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Die archäologischen Funde und Befunde aus der - Universität ...

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eindeutig zugewiesen werden. Dagegen umfassen beispielsweise die F<strong>und</strong>komplexe F157/3<br />

<strong>F<strong>und</strong>e</strong> <strong>aus</strong> den Straten a bis c bzw. F158/10 solche <strong>aus</strong> den Straten c <strong>und</strong> b 82 .<br />

Etwa 5 % <strong>der</strong> F<strong>und</strong>komplexe waren vorübergehend einer räumlichen Zuweisung entzogen, da<br />

die zugehörigen F<strong>und</strong>zettel während <strong>der</strong> langen Grabungsdauer <strong>und</strong> <strong>der</strong> provisorischen<br />

Lagerung <strong>der</strong> geschlossenen Zigarren- bzw. (seit Oktober 1948) offenen Holzkisten mit <strong>der</strong><br />

zum Teil noch ungewaschenen Keramik an wechselnden Orten, u. a. im Tiefkeller unter <strong>der</strong><br />

Sakristei, durch Vermo<strong>der</strong>ung etc. verloren gegangen sind 83 . Offenbar kam es in nicht näher<br />

einschätzbarem, jedoch sicherlich nur geringem Umfang während <strong>der</strong> Aufbewahrung <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Reinigung des F<strong>und</strong>materials auch zu Vert<strong>aus</strong>chungen <strong>der</strong> zugehörigen F<strong>und</strong>zettel bzw.<br />

möglicherweise zu Vermischungen mit nicht zugehörigen <strong>F<strong>und</strong>e</strong>n: So fand sich während <strong>der</strong><br />

Materialsichtung im F<strong>und</strong>komplex F397/1 „<strong>aus</strong> Brunnen 921, <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Gebrauchszeit“ ein<br />

Wandungsfragment <strong>aus</strong> grauem Steinzeug Siegburger Art (W 64) des 14. o<strong>der</strong> 15.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts (Inv.-Nr. 4/15499), das erst während o<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> Bergung zwischen diese<br />

spätantiken <strong>F<strong>und</strong>e</strong> gelangt sein kann. Auch waren mehrfach eindeutig dem 13. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

angehörende Fragmente in F<strong>und</strong>komplexen enthalten, die laut dem beiliegenden F<strong>und</strong>zettel<br />

„<strong>aus</strong> <strong>der</strong> karolingischen Baugrube“ stammen sollten. Wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e F<strong>und</strong>komplexe waren<br />

durch die versehentliche Zusammenlegung zweier F<strong>und</strong>zettel in einer Tüte bzw. in einer Kiste<br />

nicht mehr unmittelbar zu identifizieren <strong>und</strong> mußten als Lesef<strong>und</strong>e angesprochen werden 84 .<br />

<strong>Die</strong> mühevolle, rekonstruierende Zuweisung dieser für eine detailliertere Untersuchung<br />

beinahe verlorenen <strong>F<strong>und</strong>e</strong> durch Georg H<strong>aus</strong>er war nur durch die langwierige<br />

Einzelüberprüfung <strong>der</strong> Eintragungen im Grabungstagebuch von Otto Doppelfeld mit den von<br />

ihm beigefügten Skizzen <strong>der</strong> wichtigsten enthaltenen Stücke <strong>und</strong> unter <strong>der</strong> Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> übrigen Dokumentation (Formblatt zur F<strong>und</strong>aufnahme) möglich, letztendlich in den<br />

meisten Fällen aber erfolgreich.<br />

82 H<strong>aus</strong>er 1996a, S. 264.<br />

83 Grabungstagebuch Doppelfeld: „Aufräumen unter den <strong>F<strong>und</strong>e</strong>n, die wie<strong>der</strong> in allen Ecken <strong>der</strong> Grabung<br />

herumstehen.“ (Eintrag vom 2. April 1947); „<strong>Die</strong> Schauf<strong>und</strong>e (Münzen <strong>und</strong> Scherbenproben etc.), die in <strong>der</strong> Zeit<br />

des Unzugs verstaubt <strong>und</strong> durcheinan<strong>der</strong> gewürfelt waren, geordnet <strong>und</strong> teilweise wie<strong>der</strong> identifiziert.“ (30.<br />

April 1947); „Für die älteren <strong>F<strong>und</strong>e</strong>, die trostlos unter dem Nordturm stehen, wird noch viel Ordnungs- <strong>und</strong><br />

Aussortierarbeit zu leisten sein.“ (16./26. Oktober 1948); „Großes Sichten <strong>der</strong> ersten <strong>F<strong>und</strong>e</strong> von 1946 <strong>und</strong> 1947,<br />

die mangels Kisten in offenen Zigarrenkisten hinter dem Bunker im Nordturm auf Bänken, Stufen <strong>und</strong> Gestellen<br />

aufgestellt, <strong>der</strong> Witterung <strong>aus</strong>gesetzt waren. Einige – wie sich her<strong>aus</strong>stellt nicht sehr viele – Kisten waren durch<br />

herabfallende Steine von <strong>der</strong> Steinbank heruntergeschleu<strong>der</strong>t; sie fallen jetzt natürlich ganz <strong>aus</strong>. <strong>Die</strong> <strong>F<strong>und</strong>e</strong><br />

werden jetzt entstaubt <strong>und</strong> in neue Zigarrenkisten, diese in „Margarinekisten“ verpackt (Kiste Nr. 1-802), so<br />

daß man alles leicht stapeln kann.“ (13. September bis 10. Oktober 1950); „Ordnen <strong>der</strong> Scherbenkisten, die vor<br />

Schnee geschützt werden müssen“ (28.-29. Dezember 1950). Vgl. Wolff 1988c, S. 34.<br />

84 Vgl. Wolff 1978/79, S. 398; Wolff 1996a, S. 214 [G. H<strong>aus</strong>er].

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