Psychomotorische Angebote für 2 bis 4-jährige Kinder zur - BSCW
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Ausgewählte Aspekte der kindlichen Entwicklung<br />
zu lösen. Wenn es ihnen nicht gelang, verharmlosten die <strong>Kinder</strong> die Situation oder versuchten<br />
die Aufgaben nicht noch einmal zu lösen. Es zeigte sich jedoch noch kein bestimmtes<br />
Anspruchsniveau, das auf vorgegangenen Erfahrungen beruht. Mit 4 ½ Jahren änderte sich<br />
dies und die <strong>Kinder</strong> wählten die Schwierigkeitsstufen aufgrund des vorangegangenen Erfolgs,<br />
beziehungsweise Misserfolgs. Die <strong>Kinder</strong> konzentrierten sich ab diesem Alter auf die<br />
obere Leistungsgrenze, wobei sie sich meist sehr gut einschätzen konnten und wussten,<br />
welche Ziele erreichbar sind.<br />
Differenzierung der Schwierigkeitsgrade<br />
Bei Bewegungsaufgaben werden den <strong>Kinder</strong>n oft feste Ziele gesetzt, die sie entweder ganz<br />
gut oder gar nicht bewältigen können. Sie müssen beispielsweise über eine Bank balancieren,<br />
auf einen Kasten klettern oder von einer bestimmten Höhe hinunterspringenn. Weil es<br />
wichtig ist, dass die <strong>Kinder</strong> das Anspruchsniveau selber wählen können eignen sich Geräte<br />
mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden besonders gut <strong>für</strong> Bewegungsangebote. z.B.<br />
verschieden breite und hohe Bänke oder Bretter zum Balancieren, unterschiedlich hohe Kästen<br />
zum Klettern usw. Jedes Kind kann bei diesen <strong>Angebote</strong>n selbst auswählen, wie hoch es<br />
klettern möchte und die <strong>Kinder</strong> können die Aufgabe nach ihrem Anspruchsniveau ausführen.<br />
Wenn das Kind den Schwierigkeitsgrad selbst wählen kann, ist die Gefahr einer Über- oder<br />
Unterforderung fast nicht vorhanden. Bei Bewegungssituationen wird das Kind in seiner Leistungsfähigkeit<br />
gefordert. Somit wird seine Entwicklung der Leistungsmotivation ebenfalls beeinflusst.<br />
Das eine Kind klettert ohne Problem auf das Klettergerüst, während sich ein Gleichaltriges<br />
nur auf die ersten Stufen traut. Daher ist es wichtig, dass die Bewegungsangebote<br />
genügend Spielraum <strong>für</strong> unterschiedliche Lösungsformen haben. Dadurch kann das Kind <strong>für</strong><br />
sich selbst das individuelle Niveau aussuchen und die Aufgabe mit Spass bewältigen. Wenn<br />
das Kind sein vorgenommenes Ziel nicht erreichen kann, braucht es von der Psychomotoriktherapeutin<br />
Unterstützung. Das Kind muss ermutigt werden und die Psychomotoriktherapeutin<br />
muss akzeptiert, dass das Kind sein Ziel nicht erreichen konnte. Dazu definiert Zimmer<br />
(1998) einen guten Leitsatz <strong>für</strong> Erwachsene: Den <strong>Kinder</strong>n sollte so wenig wie möglich und so<br />
viel wie nötig beim Erreichen ihrer Ziele geholfen werden. Es ist wichtig, dass die <strong>Kinder</strong><br />
nicht unter Druck gesetzt werden und dass sie die nötige Zeit <strong>zur</strong> Verfügung haben, um ihr<br />
Ziel selbständig zu erreichen.<br />
5.5.2. Fazit <strong>für</strong> die Praxis<br />
Bei <strong>Kinder</strong>n kann die Entwicklung von Leistungsmotivation und die Bildung eines realistischen<br />
Anspruchsniveaus auch ohne unmittelbaren Vergleich in Form von Wettkampf und<br />
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