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Die archäologischen Funde und Befunde aus der - Universität ...

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Freilegung von größeren Flächen im Inneren verzichtet: Entsprechend <strong>der</strong> damaligen<br />

Methoden <strong>und</strong> auch Möglichkeiten wären die Schichtanschlüsse an die einzelnen Mauern mit<br />

Sicherheit vollständig <strong>und</strong> ohne die erfor<strong>der</strong>liche Dokumentation zerstört worden. Bei <strong>der</strong><br />

Anlage des Petrusbrunnens, <strong>der</strong> Absenkung <strong>der</strong> Ostterrasse (seit 1866) durch Dombaumeister<br />

Richard Voigtel (1829-1902) <strong>und</strong> während <strong>der</strong> Anlegung <strong>der</strong> Domherrengruft 1926 wurden<br />

zwar Erdprofile östlich außerhalb des Chores dokumentiert <strong>und</strong> die Chorf<strong>und</strong>amente<br />

freigelegt, den letzteren aber wie auch den Baugruben mit den darin enthaltenen <strong>F<strong>und</strong>e</strong>n keine<br />

weitere Beachtung geschenkt 22 . Noch kurz vor dem Zweiten Weltkrieg äußerten <strong>der</strong><br />

Stadtkonservator Hans Vogts <strong>und</strong> <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> römischen Abteilung des Wallraf-Richartz-<br />

Museums, Fritz Fremersdorf, den Wunsch nach systematischen Ausgrabungen im Dom 23 ,<br />

doch stand das Domkapitel diesem Vorhaben noch ablehnend gegenüber; schließlich wurde<br />

die Untersuchung durch den Ausbruch des Krieges verhin<strong>der</strong>t.<br />

Das Metropolitankapitel an <strong>der</strong> Hohen Domkirche zu Köln, als Körperschaft des öffentlichen<br />

Rechts vertreten durch den Dompropst, faßte in seiner Sitzung am 22. Oktober 1945 auf<br />

Anregung des Dombaumeisters Willy Weyres (1903-1987) den Beschluß zu Ausgrabungen<br />

unter dem im Gegensatz zu den meisten an<strong>der</strong>en Kölner Kirchen weitgehend unzerstörten<br />

Dom. Den Ausschlag gaben offenbar Befürchtungen des britischen Kunstschutzoffiziers<br />

Major Michael Ross, daß die Pfeilerf<strong>und</strong>amente durch die Erschütterungen <strong>der</strong><br />

Bombeneinschläge Schaden genommen haben könnten 24 . <strong>Die</strong> Grabungsgenehmigung wurde<br />

1946 durch den Provinzialkonservator Walter Ba<strong>der</strong> gemäß dem preußischen<br />

Ausgrabungsgesetz vom 26. März 1914 erteilt 25 . <strong>Die</strong> Abnahme <strong>der</strong> Bodenplatten für den<br />

Schnitt 1 im Langh<strong>aus</strong> begann am 21. Mai, <strong>der</strong> erste Spatenstich <strong>der</strong> Ausgrabungen erfolgte<br />

am 24. Mai 1946 26 . <strong>Die</strong> archäologischen Untersuchungen hatten drei vorrangige Ziele:<br />

1. Bestimmung <strong>der</strong> Position, Gestalt <strong>und</strong> Erbauungszeit des Alten Domes;<br />

2. Ermittlung <strong>der</strong> Bebauungsstruktur des Domhügels in römischer Zeit;<br />

22 Voigtel <strong>und</strong> Düntzer 1873; Fremersdorf 1928; Wolff 1968, S. 23. Doppelfeld 1956, S. 14, erwähnt „ältere<br />

F<strong>und</strong>stücke“ (Keramik) <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Eine Zusammenfassung <strong>der</strong> bis zum Zweiten<br />

Weltkrieg bekannten Nachrichten über die F<strong>und</strong>amente bei Rosenau 1931, S. 8 f. – Außerdem wurden ein<br />

Schacht an <strong>der</strong> südöstlichen Außenseite des Chores (1947) <strong>und</strong> etwa 100 m 2 am Petersbrunnen (1952/53)<br />

untersucht: Doppelfeld 1957a, S. 50 Taf. 1. 1968 konnte die Außenschale des Chorf<strong>und</strong>amentes dokumentiert<br />

werden: Wolff 1968, S. 23 <strong>und</strong> 28.<br />

23 Wolff 1996b, S. 37. Vgl. auch Rosenau 1933, S. 103 Anm. 2.<br />

24 Bönisch 1976, S. 18-20; Wolff 1996b, S. 37.<br />

25 Wolff 1989, S. 48.<br />

26 Grabungstagebuch Doppelfeld.

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