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STRASSENBAHN MAGAZIN Stuttgarts 300er im Porträt (Vorschau)

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<strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong><br />

Postfach 40 02 09 · 80702 München<br />

Zu „Darmstädter Beiwagen“<br />

(SM 9/2014)<br />

Einsatzdauer nicht<br />

ungewöhnlich<br />

Zum Beitrag über die Beiwagen der<br />

HEAG möchte ich einige Anmerkungen<br />

machen. So wurden die aus Regensburg<br />

übernommenen Verbandszüge in Darmstadt<br />

mit einem ‘ gekennzeichnet und als<br />

Typ ST/SB 6’ geführt. Die aus Remscheid<br />

übernommen ST9 waren allachsgetriebene<br />

Fahrzeuge und besaßen je nach Fahrtrichtung<br />

die Achsfolge Bo’Bo oder BoBo’.<br />

In Darmstadt wurden sie als Einrichtungswagen<br />

mit führendem (angetriebenen)<br />

Drehgestell – nicht Laufdrehgestell<br />

– adaptiert. Soweit ich weiß, wurde diese<br />

Einsatzform wegen besserer Fahreigenschaften<br />

bei führendem Drehgestell gewählt.<br />

Ob das, wie <strong>im</strong> Artikel beschrieben,<br />

auch die Behängung mit Beiwagen<br />

ein Grund war, entzieht sich meiner<br />

Kenntnis. Die nochmalige Anschaffung<br />

von Hochflurwagen des Typs ST12 zu Be-<br />

ginn des Niederflurzeitalters wurde seinerzeit<br />

auch mit der größeren Wirtschaftlichkeit<br />

eines einheitlichen Wagenparks<br />

für einen kleineren Betrieb begründet. Interessanterweise<br />

wurde die Vorgängerserie<br />

ST11 etwa 15 Jahre später durch<br />

Neufahrzeuge ersetzt, weil dieses „wirtschaftlicher“<br />

(!?!) wäre. Sie erreichten<br />

somit gerade mal eine Einsatzdauer von<br />

26 Jahren.<br />

Damit sind wir bei der Einsatzdauer<br />

von HEAG-Straßenbahnfahrzeuge, die für<br />

mich nicht außergewöhnlich ist. Zum einen<br />

muss man sehen, dass gerade Vorkriegsfahrzeuge<br />

unter anderem wegen<br />

des Investitionsstaus und anderer Auswirkungen<br />

des Zweiten Weltkrieges oft<br />

eine beachtliche Einsatzzeit erreichten,<br />

was vor allem Nachkriegszweiachser oft<br />

nicht schafften. Im Nachbarbetrieb Frankfurt<br />

waren zum Beispiel F-Triebwagen 47<br />

Jahre von 1925 bis 1972 <strong>im</strong> Einsatz,<br />

Frankfurter Großraumzüge und Düwag-<br />

GT8 brachten es auf 40 Jahre. Baseler<br />

Standartwagen der ersten Serie waren<br />

von 1948 bis 2000 <strong>im</strong> Einsatz, die letzte<br />

Serie von 1968 marschiert, genau wie<br />

Münchens letzte P-Wagen, straff auf die<br />

50 zu.<br />

Legendär ist in Darmstadt allerdings<br />

wirklich der lange Einsatz von Zweiachsern.<br />

Das lag sicher auch daran, dass die<br />

Verbandszüge relativ früh für Einmannbetrieb<br />

umgebaut wurden, eine Investi -<br />

tion, die die meisten westdeutschen Betriebe<br />

bei Zweiachsern scheuten.<br />

Oliver Müller, Hanau<br />

Zu „Straßenbahn Wahlkampfthema?“<br />

(SM 6/2014)<br />

Bau einer Stadtbahn<br />

ohne Alternative<br />

Während eines Privataufenthaltes in<br />

Hamburg entdeckte ich zufällig einen<br />

Zeitungsartikel zum Thema Busbeschleunigung.<br />

Da bereits seit längerem mein Interesse<br />

der Errichtung bzw. „Nichterrichtung“<br />

der Hamburger Stadtbahn gilt, las<br />

ich diesen sehr gespannt. Die Tatsache,<br />

Der Bw 201 vom Typ SB6 gehörte zu den noch lange in Darmstadt eingesetzten Zweiachsern, hier am 1. Juni 1988<br />

