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Die archäologischen Funde und Befunde aus der - Universität ...

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162<br />

u. a. im Vorgebirge, in Siegburg-Len<strong>der</strong>sberg <strong>und</strong> Siegburg-Aulgasse (Taf. 19,1-5), in<br />

Meckenheim <strong>und</strong> in Jüngersdorf/Langerwehe hergestellt.<br />

Eine Bemalung mit einer eisenhaltigen Engobe kommt – <strong>der</strong> Charakter des Engobespritzers<br />

auf 7/5366 (W 37) ist unklar – neben den katalogisierten Fragmenten von W 32 (4/23773,<br />

4/23805 <strong>und</strong> 4/32484), W 33 (4/23809) <strong>und</strong> W 34 (4/23773), die nicht sicher zu datieren sind,<br />

lediglich bei dem Fragment 7/4427 (Taf. 8,27) <strong>der</strong> Warenart 11 vor, das zu einem hohen<br />

becherartigen Gefäß gehört. <strong>Die</strong> Pinselbemalung wurde auf die Oberfläche des<br />

vorgetrockneten Gefäßes aufgebracht, wobei offenbar eine unregelmäßige Kreuzschraffur als<br />

Muster angestrebt worden ist. Durch die Lage in <strong>der</strong> Baugrube <strong>der</strong> Sakristei <strong>und</strong> auch durch<br />

die Machart dürfte eine Datierung dieses Stückes in die Mitte des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts gesichert<br />

sein.<br />

Bleiglasuren<br />

Auf dem Fragment 4/26132 (W 80) eines Leuchterfußes (?) ist eine fleckige grünbraune<br />

Bleiglasur vorhanden, die möglicherweise <strong>der</strong> Verzierung diente. Sicher <strong>der</strong> Fall ist dies bei<br />

dem Fragment 3/4500 (W 80) einer Spardose Langerweher Provenienz. Ansonsten finden sich<br />

Bleiglasuren in <strong>der</strong> Regel bei Brätern <strong>und</strong> Grapengefäßen 405 , wo sie zur Abdichtung dienten<br />

(vgl. W 12 <strong>und</strong> W 77 bis 83).<br />

Rollstempel<br />

<strong>Die</strong> Verzierung mit Rollstempeln stellt bei spätmittelalterlicher Keramik des nördlichen<br />

Rheinlandes eine relativ häufige Art des negativen Dekors auf <strong>der</strong> äußeren Gefäßwandung<br />

dar 406 . Gr<strong>und</strong>sätzlich können einzeilige Winkelbandmuster (Wolfszahnmuster bzw.<br />

Römisches Zahlenmuster) <strong>und</strong> mehrzeilige Rechteckmuster unterschieden werden, die in aller<br />

Regel in horizontaler Anbringung auf <strong>der</strong> Außenseite von Dreiecksrän<strong>der</strong>n <strong>und</strong> im<br />

Schulterbereich von Krügen begegnen. <strong>Die</strong> Variante <strong>der</strong> zwei- o<strong>der</strong> dreizeiligen<br />

Rechteckrollstempel kommt in Siegburg-Aulgasse bei sehr unterschiedlichen Gefäßtypen <strong>aus</strong><br />

Irdenware <strong>und</strong> Protosteinzeug vor, die dem mittleren Drittel des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts zugewiesen<br />

405 Ein „Grapen mit Griff <strong>und</strong> grünlicher Bleiglasur des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts“ ist <strong>aus</strong> Düsseldorf-Angerm<strong>und</strong><br />

bekannt: BJb 186, 1986, S. 647 (J. Kl<strong>aus</strong> <strong>und</strong> M. Rech).<br />

406 Beckmann 1975, S. 15-18, Taf. 1,1-20; Bergmann 1989, S. 306 Taf. 64,7. Es kommt auch die Kombination<br />

bei<strong>der</strong> Varianten an einem Gefäß vor.

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