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Die archäologischen Funde und Befunde aus der - Universität ...

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186<br />

den Schichten c/b <strong>der</strong> Achskapelle stammt die Spitze einer rot <strong>und</strong> golden bemalten,<br />

gotischen Krabbe 507 , die wahrscheinlich noch vor <strong>der</strong> Weihe 1322 durch ein Mißgeschick von<br />

einem nicht näher bekannten Ausstattungsstück angebrochen ist. Im Feld 25 (o<strong>der</strong> 31) wurden<br />

dicht unter dem Fußboden des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts mehrere, verschieden große Grabplatten<br />

sowie zwei Platten von mittelalterlichen Altären des Domes (<strong>der</strong> Marienkapelle <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Sakristei?) gef<strong>und</strong>en, die in mehreren Details den Mensaplatten in den Chorkapellen<br />

entsprechen 508 . Immerhin können aber Aktivitätsbereiche umgrenzt werden. Aus dem<br />

westlichen Feld 88 des Binnenchores bzw. <strong>aus</strong> Feld 83 (Vierung) stammen zahlreiche, z. T.<br />

farbig gefaßte Architekturfragmente <strong>aus</strong> Trachyt (1/10821-1/10955, 1/10972-1/10973 <strong>und</strong><br />

4/36170-4/37021) sowie Reste <strong>der</strong> Maßwerk-Verkleidung <strong>aus</strong> weißem Marmor von <strong>der</strong><br />

Tumba des Wilhelm von Gennep (1/10969-1/10971).<br />

II.4.6 <strong>F<strong>und</strong>e</strong> <strong>aus</strong> Glas<br />

<strong>Die</strong> Beschäftigung mit mittelalterlichen Gläsern war lange Zeit auf mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

vollständige Stücke ohne Herkunftsangabe in Sammlungen <strong>und</strong> Museen beschränkt 509 . Erst<br />

seit dem 14. Jahrh<strong>und</strong>ert wurden Hohlgläser auf Tischszenen (Letztes Abendmahl)<br />

dargestellt 510 . <strong>Die</strong> archäologische Forschung hat erst vor wenigen Jahren u. a. mit <strong>der</strong><br />

Ausgrabung <strong>der</strong> Spessart-Glashütte „Im Laudengr<strong>und</strong>“ <strong>und</strong> beson<strong>der</strong>s durch die Austellung<br />

„Phoenix <strong>aus</strong> Sand <strong>und</strong> Asche“ neuen Auftrieb erhalten 511 . Am Nie<strong>der</strong>rhein bestanden im<br />

Mittelalter offenbar keine Glashütten, obwohl mit dem feinen Liedberger Quarzsand ein gutes<br />

Ausgangsmaterial in großen Mengen zur Verfügung stand 512 . Offenbar reichten die damaligen<br />

Waldbestände zur Gewinnung von Pflanzenasche als wichtigem Gr<strong>und</strong>stoff zur<br />

Glasherstellung <strong>und</strong> für Brennholz nicht mehr <strong>aus</strong> 513 . Doch sind auch <strong>aus</strong> <strong>der</strong> nördlichen Eifel<br />

<strong>und</strong> dem Bergischen Land bisher keine Glashütten bekannt.<br />

<strong>F<strong>und</strong>e</strong> von mittelalterlichen Hohlglasfragmenten <strong>aus</strong> dem Bereich des gotischen Chores<br />

zählen zu den großen Raritäten. Schon durch ihre hohe Zerbrechlichkeit <strong>und</strong> die<br />

507 Doppelfeld 1950a, S. 139 Abb. IV,8.<br />

508 Wolff 1978a, S. 103 f. mit Abb. 27 f. Vgl. Wolff 1968, S. 110. <strong>Die</strong> ältere Mensaplatte befindet sich heute<br />

auf dem Altar in <strong>der</strong> Krypta <strong>der</strong> Kirche Christi Verklärung in Köln-Heimersdorf.<br />

509 Dennoch von gr<strong>und</strong>legen<strong>der</strong> Bedeutung: Rademacher 1933; Dexel 1977; Baumgartner 1987.<br />

510 <strong>Die</strong>se Quellengruppe hat ganz wesentlich zur Datierung von Hohlgläsern <strong>der</strong> frühen Neuzeit beigetragen:<br />

Grimm 1984.<br />

511 Baumgartner <strong>und</strong> Krueger 1988; dort die gesamte ältere Literatur. Umfangreiche spätmittelalterliche<br />

Glasf<strong>und</strong>e <strong>aus</strong> Nürnberg haben Kahsnitz <strong>und</strong> Brandl 1984, S. 38-55, vorgelegt.<br />

512 Er wurde spätestens seit dem 15./16. Jahrh<strong>und</strong>ert, angeblich zur Glasherstellung, im Stollenbau gewonnen.<br />

513 Zur Herstellung: Bezborodov 1975 (bes. S. 47 f., 53 f. <strong>und</strong> 73 f.).

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