Die archäologischen Funde und Befunde aus der - Universität ...
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in einigen Profilen gegenüber den an<strong>der</strong>en Plänen ergab. Der Fehler wird gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> in<br />
den betreffenden Blättern durch Höherzeichnen <strong>der</strong> Höhenlinien korrigiert.“ 51 Auf ein<br />
größeres Problem macht eine an<strong>der</strong>e Eintragung aufmerksam: „Beschlossen, die N-Wand des<br />
Stollens B330 <strong>und</strong> die W-Wand des Stollens B375 als <strong>aus</strong> mehrschichtig zusammengesetzten<br />
Teilen kombiniertes Profil zu zeichnen.“ 52 In vielen Fällen wurden Profile ohne entsprechende<br />
Kennzeichnung mit horizontalen Absätzen o<strong>der</strong> vertikalen Versprüngen angelegt bzw.<br />
gezeichnet, an an<strong>der</strong>en Stellen auch Bef<strong>und</strong>e über eine Distanz von bis zu 2 m in Profile<br />
projiziert. Da außerdem die betreffenden Bef<strong>und</strong>nummern oftmals nicht auf den Zeichnungen<br />
<strong>der</strong> Altgrabung vermerkt worden sind, stellte die Identifizierung <strong>der</strong> dokumentierten<br />
F<strong>und</strong>amente, Bestattungen <strong>und</strong> sonstigen Bef<strong>und</strong>e <strong>aus</strong> spätmittelalterlicher <strong>und</strong> jüngerer Zeit<br />
eine wesentliche, sehr zeitintensive Vorarbeit dar.<br />
Von Beginn an wurde durch Doppelfeld möglichst konsequent nach <strong>der</strong> stratigraphischen<br />
Methode in natürlichen Schichten gegraben <strong>und</strong> die jeweils darin enthaltenen Kleinf<strong>und</strong>e<br />
getrennt 53 ; allerdings können die F<strong>und</strong>komplexe wegen <strong>der</strong> recht häufigen Vermischung<br />
durch die ungelernten Grabungsarbeiter auch mehrere Schichten umfassen. <strong>Die</strong> „Straten“<br />
bzw. „Schichten“ wurden durch Kleinbuchstaben <strong>und</strong> gegebenenfalls auch Ziffern<br />
gekennzeichnet. <strong>Die</strong>se wurden auch den jeweils dar<strong>aus</strong> geborgenen <strong>F<strong>und</strong>e</strong>n zugeordnet, die<br />
außerdem noch eine hiervon unabhängige F<strong>und</strong>nummer erhielten. Bis zum Januar 1947 hat<br />
Doppelfeld die Schichten <strong>und</strong> Straten durchgängig im Tagebuch beschrieben; zuletzt war dies<br />
offenbar im Sommer 1947 bei dem Profil bzw. den 104 F<strong>und</strong>komplexen <strong>der</strong> Achskapelle <strong>der</strong><br />
Fall (Taf. 1; 2,1; 49). Auch die nach <strong>der</strong> Achskapellengrabung freigelegten Schichten<br />
innerhalb <strong>und</strong> außerhalb des Domes erhielten zwar entsprechende Bezeichnungen, doch<br />
werden diese nur noch äußerst vereinzelt im Tagebuch erwähnt; die geborgenen<br />
F<strong>und</strong>komplexe erhielten offenbar diese Buchstaben nicht mehr zugeordnet 54 .<br />
Auch das neuzeitliche F<strong>und</strong>material wurde geborgen. Allerdings erkannte Doppelfeld<br />
offenbar recht bald, daß die beiden obersten Meter des Schichtenpakets <strong>aus</strong> gotischer Zeit<br />
stammen <strong>und</strong> zudem durch jüngere Eingrabungen wie gemauerte Grüfte <strong>und</strong> Erdbestattungen<br />
gestört waren. Hinzu kamen noch <strong>der</strong> Zeitdruck bis zur Schließung des Fußbodens in den<br />
51 Grabungstagebuch Doppelfeld, Eintrag vom 23. Januar 1948.<br />
52 Grabungstagebuch Doppelfeld, Eintrag vom 26. August 1949.<br />
53 Doppelfeld 1948a, S. 25. – Gleichwohl wurden im südlichen Seitenschiff „von einem Stollen <strong>aus</strong> die<br />
gotischen Verfüllungen zwischen dem karolingischen Boden <strong>und</strong> dem heutigen so weit weggenommen, wie es<br />
jeweils notwendig war“: Weyres 1973, S. 87; mit welchen Konsequenzen für die nötige Schichtentrennung,<br />
bleibt unklar.<br />
54 Zuletzt am 17. Juli 1950. Vgl. Grabungstagebuch Doppelfeld, Eintrag vom 16. Januar 1950, sowie H<strong>aus</strong>er<br />
1996a, S. 264 mit Anm. 24.