Sommerakademien der deutschen Stiftung - Studienstiftung.ch
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Arbeitsgruppe 9<br />
Hollywood in Europa<br />
Filme aus Hollywood wurden im Europa des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts mit wenigen Ausnahmen<br />
überall gezeigt. In <strong>der</strong> Fors<strong>ch</strong>ung ist die Ansi<strong>ch</strong>t verbreitet, dass US-Filme seit den 1910er<br />
Jahren weltweit gefragter als die Filme aller an<strong>der</strong>en Nationalitäten gewesen seien. Diese<br />
Auffassung wird gerne mit dem großen Anteil belegt, den US-Filme in aller Regel am Gesamtangebot<br />
eines bestimmten Landes hatten. Im Unters<strong>ch</strong>ied zu dieser Si<strong>ch</strong>tweise wollen<br />
wir in <strong>der</strong> Arbeitsgruppe – ganz im Trend neuerer Fors<strong>ch</strong>ung – die Rolle <strong>der</strong> Zus<strong>ch</strong>auer in<br />
Bezug auf die Nutzung von Hollywoodfilmen historis<strong>ch</strong> untersu<strong>ch</strong>en. In dieser Perspektive<br />
stellt si<strong>ch</strong> die Rolle, die <strong>der</strong> US-Film in Europa gespielt hat, grundlegend an<strong>der</strong>s dar.<br />
Waren bis in die 1960er Jahre hinein die Filme des eigenen Landes beim jeweiligen nationalen<br />
Publikum grundsätzli<strong>ch</strong> beliebter als die Hollywoods, so setzte si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> US-Film<br />
in <strong>der</strong> Gunst des europäis<strong>ch</strong>en Publikums erst seit den 1970er Jahren konsequent dur<strong>ch</strong>.<br />
Dieser Wandel lässt si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> als ein Prozess zunehmen<strong>der</strong> Integration <strong>der</strong> Filmpräferenzen<br />
in Europa verstehen.<br />
In <strong>der</strong> Arbeitsgruppe bes<strong>ch</strong>äftigen wir uns ausführli<strong>ch</strong> mit <strong>der</strong> Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te des US-Films<br />
im Europa des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts, wobei wir viel über die Nutzungsformen des Mediums<br />
Film als Unterhaltungsmedium sowie über die kulturelle Identität <strong>der</strong> Europäer lernen<br />
können. Darüber hinaus behandeln wir grundlegende methodologis<strong>ch</strong>e Fragen: Wie kann<br />
das Wissen über Filmges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te revidiert werden? Wel<strong>ch</strong>e Rolle spielen dabei Empirie und<br />
Theorie? Wie können wir den Präferenzen historis<strong>ch</strong>er Kinopublika auf die Spur kommen?<br />
Und: Wie können wir den Wandel von Filmpräferenzen erklären?<br />
Leitung<br />
Teilnehmer<br />
Literatur<br />
PD Dr. Joseph Garncarz<br />
Institut für Medienkultur und Theater, Universität Köln<br />
Prof. Dr. Mi<strong>ch</strong>ael Wedel<br />
Lehrstuhl für Medienges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule für Film und<br />
Fernsehen, Potsdam<br />
Studierende <strong>der</strong> Kultur- und Sozialwissens<strong>ch</strong>aften mit Interesse an<br />
<strong>der</strong> Analyse historis<strong>ch</strong>er Prozesse<br />
Thompson, K., Exporting Entertainment. America in the World<br />
Film Market, 1907–1934, London 1986.<br />
Garncarz, J., Hollywood in Deuts<strong>ch</strong>land. Zur Internationalisierung<br />
<strong>der</strong> Kinokultur: 1925–1990, Frankfurt/M.-Basel 2013.<br />
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Akademie VII Görlitz