Die archäologischen Funde und Befunde aus der - Universität ...
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geborgenen <strong>F<strong>und</strong>e</strong> untersucht, um noch weitere Anhaltspunkte für den Habitus <strong>der</strong> Keramik<br />
des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts zu gewinnen <strong>und</strong> jene Warenarten <strong>und</strong> Formen <strong>aus</strong>findig zu machen, die<br />
in den Baugruben nicht vertreten sind <strong>und</strong> demnach mit großer Wahrscheinlichkeit <strong>der</strong> Zeit<br />
nach etwa 1255/60 bzw. dem 14./15. Jahrh<strong>und</strong>ert zugewiesen werden können. Dabei ist zu<br />
beachten, daß die <strong>F<strong>und</strong>e</strong> im Bereich <strong>der</strong> Bestattungen lediglich in <strong>der</strong> Vertikalen, jedoch<br />
kaum in horizontaler Richtung verlagert sind, da <strong>der</strong> jeweilige Aushub anschließend wie<strong>der</strong> in<br />
dieselbe Grabgrube geschüttet worden ist. Daher können auch diese verlagerten Fragmente<br />
des mittleren 13. Jahrh<strong>und</strong>erts noch Hinweise auf die Verteilung <strong>der</strong> Warenarten <strong>und</strong> Formen<br />
in <strong>der</strong> Fläche geben.<br />
Im Verlauf <strong>der</strong> Analyse <strong>und</strong> durch intensive Materialvergleiche mit an<strong>der</strong>en F<strong>und</strong>komplexen<br />
des hohen <strong>und</strong> späten Mittelalters <strong>aus</strong> Köln <strong>und</strong> dem nördlichen Rheinland stellte sich, von<br />
sehr wenigen Stücken abgesehen, ein zeitlicher Hiatus zwischen den verlagerten <strong>F<strong>und</strong>e</strong>n <strong>aus</strong><br />
<strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Erweiterung des Alten Domes um die beiden äußeren Langh<strong>aus</strong>seitenschiffe<br />
während des 10. o<strong>der</strong> 11. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>und</strong> <strong>der</strong> in Material <strong>und</strong> Formengut gut<br />
einzugrenzenden Keramik her<strong>aus</strong>, die <strong>der</strong> Zeit des Baubeginns für den gotischen Chor<br />
zugewiesen werden kann. Eine irrtümliche Zuweisung dieser Waren bzw. Formen in das 10.<br />
bis 12. Jahrh<strong>und</strong>ert o<strong>der</strong> aber in das 14. Jahrh<strong>und</strong>ert kann <strong>aus</strong>geschlossen werden. In wieweit<br />
dies auch für diejenigen Warenarten <strong>und</strong> Formen gilt, <strong>der</strong>en chronologische Stellung durch<br />
ihre <strong>aus</strong>schließliche Positionierung außerhalb <strong>der</strong> Baugruben zunächst noch offen bleiben<br />
mußte, wird die jeweilige Besprechung aufzeigen. Es sei aber darauf hingewiesen, daß auch<br />
in den stratigraphisch gegrabenen Baugrubenverfüllungen <strong>der</strong> Sakristei mehrere eindeutige<br />
Warenarten <strong>und</strong> Formen des mittleren 13. Jahrh<strong>und</strong>erts nur ein einziges Mal vertreten sind. Es<br />
mußten daher auch jene offensichtlich spätmittelalterlichen Warenarten <strong>aus</strong> dem Chorbereich<br />
in die Diskussion einbezogen werden, bei denen keine sicheren Anhaltspunkte für eine<br />
Datierung in die Zeit vor o<strong>der</strong> nach 1322 vorliegen. Hiervon sind insbeson<strong>der</strong>e die Steinzeuge<br />
<strong>und</strong> die Glasierten Irdenwaren betroffen. Insgesamt umfassen die nach den vorstehenden<br />
Kriterien in den Katalog aufgenommenen <strong>F<strong>und</strong>e</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Bau- <strong>und</strong> Ausstattungszeit des<br />
Kölner Domchores etwa 1.180 Fragmente (davon etwa 190 <strong>aus</strong> GB 1; 195 <strong>aus</strong> GB 2; 80 <strong>aus</strong><br />
GB 3; 210 <strong>aus</strong> GB 4; 560 <strong>aus</strong> GB 7).<br />
<strong>Die</strong> Stücke wurden zunächst nach Warenarten sortiert. <strong>Die</strong> Anpassungsversuche bei den<br />
Randfragmenten brachten keine deutliche Verringerung <strong>der</strong> Mindestindividuenzahl 91 .<br />
geraten sind: In den oberen Schichten wurden bei <strong>der</strong> kleinräumigen Untersuchung zahlreiche<br />
spätmittelalterliche <strong>und</strong> neuzeitliche Keramikfragmente gef<strong>und</strong>en.<br />
91 <strong>Die</strong> Anpassung wird bei F<strong>und</strong>plätzen <strong>der</strong> älteren <strong>und</strong> mittleren Steinzeit zur Bestimmung von<br />
Aktivitätsbereichen verwendet. Zur Methode bei mittelalterlicher Keramik vgl. Lüdtke 1985, S. 19; Spitzner-von