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Sommerakademien der deutschen Stiftung - Studienstiftung.ch

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Arbeitsgruppe 6<br />

Film na<strong>ch</strong> dem Kino: Se<strong>ch</strong>s Kapitel zur<br />

„postkinematographis<strong>ch</strong>en Bedingung“<br />

In den ersten hun<strong>der</strong>t Jahren seiner Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te verstand man unter Film ein te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>es<br />

Medium, das auf <strong>der</strong> Grundlage eines foto<strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>en Aufzei<strong>ch</strong>nungsverfahrens bewegte<br />

Bil<strong>der</strong> produzierte, die in öffentli<strong>ch</strong>en Räumen vor Publikum projiziert wurden. Im Zuge<br />

<strong>der</strong> letzten Jahre allerdings sind sämtli<strong>ch</strong>e Elemente dieser Definition fragli<strong>ch</strong> geworden.<br />

Zelluloid und foto<strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>e Aufzei<strong>ch</strong>nungsprozesse sind mittlerweile dur<strong>ch</strong> digitale Aufzei<strong>ch</strong>nungs-,<br />

Spei<strong>ch</strong>er- und Distributionsmedien abgelöst worden. Unter den Bedingungen<br />

portabler digitaler Medien, globaler Netzwerkkommunikation und sogenannter urban<br />

screens löst si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Film als Erfahrungsmatrix vom Kino und dem klassis<strong>ch</strong>en te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en<br />

Dispositiv des Films ab. Mit Bewegtbil<strong>der</strong>n ist nunmehr in allen sozialen Situationen und<br />

institutionellen Rahmungen zu re<strong>ch</strong>nen.<br />

Die Modalitäten <strong>der</strong> Rezeption verän<strong>der</strong>n si<strong>ch</strong> in dieser „postkinematografis<strong>ch</strong>en Bedingung“<br />

(Alexan<strong>der</strong> Horwath) grundlegend. An die Stelle eines Modells <strong>der</strong> Teilnahme an<br />

öffentli<strong>ch</strong>en Aufführungen tritt mittlerweile ein Modell <strong>der</strong> autonomen Programmgestaltung,<br />

die fließend in die Produktion eigener Filme und an<strong>der</strong>er Formate übergeht. Die<br />

Formen <strong>der</strong> Darstellung verän<strong>der</strong>n si<strong>ch</strong> ebenfalls: Neben die paradigmatis<strong>ch</strong>e Form des<br />

abendfüllenden Langspielfilms treten kürzere Formate und offene Formen, ferner künstleris<strong>ch</strong>e<br />

Bearbeitungen filmis<strong>ch</strong>en Materials, die in Museumsräumen aufgeführt werden,<br />

aber au<strong>ch</strong> prononcierte Langformen, vor allem im Berei<strong>ch</strong> des Dokumentarfilms.<br />

Leitung<br />

Teilnehmer<br />

Literatur<br />

Prof. Dr. Vinzenz Hediger<br />

Institut für Theater-, Film- und Medienwissens<strong>ch</strong>aft, Universität<br />

Frankfurt/Main<br />

Dr. Florian Hoof<br />

Institut für Theater-, Film- und Medienwissens<strong>ch</strong>aft, Universität<br />

Frankfurt/Main<br />

Studierende <strong>der</strong> Philosophie, Kunstwissens<strong>ch</strong>aft, Musikwissens<strong>ch</strong>aft,<br />

<strong>der</strong> Allgemeinen und Verglei<strong>ch</strong>enden Literaturwissens<strong>ch</strong>aft,<br />

Soziologie (insb. Kultursoziologie), Amerikanistik, Romanistik,<br />

Germanistik.<br />

Orte filmis<strong>ch</strong>en Wissens. Filmkultur und Filmvermittlung im<br />

Zeitalter digitaler Netzwerke, hg. von G. Sommer, V. Hediger<br />

und O. Fahle, Marburg 2011.<br />

Hansen, M., Cinema and Experience, Berkeley 2012.<br />

Casetti, F., Back to the Motherland, in: Screen, 52/1, 2011, S. 1-12.<br />

Akademie XVI Überlingen (Max Weber-Programm Bayern) 161

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