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Die archäologischen Funde und Befunde aus der - Universität ...

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unmittelbare Umgebung nicht gerade für Zwecke <strong>der</strong> Abfallentsorgung genutzt worden sein<br />

wird. Hierauf wird noch zurückzukommen sein.<br />

<strong>Die</strong> Ausgrabungen unter Otto Doppelfeld gingen in den oberen zwei Metern <strong>der</strong> komplexen<br />

Stratigraphie, d. h. bis zum Niveau des karolingischen Fußbodens (H 53,10), in aller Regel im<br />

Abtiefen von künstlichen Horizonten vonstatten. Nicht selten wurde in dieser Höhe im<br />

horizontalen Stollenvortrieb <strong>aus</strong>geschachtet. In Konsequenz hier<strong>aus</strong> wurde das F<strong>und</strong>material<br />

<strong>der</strong> oberen Bereiche weitgehend nach Höhenwerten getrennt, was zu Schwierigkeiten in <strong>der</strong><br />

stratigraphischen F<strong>und</strong>analyse führt: <strong>Die</strong> Abtragungen können naturgemäß mehrere Bau-,<br />

Planierungs- o<strong>der</strong> Nutzungsschichten sowie die darin eingetieften Bestattungen, aber auch die<br />

Verfüllung von gotischen Baugruben umfassen. <strong>Die</strong> konkrete Schicht- bzw.<br />

Bef<strong>und</strong>zugehörigkeit <strong>der</strong> Keramik <strong>und</strong> <strong>der</strong> übrigen Kleinf<strong>und</strong>e ist bei dieser Vorgehensweise<br />

meist nicht mehr feststellbar. <strong>Die</strong>s betrifft insbeson<strong>der</strong>e die Keramik des mittleren 13. bis<br />

frühen 14. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>aus</strong> dem Schichtenpaket zwischen dem karolingischen <strong>und</strong> dem<br />

gotischen Fußboden (H 53,20 bis H 55,20; im Bereich <strong>der</strong> Achskapelle durch d1-8, c1-2 <strong>und</strong><br />

b1-2 repräsentiert; vgl. Taf. 49) im Bereich des südlichen Langchores <strong>und</strong> des südöstlichen<br />

Umganges, da hier zum größten Teil im Stollenbau gegraben wurde. Der Anteil <strong>der</strong> konkret<br />

schichtenspezifisch eingeb<strong>und</strong>enen Keramik oberhalb des karolingischen Fußbodens erfährt<br />

eine weitere Einschränkung durch die spätmittelalterlichen <strong>und</strong> neuzeitlichen Bestattungen im<br />

Chorbereich 81 . Selbst bei <strong>der</strong> sehr sorgfältig durchgeführten Grabung in <strong>der</strong> Achskapelle ist<br />

die Zuordnung des F<strong>und</strong>materials an eine bestimmte Schicht bzw. Strate, die hier mit<br />

Buchstaben gekennzeichnet sind, nur bei wenigen <strong>der</strong> 104 F<strong>und</strong>komplexe möglich: Neben<br />

den F<strong>und</strong>komplexen <strong>aus</strong> den Gräbern B236 <strong>und</strong> B238 (Doppelfeld F<strong>und</strong>nummern 369, 372<br />

<strong>und</strong> 500), die keine gotischen Fragmente enthielten, konnten lediglich solche <strong>aus</strong> den<br />

F<strong>und</strong>komplexen F158/6, F158/10, F160/6, F161/12 <strong>und</strong> F161/16 <strong>der</strong> Strate e (16 Fragmente),<br />

<strong>aus</strong> 157/16 <strong>und</strong> 157/15 <strong>der</strong> Strate d (9 Fragmente) sowie <strong>aus</strong> F159/7 <strong>der</strong> Strate c (1 Fragment)<br />

80 Vgl. Grabungstagebuch Doppelfeld, Eintrag vom 4.-5. Februar 1948, sowie H<strong>aus</strong>er 1987, S. 166-168.<br />

81 H<strong>aus</strong>er 1996a, S. 214: „ganz ungewiß, weil <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> stratigraphisch nicht <strong>aus</strong>wertbaren <strong>F<strong>und</strong>e</strong> zu<br />

unterschiedlichen Grabungszeiten (vor 1979?) <strong>und</strong> damit auch in unterschiedlichen Grabungsabschnitten sehr<br />

starken Schwankungen unterliegt.“ <strong>Die</strong> von Doppelfeld in den Tagebüchern mehrfach sorgfältig vermerkte<br />

Trennung <strong>der</strong> <strong>F<strong>und</strong>e</strong> <strong>aus</strong> gotischen Schichten schlägt sich lei<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Beschriftung <strong>der</strong> F<strong>und</strong>zettel nicht<br />

entsprechend nie<strong>der</strong>: „Sorgfältige F<strong>und</strong>beobachtung, die vielleicht Resultate zur spätmittelalterlichen Keramik<br />

abwirft.“ (Eintrag vom 28. Februar 1951); „<strong>Die</strong> Scherben <strong>aus</strong> <strong>der</strong> gotischen Pfeilergrube getrennt gehalten; die<br />

übrigen nach Tiefen geson<strong>der</strong>t.“ (12. September 1951); „In <strong>der</strong> Glockengrube B67 wird bis auf den oberen<br />

Boden (es lassen sich zwei Bodenhorizonte unterscheiden) entleert. Sorgfältige Beobachtung <strong>der</strong> <strong>F<strong>und</strong>e</strong>.“ (27.<br />

September 1951).

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