11.10.2014 Aufrufe

STRASSENBAHN MAGAZIN Stuttgarts 300er im Porträt (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Betriebe<br />

Bald gibt es ein Zechen-Motiv mehr in Essen: Im August haben die Gleisstopfarbeiten für<br />

die Neubaustrecke der Linie 109 begonnen<br />

Neue Strecken in NRW<br />

Entlang der vorgestellten Route sind einige Neubaustrecken<br />

<strong>im</strong> Bau oder in Planung. Größtes<br />

Projekt ist der Kölner Nord-Süd-Tunnel, der die<br />

Altstadt Kölns untertunnelt und eine neue Verbindung<br />

vom Hauptbahnhof zum Heumarkt und<br />

weiter ans Rheinufer schafft.<br />

Große Fortschritte macht auch die Neubaustrecke<br />

der Linie 109 über den Krupp-Boulevard in Essen.<br />

Die nächsten rund 15 Kilometer legt die 1<br />

vorbei am Betriebshof Merhe<strong>im</strong> auf eigener<br />

Trasse zurück und erreicht schließlich Bensberg<br />

in Bergisch Gladbach. Von dort aus<br />

bringt uns der Bus nach Thielenbruch. Hier<br />

<strong>im</strong> ehemaligen Betriebshof schlummern die<br />

Museumswagen der KVB. Zur Stadtbahn-<br />

Haltestelle geht es durch das Heck eines ehemaligen<br />

Achtachsers in die Wagenhalle. Und,<br />

ja ... da steht sie wieder: Die 18 nach Bonn!<br />

Sie bringt uns diesmal zum sieben Kilometer<br />

entfernten Wiener Platz in Köln-Mülhe<strong>im</strong>.<br />

Die Gleise sind verlegt, die Haltestellen werden<br />

gebaut.<br />

Angedacht ist außerdem die Verlängerung der<br />

Linie 105 über Frintrop hinaus bis nach Oberhausen.<br />

Die Stadt Oberhausen würde die Strecke<br />

gerne bauen, um auch von Essen aus einen Anschluss<br />

an die Neue Mitte zu haben, sicher ist der<br />

Bau aber noch nicht.<br />

Damit sind wir wieder fast in der City, steigen<br />

jetzt aber in die 4 und fahren nochmal sieben<br />

Kilometer bis nach Leverkusen-Schlebusch.<br />

Puhh! Durchatmen! Blick auf den Kilometerstand:<br />

Bis hierher haben wir genau 97,1 Kilometer<br />

mit Straßen- und Stadtbahnen geschafft!<br />

Ein Drittel fast geschafft!<br />

Fast ein Drittel – Zickzack-Fahrten wie hier in<br />

Köln sind also dringend nötig. Per Bus und S-<br />

Bahn arbeiten wir uns nach Düsseldorf-Benrath<br />

vor. Zum Glück! Im dichten Düsseldorfer<br />

Netz werden wir mit ein bisschen<br />

Geschick wieder ordentlich Kilometer sammeln<br />

können. Direkt vor dem Benrather<br />

Bahnhof hält die Linie 701 der Rheinbahn,<br />

meist mit den rund 40 Meter langen Combinos<br />

des Typs NF10. Ein paar hundert Meter<br />

weiter umfährt die Tram den See vor<br />

dem Schloss Benrath, ein Mix aus Barock,<br />

Rokoko und Klassizismus, getüncht in ein<br />

zartes Rosa. Wenn nicht gerade ein B-Wagen-Doppel<br />

die Sicht versperrt, die fahren<br />

hier nämlich auch seit einigen Jahren mitten<br />

<strong>im</strong> Straßenplanum auf der verlängerten<br />

U74, lässt sich das Schloss gut bewundern.<br />

Über Holthausen, Wersten und Karolingerplatz<br />

n<strong>im</strong>mt uns die 701 mit bis zur Berliner<br />

Allee und wegen einer langfristigen<br />

Baustellenumleitung zum Graf-Adolf-Platz,<br />

wo wir in die 709 nach Neuss wechseln.<br />

Wenn NRW-Ministerpräsidentin Hannelore<br />

Kraft keinen fetten Dienstwagen in der<br />

Tiefgarage stehen hätte, könnte sie mit der<br />

709 bis zur Haltestelle Landtag/Kniebrücke<br />

fahren und wäre zu Fuß in drei Minuten <strong>im</strong><br />

Landtag mit Blick auf den Rhein. Davon<br />

wird man die Dame und vor allem deren<br />

Bodyguards aber wohl schwer überzeugen<br />

können.<br />

Weiter geht es durch Bilk, wo die 719 unsere<br />

Strecke Richtung Hafen verlässt und<br />

uns die 708 kreuzt. Bis nach Neuss verläuft<br />

die 709 jetzt auf mehreren Kilometern auf<br />

eigenem Gleiskörper. Es rauscht – die Straßenbahn<br />

überquert den Rhein und eilt zur<br />

Neusser Stadthalle. Da ist es dann mit dem<br />

Eilen vorbei. Am Obertor vorbei erreicht<br />

die 709 bald die Neusser Fußgängerzone.<br />

Hier ist Kriechen angesagt, denn selbst unter<br />

der Woche ist es hier oft brechend voll.<br />

Kein Wunder, dass die Neusser Politik das<br />

„Straßenbahn-Monster“ <strong>im</strong> Jahr 2009 gerne<br />

aus der Fußgängerzone verdrängt hätte.<br />

Mit Argumenten wie: „Die Oberleitung<br />

stört den Blick in den H<strong>im</strong>mel“. Siehe da:<br />

Die Neusser Bürger können auch mit Oberleitung<br />

den H<strong>im</strong>mel sehen. Bei einem Ratsbürgerentscheid<br />

gab es ein Votum pro<br />

Tram. Seitdem fährt sie auf einem besonders<br />

engen Stück zwischen Rathaus und<br />

Krefelder Straße auf einigen Hundert Metern<br />

aber eingleisig.<br />

Im Zickzack durch<br />

Düsseldorf und Neuss<br />

Am Neusser Hauptbahnhof steigen wir<br />

schließlich von Niederflur auf Hochflur um:<br />

Die U75 wartet schon! Werktags sind hier<br />

neben ein paar B-Wagen hauptsächlich die<br />

Kurzer Blick abseits der Route: Die kultige<br />

Strecke in der Düsseldorfer Altstadt wird mit<br />

Eröffnung des Wehrhahntunnels <strong>im</strong> kommenden<br />

Jahr stillgelegt. Es lohnt sich also, die U75<br />

von Neuss kommend mal kurz zu verlassen<br />

22 <strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 10 | 2014

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!