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Sommerakademien der deutschen Stiftung - Studienstiftung.ch

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Arbeitsgruppe 1<br />

The Balance of Life and Death: Zelluläre Überlebensund<br />

Anpassungsstrategien bei Pro- und Eukaryonten<br />

Die Evolution begünstigt Organismen, die so lange überleben, bis sie selbst vermehrungsfähige<br />

Na<strong>ch</strong>kommen hervorgebra<strong>ch</strong>t haben. Dazu ist es von Vorteil, Phasen ungünstiger äußerer<br />

Lebensbedingungen, wie z. B. Nahrungsmangel, für mögli<strong>ch</strong>st lange Zeit überdauern<br />

zu können. Dies gilt beson<strong>der</strong>s für einzellige Organismen (z. B. Bakterien). Aber au<strong>ch</strong> die<br />

individuellen Zellen multizellulärer Organismen sind häufig ungünstigen äußeren Lebensbedingungen<br />

wie Nährstoff- o<strong>der</strong> Sauerstoffmangel o<strong>der</strong> Zellstress (z.B. dur<strong>ch</strong> physikalis<strong>ch</strong>e<br />

S<strong>ch</strong>ädigung o<strong>der</strong> Infektionen) ausgesetzt und haben vers<strong>ch</strong>iedene Anpassungsstrategien<br />

entwickelt, um sol<strong>ch</strong>e Stressbedingungen zu überleben. Zudem unterliegen sie einem<br />

ausbalancierten Regelwerk wa<strong>ch</strong>stumsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong> und wa<strong>ch</strong>stumshemmen<strong>der</strong> Signale,<br />

wel<strong>ch</strong>es die Regeneration abgestorbener Zellen ermögli<strong>ch</strong>t, dabei aber unkontrolliertes autonomes<br />

Wa<strong>ch</strong>stum unterdrückt. Bei einer Krebserkrankung ist dieses sensible Regelwerk<br />

zugunsten ungehemmten Wa<strong>ch</strong>stums gestört; daher stellen Krebszellen ein wi<strong>ch</strong>tiges Modell<br />

zum Verständnis zellulärer Überlebensstrategien bei Eukaryonten dar. Ein verbessertes<br />

Verständnis zellulärer Überlebens- und Anpassungsstrategien ermögli<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> die Entwicklung<br />

neuer Therapiestrategien, z.B. für die Krebsbehandlung.<br />

In <strong>der</strong> Arbeitsgruppe sollen wi<strong>ch</strong>tige molekulare Überlebens- und Anpassungsstrategien<br />

von freilebenden Einzellern (Bakterien) und von Eukaryonten (am Beispiel des humanen<br />

Systems) erarbeitet werden. Wir wollen Gemeinsamkeiten und Unters<strong>ch</strong>iede in beiden Organismengruppen<br />

herausarbeiten, mögli<strong>ch</strong>e therapeutis<strong>ch</strong>e Ansatzpunkte diskutieren und<br />

dur<strong>ch</strong> den interdisziplinären Ansatz au<strong>ch</strong> versu<strong>ch</strong>en, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Fors<strong>ch</strong>ung oft zu beoba<strong>ch</strong>tenden<br />

Verständnisbarriere zwis<strong>ch</strong>en prokaryotis<strong>ch</strong>en und eukaryotis<strong>ch</strong>en Zellbiologen<br />

entgegenzuwirken.<br />

Leitung<br />

Teilnehmer<br />

Prof. Dr. Verena Jendrossek<br />

Institut für Zellbiologie, Universität Duisburg-Essen<br />

Prof. Dr. Dieter Jendrossek<br />

Institut für Mikrobiologie, Zentrum für Bioverfahrenste<strong>ch</strong>nik,<br />

Universität Stuttgart<br />

Studierende <strong>der</strong> Bio<strong>ch</strong>emie, Biologie, Mikrobiologie, Molekularund<br />

Zellbiologie, Molekularen Medizin, Medizin<br />

Literatur Fu<strong>ch</strong>s, G., Allgemeine Mikrobiologie, Thieme Verlag 2006.<br />

Alberts, B. et al., Molecular Biology of the Cell, Garland Science<br />

5<br />

2008.<br />

Hanahan, D./Weinberg, R. A., Hallmarks of Cancer. The Next Generation,<br />

in: Cell 144, 2011, S. 646-674.<br />

86<br />

Akademie VIII Neubeuern

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