12.10.2014 Aufrufe

Die archäologischen Funde und Befunde aus der - Universität ...

Die archäologischen Funde und Befunde aus der - Universität ...

Die archäologischen Funde und Befunde aus der - Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

12<br />

wenigen Ausnahmen wie etwa Pa<strong>der</strong>born 12 von keiner dieser Unternehmungen eine<br />

abschließende Publikation vor. Es ist hier jedoch nicht <strong>der</strong> geeignete Platz, um eine<br />

Forschungsgeschichte <strong>der</strong> Kirchengrabungen im Rheinland o<strong>der</strong> im deutschsprachigen Raum<br />

zu schreiben 13 . Einen Überblick zum Thema gab zuletzt 1962 die Bonner Ausstellung „Kirche<br />

<strong>und</strong> Burg in <strong>der</strong> Archäologie des Rheinlandes“ mit begleitendem Katalog 14 .<br />

Zwei sehr frühe Nachrichten über Bodenf<strong>und</strong>e unter dem Kölner Dom sollen an dieser Stelle<br />

nicht übergangen werden. In <strong>der</strong> Schrift „De proprietatibus elementorum in speciali“ („Von<br />

den Eigenschaften <strong>der</strong> Elemente“) des Albertus Magnus findet sich die folgende Passage, die<br />

sich sehr wahrscheinlich auf den Domchor bezieht: „Quia et nos in Colonia vidimus<br />

altissimas fieri foveas, et in f<strong>und</strong>o illarum inventa sunt paramenta mirabilis schematis et<br />

decoris, quæ constat ibi homines antiquitus fecisse, et congestam fuisse terram super ea post<br />

ruinas ædificiorum.“ („Wir haben in Köln sehr tiefe Gruben entstehen sehen, <strong>und</strong> auf ihrem<br />

Gr<strong>und</strong>e wurden Estriche von w<strong>und</strong>erbarer Gestaltung <strong>und</strong> Schönheit gef<strong>und</strong>en. Es ist<br />

offenk<strong>und</strong>ig, daß Menschen in alter Zeit diese dort angefertigt haben <strong>und</strong> daß nach dem<br />

Einsturz <strong>der</strong> Gebäude sich Erde darüber zusammengehäuft hat.“) 15 . Albertus Magnus als<br />

erster Entdecker des Dionysus-Mosaiks? Es ist immerhin bemerkenswert, daß <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bauzeit<br />

des Chores keine Nachrichten über <strong>F<strong>und</strong>e</strong> von Bestattungen vorliegen, wurden doch die<br />

römischen bzw. frühmittelalterlichen Gräberfel<strong>der</strong> um St. Gereon, St. Severin <strong>und</strong> St. Ursula<br />

in dieser Zeit bei <strong>der</strong> Suche nach vermeintlichen Heiligen-Reliquien geradezu <strong>aus</strong>geplün<strong>der</strong>t.<br />

Wahrscheinlich hat man damals bei den Ausschachtungsarbeiten für die gotischen<br />

F<strong>und</strong>amente auf dem relativ kleinen, frühmittelalterlichen Friedhof 16 nur beigabenlose<br />

12 Oswald, Schäfer <strong>und</strong> Sennh<strong>aus</strong>er 1990, S. 248 f.; Lobbedey 1986a. Umfassend publiziert sind außerdem die<br />

Ausgrabungen (1960-63) in <strong>der</strong> Stadtkirche St. Dionysius in Esslingen: Fehring <strong>und</strong> Scholkmann 1995, sowie<br />

im Frankfurter Dom (1991-93): Hampel 1994. – In <strong>der</strong> Nachkriegszeit wurden, meist durch Heizungseinbauten<br />

veranlaßt, mehr o<strong>der</strong> weniger umfangreiche archäologische Untersuchungen in einer großen Zahl von Dorf-,<br />

Stadt- <strong>und</strong> Ordenskirchen im nördlichen Rheinland durchgeführt: Böhner et al. 1950; Binding 1967b; Binding<br />

1971.<br />

13 An dieser Stelle sei auf die wichtigeren Nachkriegsgrabungen in Kölner Stifts- <strong>und</strong> Pfarrkirchen<br />

hingewiesen, von denen allerdings die wenigsten abschließend veröffentlicht sind: St. Aposteln: Hellenkemper<br />

1980. – St. Gereon: Deckers 1983, S. 291 f.; Hellenkemper 1985. – St. Kolumba (1974-76): Seiler 1977; Seiler<br />

1980. – St. Kunibert: Seiler <strong>und</strong> Gechter 1995. – Groß St. Martin: Deckers 1983, S. 291; Wegner 1992. – St.<br />

Pantaleon: Mühlberg 1960, S. 41-56; Fußbroich 1983; Mühlberg 1992. – St. Peter: E. M. Spiegel 1980.<br />

14 Petrikovits 1962, S. 20-130.<br />

15 Borgnet 1890, S. 605; Eicken 1913, S. 154; Scheeben 1932, S. 58 (teilweise abweichende Übersetzung);<br />

Doppelfeld 1956, S. 15 (sehr freie Übersetzung); Hoßfeld 1983a, S. 78 (Übersetzung nach Simon 1977).<br />

16 Vgl. Grabungstagebuch Doppelfeld, Einträge vom 6. <strong>und</strong> 21. August <strong>und</strong> 27. Oktober 1947, sowie H<strong>aus</strong>er<br />

1996a, S. 202 f. mit Anm. 23 f. Vielleicht gehörten auch <strong>der</strong> Grabstein <strong>und</strong> drei weitere Fragmente mit Ankerbzw.<br />

Volutenkreuzen, die in <strong>der</strong> Südmauer B13a <strong>der</strong> nordwestlichen Em<strong>und</strong>usvorhalle des Alten Domes (wohl<br />

<strong>aus</strong> dem 10. Jahrh<strong>und</strong>ert?) sek<strong>und</strong>är verwendet worden waren, zu diesem Friedhof: Grabungstagebuch<br />

Doppelfeld, Einträge vom 17. Mai, 10. August <strong>und</strong> 19. Dezember 1951; Nisters-Weisbecker 1982; Nisters-<br />

Weisbecker 1983; KDbl. 49, 1984, S. 75.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!