Sommerakademien der deutschen Stiftung - Studienstiftung.ch
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Arbeitsgruppe 8<br />
Der Text als Musik. Transformationen des<br />
musikalis<strong>ch</strong>en in <strong>der</strong> <strong>deuts<strong>ch</strong>en</strong> Literatur<br />
Immer wie<strong>der</strong> wurde die Di<strong>ch</strong>tung im Laufe <strong>der</strong> Kulturges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te mit <strong>der</strong> Musik vergli<strong>ch</strong>en,<br />
parallelisiert, ja teils gar identifiziert. Naheliegen<strong>der</strong> Ausgangspunkt hierfür ist – neben<br />
<strong>der</strong> unmittelbaren Verbindung bei<strong>der</strong> Künste im Rhapsodenvortrag, Lied o<strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
Oper – die Tatsa<strong>ch</strong>e, dass je<strong>der</strong> Text, beson<strong>der</strong>s das Gedi<strong>ch</strong>t, Eigens<strong>ch</strong>aften aufweist, die<br />
au<strong>ch</strong> für die Musik konstitutiv sind: Rhythmus, Tempo, Klang, Dynamik, Melodie etc.<br />
Über diese Verbindung lässt si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t nur die im heutigen literaris<strong>ch</strong>en Diskurs vielfa<strong>ch</strong><br />
verna<strong>ch</strong>lässigte auditive Seite <strong>der</strong> Literatur bes<strong>ch</strong>reiben; vielmehr dienen die S<strong>ch</strong>nittstellen<br />
von Text und Musik seit <strong>der</strong> Antike au<strong>ch</strong> dazu, musikästhetis<strong>ch</strong>e Vorstellungen literaris<strong>ch</strong><br />
fru<strong>ch</strong>tbar zu ma<strong>ch</strong>en. Auf diese Weise wurde die Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te <strong>der</strong> Literatur ni<strong>ch</strong>t unmaßgebli<strong>ch</strong><br />
von <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> Musik beeinflusst.<br />
Unsere Arbeitsgruppe wird das Verhältnis literaris<strong>ch</strong>er Texte zur Musik und zu musikästhetis<strong>ch</strong>en<br />
Vorstellungen an markanten Beispielen untersu<strong>ch</strong>en, die von <strong>der</strong> Antike bis in die<br />
Gegenwart rei<strong>ch</strong>en. Der S<strong>ch</strong>werpunkt liegt dabei auf <strong>der</strong> <strong>deuts<strong>ch</strong>en</strong> Lyrik und ihrer poetologis<strong>ch</strong>en<br />
Reflexion, wobei folgenrei<strong>ch</strong>e Impulse aus an<strong>der</strong>en Literaturen und Kultursphären<br />
(wie Symbolismus, Futurismus, Jazz und Rap) ebenso berücksi<strong>ch</strong>tigt werden sollen wie<br />
Einflüsse aus bzw. Spiegelungen in Rhetorik, Spra<strong>ch</strong>philosophie und Vortragskunst; ferner<br />
soll <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> Tonaufzei<strong>ch</strong>nung für die Entwicklung des Verhältnisses von Text<br />
und Musik seit Beginn des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit zukommen.<br />
Leitung<br />
Teilnehmer<br />
PD Dr. Thomas Martinec<br />
Institut für Germanistik, Universität Regensburg<br />
Dr. Johannes Ullmaier<br />
Institut für Germanistik, Universität Mainz<br />
Studierende aller Fä<strong>ch</strong>er, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Philologien, <strong>der</strong> Musik<br />
und <strong>der</strong> Musikwissens<strong>ch</strong>aft<br />
Literatur Göttert, K.-H., Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te <strong>der</strong> Stimme, Mün<strong>ch</strong>en 1998.<br />
Literatur und Musik in <strong>der</strong> klassis<strong>ch</strong>en Mo<strong>der</strong>ne. Mediale Konzeptionen<br />
und intermediale Poetologien (= Klassis<strong>ch</strong>e Mo<strong>der</strong>ne 7), hg.<br />
von J. Grage, Würzburg 2006.<br />
Die Sehnsu<strong>ch</strong>t <strong>der</strong> Spra<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Musik. Texte zur musikalis<strong>ch</strong>en<br />
Poetik um 1800, hg. von B. Naumann, Stuttgart 1994.<br />
Akademie VIII Neubeuern 93