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STRASSENBAHN MAGAZIN Stuttgarts 300er im Porträt (Vorschau)

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Fahrzeuge<br />

Am Schlossplatz treffen sich <strong>im</strong> Sommer 1911 die dreifenstrigen Triebwagen der Linie 1 (links Tw 145 vom Typ 9) und 15 (Typ 12). Optisch erscheinen<br />

die Fahrzeuge gleich zu sein, doch sie unterscheiden sich in den Plattformen: der Typ 12 verfügt über Schiebetüren, der Typ 9 nicht SLG. GOTTFRIED BAUER<br />

stiege unterschieden sie sich. Ab 1925 erfuhren<br />

auch die Wagen dieses Typs verschiedene<br />

Umbauten.<br />

Die ab 1929 als Tw 315 bis 329 geführten<br />

Zweiachser kamen von 1928 bis 1932 auf<br />

der Linie 6 und der neuen Hauptverkehrslinie<br />

26E zum Einsatz. Danach unterzogen die<br />

SSB die Fahrzeuge 1933/34 den be<strong>im</strong> Typ 11<br />

beschriebenen Umbauten, die ebenfalls unterschiedlich<br />

ausgeführt wurden, wodurch<br />

anschließend zwischen dem Typ 13a und b<br />

differenziert werden kann. Bis Mitte der<br />

1940er-Jahre setzte sie die Gesellschaft anschließend<br />

auf den Linien 6 und 21 ein.<br />

1944 erlitten die vier Tw 318 sowie 327 bis<br />

329 irreparable Schäden, drei andere blieben<br />

bis weit nach dem Kriegsende abgestellt.<br />

Der Typ 15 und sein Einsatz bis 1945<br />

Für das innerstädtische Netz nutzten die<br />

SSB neben 15 <strong>im</strong> Jahr 1910 beschafften<br />

„großen Stadttriebwagen“ mit jeweils drei<br />

Seitenfenstern (Typ 14) ab 1911 auch zehn<br />

der 1909/10 eigentlich als Vororttriebwagen<br />

beschafften Wagen mit vier Seitenfenstern<br />

(Typ 13). Da der Bedarf damit noch <strong>im</strong>mer<br />

nicht gedeckt war, bezogen die Stuttgarter<br />

Straßenbahnen <strong>im</strong> Jahr 1912 sechs „große<br />

Stadttriebwagen“ mit vier Seitenfenstern.<br />

Äußerlich entsprachen die Fahrzeuge weitestgehend<br />

den später dem Typ 13 zugeordneten<br />

Zweiachsern – aber sie kamen ohne<br />

elektrische Ausrüstung nach Württemberg.<br />

Hier ließen die SSB die 22 Kilowatt starken<br />

Fahrmotoren und die Fahrschalter von zuvor<br />

außer Dienst genommenen „Imperialtriebwagen“<br />

einbauen. Das genügte anfangs,<br />

um die Wagen hauptsächlich auf der<br />

Der 1910 gebaute Triebwagen 346 vom Typ 14<br />

kam bis 1961 mit seinem alten Wagenkasten<br />

zum Einsatz DIETER SCHLIPF (2)<br />

Linie 4 einsetzen zu können. Doch schon<br />

1914 erhielten drei dieser Zweiachser 29-<br />

Kilowatt-Motoren, in die übrigen drei ließen<br />

die SSB 1925 Motoren mit 39 Kilowatt<br />

Leistung einbauen und alle sechs mit einer<br />

elektrischen Widerstandsbremse nachrüsten.<br />

Ab 1929 trugen sie die Betriebsnummern<br />

Tw 330 bis 335.<br />

Zum Einsatz kamen sie ab dem gleichen<br />

Jahr auf der Linie 6. 1934 unterzogen die<br />

SSB die Wagen in ihrer Werkstatt in Osthe<strong>im</strong><br />

einer Generalsanierung, nach der auch diese<br />

Fahrzeuge mit auf 2,5 Meter vergrößertem<br />

Achsstand, verstärktem Fahrwerk, längeren<br />

Plattformen sowie einer besseren Motorisierung<br />

und elektrischen Ausrüstung für eine<br />

Weiternutzung ertüchtigt waren. Deshalb<br />

wies ihnen Gottfried Bauer später die neue<br />

Typenbezeichnung 15a zu.<br />

Nach dem Umbau bedienten die Wagen<br />

bis 1941 die Linie 21, wozu sie <strong>im</strong> Betriebshof<br />

Vogelsang stationiert waren. Dort wurden<br />

alle Sechs be<strong>im</strong> Fliegerangriff auf Stuttgart<br />

vom 12. auf den 13. November 1944<br />

irreparabel zerstört.<br />

Der Einsatz der Wagen nach 1945<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg standen den<br />

SSB von den 70 einst innerhalb der Reihe<br />

300 geführten Triebwagen noch 39 zur Verfügung.<br />

Die je sechs von Historikern heute<br />

innerhalb der Typen 12 und 15 klassifizier-<br />

50 <strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 10 | 2014

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