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Sommerakademien der deutschen Stiftung - Studienstiftung.ch

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Arbeitsgruppe 10 Natur als Motiv, Metapher und Material. Regionale<br />

und globale Aspekte amerikanis<strong>ch</strong>er Kunst<br />

Wenn in <strong>der</strong> amerikanis<strong>ch</strong>en Kunst und Literatur das nationale Selbstverständnis verhandelt<br />

wird, kommt <strong>der</strong> Naturästhetik traditionell eine S<strong>ch</strong>lüsselrolle zu: S<strong>ch</strong>on zur Gründungszeit<br />

im späten 18. Jahrhun<strong>der</strong>t inszeniert <strong>der</strong> Maler John Singleton Copley das Projekt<br />

Amerika als einen Kampf gegen Naturgewalten, während Charles Brockden Brown dessen<br />

Realisierung bereits in Frage stellt, indem er die Protagonisten seiner S<strong>ch</strong>auerromane si<strong>ch</strong><br />

halluzinierend in <strong>der</strong> amerikanis<strong>ch</strong>en Wildnis verirren lässt. Im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t for<strong>der</strong>n<br />

die Transzendentalisten eine Hinwendung zur Natur, die in <strong>der</strong> Lands<strong>ch</strong>aftsmalerei <strong>der</strong><br />

Hudson River S<strong>ch</strong>ool, den philosophis<strong>ch</strong>en Abhandlungen Ralph Waldo Emersons und<br />

Henry David Thoreaus und <strong>der</strong> Lyrik Walt Whitmans ihren Ausdruck findet; Fre<strong>der</strong>ick<br />

Jackson Turner erklärt den ‘frontier spirit’ sogar zur conditio sine qua non des amerikanis<strong>ch</strong>en<br />

Selbstbewusstseins. Mit dem Kino öffnet si<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> im 20. Jahrhun<strong>der</strong>t ein<br />

gänzli<strong>ch</strong> neuer Raum zur Verhandlung <strong>der</strong> nationalen Identität. Aber au<strong>ch</strong> hier figuriert<br />

die Natur und <strong>der</strong>en Verhältnis zum (Kultur-)Mens<strong>ch</strong>en – von John Fords Westernfilmen<br />

über Steven Spielbergs „Jaws (Der Weiße Hai)“ bis zu James Camerons „Avatar“ – als eine<br />

immer wie<strong>der</strong>kehrende Metapher. In <strong>der</strong> Kunst wie in <strong>der</strong> Populärkultur wurde diese stete<br />

Abarbeitung an <strong>der</strong> Natur als Motiv, Metapher und Material ebenso auf spezifis<strong>ch</strong>e Regionen<br />

fokussiert wie au<strong>ch</strong> zum Gegenstand eines global distribuierten Images von Amerika.<br />

Die Funktionen und Transformationen, die <strong>der</strong> amerikanis<strong>ch</strong>en Naturästhetik dabei zukommen,<br />

und <strong>der</strong>en Übertragungen auf an<strong>der</strong>e Kulturen zeigen, dass das Thema weit über<br />

die Frage nationaler Identitätsbildung hinausweist.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Arbeitsgruppe verfolgen wir einen interdisziplinären Ansatz und beleu<strong>ch</strong>ten<br />

das Thema sowohl aus kunsthistoris<strong>ch</strong>er wie au<strong>ch</strong> aus literatur- und kulturwissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er<br />

Perspektive. Vorgängig wird ein Rea<strong>der</strong> zur Verfügung gestellt, <strong>der</strong> die Grundlage<br />

<strong>der</strong> Diskussionen bilden wird.<br />

Leitung<br />

Teilnehmer<br />

Literatur<br />

Prof. Dr. Bettina Gockel<br />

Kunsthistoris<strong>ch</strong>es Institut, Universität Züri<strong>ch</strong><br />

Prof. Dr. Elisabeth Bronfen<br />

Englis<strong>ch</strong>es Seminar, Universität Züri<strong>ch</strong><br />

Dr. des. Miriam Volmert<br />

Kunsthistoris<strong>ch</strong>es Institut, Universität Züri<strong>ch</strong><br />

Thomas Keller<br />

Kunsthistoris<strong>ch</strong>es Institut, Universität Züri<strong>ch</strong><br />

Studierende aller geisteswissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Fä<strong>ch</strong>er, insbeson<strong>der</strong>e<br />

Kunstges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und Literaturwissens<strong>ch</strong>aften<br />

vgl. die Auss<strong>ch</strong>reibung im Daidalosnet<br />

Akademie I Leysin 25

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