Sommerakademien der deutschen Stiftung - Studienstiftung.ch

Arbeitsgruppe 6
Mythos und Vernunft in der Moderne
Das Verhältnis von Mythos und Vernunft wird häufig als Gegensatz verstanden: Die Vernunft
klärt den Menschen über die Irrationalität eines mythischen Weltbilds auf und baut
stattdessen ganz auf die wissenschaftliche Erklärung der Wirklichkeit. So geschehen in der
Antike mit dem ursprünglichen Wandel „vom Mythos zum Logos“ (Nestle); so geschehen
im 18. Jahrhundert mit der europäischen Aufklärung. Doch das Mythische läßt sich von
der Vernunft nicht so einfach verdrängen. Ja, es scheint, als könne sich das vernunftgeleitete
Denken ohne den Mythos nicht entfalten.
Wir wollen die vielfältige Durchdringung der Moderne mit dem Mythos in den Bereichen
von Alltag, Politik, Kunst und Wissenschaft untersuchen. Dabei werden nicht nur Philosophen
wie Barthes und Cassirer, Horkheimer und Adorno zu Wort kommen, sondern es
wird auch um die Bedeutung des Mythischen in den Künsten (Bildende Kunst und Literatur)
und Wissenschaften (Theologie, Psychologie, Ethnologie, Mathematik, Naturwissenschaften)
gehen. Daher sind ausdrücklich Studierende aller Fächer eingeladen, über offene
Fragen und offerierte Antworten zu diskutieren!
Leitung
Teilnehmer
Literatur
Prof. Dr. Ralf Becker
Humboldt-Studienzentrum für Philosophie und Geisteswissenschaften,
Universität Ulm
Dr. Julia Jonas
Institut für Philosophie, Universität Würzburg
Studierende aller Fächer
Horkheimer, M./Adorno, T.W., Dialektik der Aufklärung. Philosophische
Fragmente, Stuttgart 2006.
Barthes, R., Mythologies, Paris 2010 (dt. Übers.: Mythen des Alltags,
Berlin 2012).
Cassirer, E., The Myth of the State, New Haven-London 2009 (dt.
Übers.: Vom Mythus des Staates, Hamburg 2002).
Hübner, K., Die Wahrheit des Mythos, Freiburg i.Br. 2011.
Akademie XV Salem (Max Weber-Programm Bayern) 153