vor dem Gelände der Fa. Merck. Der Zweiachser zählte zu den 1964 aus Regensburg übernommenen Fahrzeugen –<br />

das kennzeichnete die HEAG mit einem Apostroph hinter dem Typennamen – also mit SB´<br />

JÖRN SCHRAMM<br />

dass die Hamburger Hochbahngesellschaft<br />

<strong>im</strong> Rahmen ihres Busbeschleunigungsprogramms<br />

alle möglichen Neuerungen<br />

in punkto Busantriebe<br />

ausprobiert, ist ja an sich sehr begrüßenswert.<br />

Man sollte jedoch nicht die Augen<br />

davor verschließen, dass dies mehr<br />

oder weniger verzweifelte Versuche sind,<br />

die Überlegenheit des Busbetriebes gegenüber<br />

der (insbesondere vom Regierenden<br />

Bürgermeister) ungeliebten Stadtbahn<br />

herauszustellen. Während meines<br />

Hamburgaufenthaltes hatte ich Gelegenheit,<br />

selbst zu erleben, auf welch tönernen<br />

Füßen das Hamburger Verkehrskonzept<br />

steht. Wenn in Berlin einmal wieder<br />

der Volkszorn hoch kocht, ob des vermeintlichen<br />

S-Bahn-Chaos, möchte man<br />

den Hauptstädtern zurufen, <strong>im</strong>mer ruhig<br />

bleiben! Ihr habt noch kein S-Bahn-Chaos<br />

in Hamburg erlebt!<br />

Hut ab vor der Frechheit der Deutschen<br />

Bahn, die Abschnitte Stade – Neugraben<br />

oder Elbgaustraße – Pinneberg<br />

mit einem Stundentakt als S-Bahn zu verkaufen.<br />

Da fährt in der brandenburgischen<br />

Einöde mancher RE häufiger! Der<br />

große Flaschenhals <strong>im</strong> System sind die<br />

Elbbrücken.<br />

Da war es am 31. Mai 2014 abends<br />

mal wieder soweit: Personen zwischen<br />

Wilhelmsburg und Veddel auf den Gleisen.<br />

Kein Zug, weder ein IC, RE noch eine<br />

S-Bahn kam über die Elbe. Zum Glück<br />

war aber „nur“ Samstag. Fahrgäste wurden<br />

aufgefordert, zur S-Bahnstation Berliner<br />

Tor zu fahren und dort in den<br />

„Schienenersatzverkehr“ zu steigen. Vollgepfropfte<br />

S-Bahnen erreichten genannte<br />

Station <strong>im</strong> Minutentakt, deren Vorplatz<br />

bald von Menschenmassen überflutet<br />

wurde. Wer nun dort organisierten Schienenersatzverkehr<br />

(z.B. in Form aufgereihter<br />

Metro-Doppelgelenkbusse) erwartet<br />

hatte, musste sich rasch eines Besseren<br />

belehren lassen. Es fuhren nur reguläre<br />

Linienbusse, die man kurzfristig über ihre<br />

regulären Endpunkte in Wilhelmsburg<br />

und Kirchdorf nach Harburg verlängert<br />

hat. Diese schafften weitaus weniger Personen<br />

weg als ständig aus der S-Bahn<br />

dazu kamen. Ein bemühter, jedoch hoffnungslos<br />

überforderter HVVG-Mitarbeiter<br />

78<br />

<strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 10| 2014

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