Die archäologischen Funde und Befunde aus der - Universität ...
Die archäologischen Funde und Befunde aus der - Universität ...
Die archäologischen Funde und Befunde aus der - Universität ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
172<br />
Tongefäß in Vasenform von dunkelbrauner Glasur (kaum Siegburg), auf <strong>der</strong> Scheibe gedreht,<br />
leicht gewellter Fuß. Höhe 92 mm, Durchmesser des gewellten Fußes 52 mm, des Bauches 65<br />
mm, des oberen Randes 50 mm“, von <strong>der</strong> Wüstung Altenberg bei Burgholdingh<strong>aus</strong>en<br />
(Siegerland) wurde wohl bereits einige Zeit vor seiner Verbergung (Münzschatz) hergestellt<br />
<strong>und</strong> datiert die spätesten Ausläufer <strong>der</strong> Verwendung dieses Typs überhaupt 453 . Am Dom ist<br />
dieser Typ mit verschiedenen Rand<strong>aus</strong>bildungen in jeweils nur geringer Zahl vertreten:<br />
7/4517+... (W 17; RF 18; Taf. 9,11); 4/6334+... (W 32; RF 22; Taf. 9,19); 3/2495 (W 50; RF<br />
22; Taf. 13,18); 1/5121 (W 43; RF 23; Taf. 12,1); 7/5091 (W 42; RF 24; Taf. 11,12).<br />
Eine Weiterentwicklung des Urnenbechers stellen die relativ seltenen, schlanken Becher mit<br />
geriefter Wandung <strong>und</strong> Kragenrand (RF 25) dar, die unter unseren <strong>F<strong>und</strong>e</strong>n lediglich mit den<br />
beiden Fragmenten 1/2090 <strong>und</strong> 1/2091 eines Gefäßes <strong>aus</strong> Faststeinzeug W 51 begegnet (Taf.<br />
13,24). Der größte Durchmesser liegt etwas über <strong>der</strong> halben Gefäßhöhe, die wie<strong>der</strong>um etwa<br />
das dreifache des Durchmessers beträgt. Über dem engen Innenboden geht die Gefäßwandung<br />
steil nach oben. <strong>Die</strong> hohen Kragenrandbecher wurden in Pingsdorf, Siegburg <strong>und</strong><br />
Meckenheim seit dem (im?) mittleren 13. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>aus</strong> (Irdenware?) Protosteinzeug<br />
hergestellt 454 .<br />
Walzenbecher<br />
<strong>Die</strong>se hier zuerst vorgestellte Krugform beinhaltet gleich mehrere typologische<br />
Beson<strong>der</strong>heiten. <strong>Die</strong> absoluten Maße <strong>und</strong> die Proportionen entsprechen jenen von<br />
herkömmlichen Krügen, doch weist dieser Gefäßtyp keine Handhabe auf. Der Gefäßkörper ist<br />
nur schwach gebaucht, <strong>der</strong> Rand entwe<strong>der</strong> dreieckig verdickt (RF 33) o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Innenseite<br />
deutlich gekehlt (RF 38), <strong>der</strong> Wellenfuß (BF 2) nur wenig <strong>aus</strong>gearbeitet. <strong>Die</strong> maximale<br />
Bauchweite liegt etwa in <strong>der</strong> halben Gefäßhöhe <strong>und</strong> beträgt etwas weniger als die Hälfte des<br />
Randdurchmessers. <strong>Die</strong> Exemplare des frühen 13. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>aus</strong> sehr hart gebrannter,<br />
gelber Irdenware <strong>aus</strong> den Töpfereien von Pingsdorf <strong>und</strong> Siegburg-Aulgasse (Taf. 19,5) sowie<br />
<strong>aus</strong> den Schichten 6 <strong>und</strong> 7 vom Alten Markt in Duisburg <strong>und</strong> von an<strong>der</strong>en F<strong>und</strong>orten weisen<br />
z. T. noch eine rotbraune Bemalung im Schulterbereich <strong>und</strong> einen Randabschluß mit<br />
453 Bergh<strong>aus</strong> 1965a, S. 197 f. (mit Abb.), Taf. XVI unten rechts.<br />
454 Beckmann 1975, S. 229-231, Taf. 68,14; 69,1-6; Hähnel 1987a, S. 143 Kat.-Nr. 75; Stilke 1996, S. 187 f.<br />
mit Taf. 14,6-7 <strong>und</strong> S. 192. Das von Bauche 1997, S. 15, bemerkte Fehlen dieses Typs in seinem Material<br />
überrascht daher nicht.