), zitiert nach Dordel (2003), beschreiben<br />

motorische Fähigkeiten als allgemeine, bewegungsunspezifische Steuerungs- und Funktionsprozesse.<br />

Damit sind sie einer Prozessebene einzuordnen. Sie sind nicht direkt beobachtbar,<br />

können aber als leistungsbestimmend <strong>für</strong> eine ganze Gruppe unterschiedlicher motorischer<br />

Fertigkeiten gelten. Motorische Fähigkeiten sind die Grundlage und die Voraussetzung<br />

der motorischen Fertigkeiten.<br />

Motorische Fertigkeiten sind als spezifische Bewegungen beobachtbar und stellen damit den<br />

Aussenaspekt von motorischen Fähigkeiten dar. Sie sind auf der Verhaltensebene anzusiedeln.<br />

Lernen und üben motorischer Fertigkeiten beeinflusst den Ausprägungsgrad motorischer<br />

Fähigkeiten. Motorische Fertigkeiten werden in fundamentale und elementare Fertigkeiten<br />

unterteilt. Zu den fundamentalen Fertigkeiten zählt Scheid (1994) das Greifen, die<br />

Körperaufrichtung und die erste aufrechte Fortbewegung. Bös & Mechling (1983) sowie Roth<br />

& Willimczik (1983), zitiert nach Dordel (2003) definieren elementare motorische Fertigkeiten<br />

als einfache Bewegungsformen, die <strong>zur</strong> Bewältigung alltäglicher Anforderungen unerlässlich<br />

sind. Dazu gehören: das Gehen, Laufen, Kriechen, Hüpfen, Springen, Heben, Tragen, Ziehen,<br />

Schieben, Klettern, Steigen, Rollen, Wälzen, Werfen und Fangen. Ihre Aneignung erfolgt<br />

im Kleinkind- und Vorschulalter, spätestens im Grundschulalter.<br />

Roth & Winter (1994) betonen, dass motorischen Fertigkeiten stark von der individuellen<br />

Selbstbestimmung des Kindes geprägt sind. Dies bedeutet, dass ihre Aneignung gelernt<br />

werden muss und dass der Zeitpunkt des Auftretens sehr individuell ist. Der Zeitraum, in<br />

dem sich ein Kind eine Fertigkeit aneignet, ist ein wesentlicher Indikator der Gesamtentwicklung<br />

des Kindes. Ab dem Schuleintritt werden viele Bewegungsformen nicht mehr von allen<br />

Menschen oder zumindest zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten erlernt. Die qualitative Fertigkeitsentwicklung<br />

lässt sich bei typischen Verhaltens- und Bewegungsmerkmalen oder in<br />

der Ausführung einzelner motorischer Fertigkeiten und Bewegungskombinationen beobachten.<br />

Zum Beispiel kann das Kind sicherer Laufen oder Fangen und Werfen. Beurteilt werden<br />

die motorischen Fertigkeiten bezüglich ihres Bewegungsflusses, des Bewegungsrhythmus,<br />

der Bewegungsgenauigkeit, der Bewegungsharmonie, bezüglich des Kombinationsvermögens<br />

und des Umfangs, des Tempos sowie der Dynamik der Bewegung.<br />

Motorische Fähigkeiten werden laut Gundlach (1968), zitiert nach Dordel (2003), in konditionelle<br />

und koordinative Fähigkeiten gegliedert. Diese stehen in einem wechselseitigen Verhältnis<br />

zueinander. Konditionelle Fähigkeiten sind abhängig von Prozessen der Energiebe-<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!