Die archäologischen Funde und Befunde aus der - Universität ...
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Periode X (staufisch, Horizont H 53.10)<br />
In <strong>der</strong> letzten Zeit des Alten Domes wurde <strong>der</strong> Friedhof vor seiner Ostapsis mit<br />
Rotsandsteinplatten zugedeckt, von denen sich allerdings nur noch eine vorfand, weil die<br />
übrigen wohl beim Ausschachten für die gotischen F<strong>und</strong>amente entfernt worden sind. In diese<br />
o<strong>der</strong> die vorige (annonische) Periode ist <strong>der</strong> Säulengang zwischen den beiden Kirchen zu<br />
setzen, <strong>der</strong> in Resten noch am Anfang des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts bestand. Einer <strong>der</strong><br />
Säulenstümpfe wurde 1866 noch in situ gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> eingemessen. <strong>Die</strong> Zeitspanne für die<br />
Datierung reicht von Anno bis Konrad von Hochstaden, weshalb wir diese Periode als<br />
staufisch bezeichnen können. In dieser Zeit hat Reinald von Dassel dem Dome zwei Türme<br />
zugefügt. <strong>Die</strong>se o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e bauliche Än<strong>der</strong>ungen sind aber durch die Grabungen bisher<br />
nicht festgestellt worden.<br />
Periode XI (frühgotisch, Horizonte H 53.70, 54.50, 54.95)<br />
Als Periode XI bezeichnen wir die gotische Zeit bis zur Chorweihe im Jahre 1322. Somit wird<br />
die obere Begrenzung durch den alten Plattenboden des gotischen Domes gebildet, <strong>der</strong><br />
merkwürdigerweise, wie auch die heute tief im Boden steckenden Pfeilerbasen zeigen, etwa<br />
50 cm tiefer lag als <strong>der</strong> jetzige Boden. Eine Reihe seiner Platten sind an <strong>der</strong> Stelle erhalten,<br />
wo später die Frontmauer des barocken Dreikönigenm<strong>aus</strong>oleums aufsetzte; aber auch<br />
innerhalb <strong>der</strong> Kapelle war <strong>der</strong> gleiche Horizont als ganz ebene Fläche, auf <strong>der</strong> die Platten<br />
gelegen haben müssen, zu erkennen. <strong>Die</strong> darunterliegenden Horizonte, die mit dem<br />
Fortschreiten des Baues stiegen, genauer zu datieren, dürfte schwer fallen. Jedenfalls sind sie<br />
aber nicht, wie es im Langh<strong>aus</strong> beobachtet wurde, in rascher Folge angeschüttet worden.<br />
Entgegen <strong>der</strong> dort geübten Praxis hat man im Chor vielmehr zunächst die F<strong>und</strong>amente<br />
eingetieft <strong>und</strong> dann erst das Niveau erhöht. Letzteres war natürlich geschehen, als man an die<br />
Errichtung <strong>der</strong> Kapellenwände ging, wie sich u. a. <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Höhenlage <strong>der</strong> Spur des beim<br />
Abstecken <strong>der</strong> Kapelle benutzten Pfahls ergibt.<br />
Periode XII (gotisch, Horizont H 54.95)<br />
Wenn wir das Jahr 1322 als Grenze setzen, so gehört das in <strong>der</strong> Kapelle gelegene Grab, in<br />
dem wir die neue Ruhestätte Konrads von Hochstaden vermuten möchten, in diese Periode.<br />
Da die langen Schieferplatten, die die Längswände des Grabes bilden, mit ihren Oberkanten<br />
die Höhe des damaligen Fußbodens erreichen, kann das Grab nicht mit einer in den Boden<br />
eingelassenen Platte bedeckt, son<strong>der</strong>n muß von einer Tumba irgendwelcher Art überbaut