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Die archäologischen Funde und Befunde aus der - Universität ...

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168<br />

Fußtöpfe<br />

Bauchige Gefäße mit breitem Wellenfuß <strong>und</strong> stark einziehendem Rand; <strong>der</strong> Abschluß ist<br />

r<strong>und</strong>lich verdickt bzw. nach außen umgelegt <strong>und</strong> weist einen Innenfalz auf. <strong>Die</strong> Gefäße sind<br />

in <strong>der</strong> Regel engobiert. Zu dieser, in unserem Material nur selten vorkommenden<br />

Gefäßgruppe, die in größerem Umfang in Siegburg/Aulgasse hergestellt worden ist 431 ,<br />

gehören die Randformen RF 15 <strong>und</strong> RF 16.<br />

Krüge<br />

Der Krug besitzt einen (weiten) Henkel <strong>und</strong> ist höher als breit (etwa 3:1, selten 2: 1 o<strong>der</strong> 4:1).<br />

In <strong>der</strong> Regel sind <strong>der</strong> (Wellen-) Fuß, <strong>der</strong> Gefäßkörper <strong>und</strong> <strong>der</strong> Hals deutlich voneinan<strong>der</strong><br />

abgesetzt; hierbei entspricht <strong>der</strong> Halsdurchmesser etwa dem <strong>der</strong> Standvorrichtung o<strong>der</strong> ist<br />

etwas kleiner 432 . Der größte Gefäßumfang liegt in <strong>der</strong> halben Gefäßhöhe o<strong>der</strong> etwas darüber.<br />

Ausgesprochen bauchige Formen mit kurzem Hals können sich dem Topf nähern. Kleine<br />

Krugformen wurden als Trinkgefäße, die größeren als Schank- o<strong>der</strong> Vorratsgefäße genutzt.<br />

<strong>Die</strong> Trichterhalskrüge besitzen einen engen, schulterständigen Ösenhenkel; <strong>der</strong> Hals ist<br />

trichterförmig erweitert, Randdurchmesser, größte Bauchweite <strong>und</strong> Bodendurchmesser sind<br />

etwa gleich. Kannen mit einer Ausgußvorrichtung am Rand (Schnauze) begegnen in unserem<br />

Material nicht. <strong>Die</strong> beiden Fragmente von Tüllen können auch zu Kugeltöpfen gehören.<br />

Eine Einteilung unseres Materials in große <strong>und</strong> kleine, bauchige <strong>und</strong> schlanke Krüge war<br />

wegen des starken Zerscherbungsgrades wenig sinnvoll 433 . <strong>Die</strong> wesentlichen chronologischen<br />

Faktoren bei dieser Gruppe stellen ohnehin ihre Detailformen dar: Rand, Anbringung <strong>und</strong><br />

Querschnitt des Henkels sowie Ausbildung <strong>der</strong> Standvorrichtung. <strong>Die</strong> grobe Entwicklung ist<br />

etwa folgende: Der Krug tritt im Rheinland um bzw. kurz vor 1200 auf; regionale<br />

Unterschiede bei <strong>der</strong> formalen Ausgestaltung sind deutlich faßbar 434 . In das frühe 13.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert gehören Krüge <strong>aus</strong> Irdenware mit stark profiliertem Rand (RF 29 <strong>und</strong> 30) mit HF<br />

430 Beckmann 1975, S. 37-39 mit Anm. 94, Taf. 5,7.<br />

431 Hähnel 1987, S. 158-160 Kat.-Nr. 123-129.<br />

432 Verhoeven 1990, S. 270, hat an den hochmittelalterlichen Erzeugnissen <strong>aus</strong> Andenne nachgewiesen, daß <strong>der</strong><br />

Mündungsdurchmesser unabhängig vom Volumen <strong>der</strong> Krüge bzw. Töpfe durchschnittlich knapp 9 cm beträgt.<br />

433 Vgl. Spitzner-von <strong>der</strong> Haar 1993, S. 160-167, sowie Bauche 1997, S. 15 f.<br />

434 Spitzner-von <strong>der</strong> Haar 1993, S. 166 f.; Bauche 1997, S. 15 f. <strong>und</strong> 40 f. mit Taf. 12. In Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

(Hannover) erscheint <strong>der</strong> Gefäßtyp Krug erst im zweiten Viertel des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts: Büscher 1996, S. 129.

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