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STRASSENBAHN MAGAZIN Stuttgarts 300er im Porträt (Vorschau)

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Nächster Halt: …<br />

Eberswalde: Ob an den Bäumen neben der Obus-Haltestelle „Zum Specht“ der gleichnamige Vogel aktiv ist, war durch die Redaktion nicht zu ermitteln.<br />

Die zum 300. in Feierst<strong>im</strong>mung befindlichen Kollegen bedauern aber, dass die namensgebende Gaststätte längst Geschichte ist … CHRISTIAN MUCH<br />

Nächster Halt:<br />

Zum Specht<br />

Be<strong>im</strong> Brandenburgischen Viertel handelt es<br />

sich um den jüngsten Stadtteil von Eberswalde.<br />

Es entstand ab 1975 als Wohnkomplex<br />

Max Re<strong>im</strong>ann in Form eines typischen<br />

DDR-Plattenbaugebietes mit Fünf- und<br />

Sechsgeschossern. In den in vier Bauabschnitten<br />

errichteten Blöcken befanden sich<br />

5.313 Wohnungen.<br />

Anfangs erschloss die Stadtverwaltung das<br />

Wohngebiet mit Dieselbussen, die jedoch in den<br />

1980er-Jahren dem Fahrgastansturm nicht<br />

mehr gewachsen waren. Zudem fuhren die<br />

Buslinien nicht bis ins Eberswalder Stadtzentrum,<br />

welches dem Obusverkehr vorbehalten<br />

war. Umsteigende Fahrgäste mussten noch<br />

dazu jeweils einen neuen Fahrschein lösen.<br />

Deshalb wurde die Obusfahrleitung 1987 bis<br />

in den Wohnkomplex Max Re<strong>im</strong>ann verlängert.<br />

Zunächst konnten die Obusse nur östlich<br />

über die Spechthausener Straße und Max-Re<strong>im</strong>ann-Straße<br />

zur vorläufigen Endstelle Salvador-Allende-Straße<br />

fahren. 1990 wurde der<br />

Stadtteil Finow durch eine Neubaustrecke auf<br />

der heutigen Eberswalder Straße bis zum Kleinen<br />

Stern erschlossen. Durch den 1993 erfolgten<br />

Lückenschluss zwischen Kleiner Stern und<br />

Salvador-Allende-Straße entstand das Obusnetz<br />

in seiner jetzigen Form. Das Wohngebiet<br />

war nun von zwei Seiten an den elektrischen<br />

Nahverkehr angebunden.<br />

Heute werden das Brandenburgische Viertel<br />

und der Stadtteil Finow von den beiden Eberswalder<br />

Obuslinien gegenläufig <strong>im</strong> Ringverkehr<br />

erschlossen. Die Linie 862 befährt den Abschnitt<br />

<strong>im</strong> Uhrzeigersinn und hält unter anderem<br />

an der Haltestelle „Zum Specht“. Deren<br />

Name geht auf eine um 1980 <strong>im</strong> Neubaugebiet<br />

errichtete Gaststätte zurück. An diesem DDR-<br />

Einheitsbau gab es nach der politischen Wende<br />

bauliche Veränderungen: Die Gaststätte zog<br />

aus, Geschäfte zogen in das Gebäude ein – aber<br />

der Name blieb!<br />

Allerdings gaben viele Geschäftsinhaber inzwischen<br />

wieder auf. Zum einen schrumpfte in den<br />

vergangenen Jahren die Einwohnerzahl <strong>im</strong><br />

Wohngebiet, womit der Abriss mehrerer Wohnblöcke<br />

verbunden war, andererseits gibt es in<br />

unmittelbarer Nähe ein anderes, moderneres<br />

Nahversorgungszentrum. Und so steht der<br />

„Specht“ nun schon seit 2004 leer und gleicht<br />

inzwischen einer Ruine. Doch be<strong>im</strong> Halt der<br />

Obusse an der gleichnamigen Haltestelle verdecken<br />

die Bäume den trostlosen Anblick …<br />

CHRISTIAN MUCH<br />

<strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 10| 2014<br />

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