Sommerakademien der deutschen Stiftung - Studienstiftung.ch
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Arbeitsgruppe 5<br />
Kultur- und sozialwissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />
evolutionstheorie - Ein neues Paradigma?<br />
Wenn von Evolutionstheorie die Rede ist, kommt regelmäßig die biologis<strong>ch</strong>e Evolutionstheorie<br />
in den Sinn, und wer vom ‘Streit um die Evolutionstheorie’ hört, <strong>der</strong> denkt meist<br />
an die Auseinan<strong>der</strong>setzungen zwis<strong>ch</strong>en ‘Darwinisten’ und ‘Kreationisten’ – und viellei<strong>ch</strong>t<br />
au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> an die Bekämpfung des ‘Sozialdarwinismus’. Dabei ist seit den 1970er Jahren<br />
eine eigenständige kulturwissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Evolutionstheorie entstanden, oft gelagert um<br />
‘Meme’ als dem – neben den Genen – ‘zweiten Replikator’ im kulturellen Evolutionsprozess,<br />
wenig später in <strong>der</strong> Wirts<strong>ch</strong>aftswissens<strong>ch</strong>aft die ‘Evolutoris<strong>ch</strong>e Ökonomik’, und seit<br />
den 1990er Jahren als ‘Evolutoris<strong>ch</strong>er Institutionalismus’ eine sozialwissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Evolutionstheorie,<br />
die Institutionen in den Mittelpunkt ihrer Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tsanalysen stellt.<br />
In unserer Arbeitsgruppe wollen wir versu<strong>ch</strong>en, uns diese kultur- und sozialwissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />
Evolutionstheorien in ihren Grundzügen anzueignen, ihre Anwendung auf die Entwicklungsprozesse<br />
konkreter Organisationen und Institutionen na<strong>ch</strong>zuvollziehen bzw. zu<br />
illustrieren, sowie lernen, von <strong>der</strong> Warte einer Allgemeinen Evolutionstheorie aus auf die<br />
Gesamtheit aller Prozesse des Werdens und auf den so entstandenen ‘S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tenbau’ unserer<br />
Wirkli<strong>ch</strong>keit zu blicken – und zwar gerade in jener einheitswissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Perspektive,<br />
<strong>der</strong>en Mögli<strong>ch</strong>keit zu bestreiten immer wie<strong>der</strong> populär ist.<br />
Leitung<br />
Teilnehmer<br />
Literatur<br />
Prof. Dr. Werner J. Patzelt<br />
Lehrstuhl für Politis<strong>ch</strong>e Systeme und Systemverglei<strong>ch</strong>,<br />
Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Universität Dresden<br />
Studierende <strong>der</strong> Soziologie, Politikwissens<strong>ch</strong>aft, Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, Ethnologie,<br />
Kunstges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te und verwandter Fä<strong>ch</strong>er, <strong>der</strong> Volks- und<br />
Betriebswirts<strong>ch</strong>aftslehre, Biologie und Philosophie<br />
S<strong>ch</strong>urz, G., Evolution in Natur und Kultur. Eine Einführung in die<br />
verallgemeinerte Evolutionstheorie, Heidelberg 2011.<br />
Evolutoris<strong>ch</strong>er Institutionalismus. Theorie und exemplaris<strong>ch</strong>e Studien<br />
zu Evolution, Institutionalität und Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>keit, hg. von<br />
W.J. Patzelt, Würzburg 2007.<br />
Parlamente und ihre Evolution. Fors<strong>ch</strong>ungskontext und Fallstudien,<br />
hg. von W.J. Patzelt, Baden-Baden 2012.<br />
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Akademie IV Greifswald