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Methoden der Manipulation

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eeinflussen, so daß dieser glaubt, es sei seine eigene Meinung.<br />

w Die Mächtigen können durch gezieltes, öffentliches Totschweigen verhin<strong>der</strong>n, daß sich zu viele Leute über<br />

ein Thema Gedanken machen. Der Normalbürger lebt in einer ständigen Überflutung an Eindrücken, die er<br />

verarbeiten muß, so daß es ihm gar nicht auffällt, daß es auch Themen gibt, über die offiziell geschwiegen<br />

wird. Ständig werden Statistiken veröffentlicht, wieviel wir verdienen, wie viele arbeitslos sind, wie hoch<br />

die Inflation ist, wie viele am Rauchen, an Drogen, an AIDS und im Straßenverkehr sterben und wieviele<br />

Ehen geschieden werden. Da fällt es gar nicht auf, daß keine Statistiken veröffentlicht werden, wie viele<br />

Zwangsrekrutierte <strong>der</strong> Bundeswehr Selbstmord begehen, wieviele durch Hochspannungsmasten krank<br />

werden und wieviele Priester Kin<strong>der</strong> sexuell mißbrauchen. Über diese Themen wurde bislang öffentlich<br />

geschwiegen. Würden diese Statistiken monatlich veröffentlicht werden, so wäre die Meinung <strong>der</strong><br />

Normalbürger wohl klar. Auch die Verhin<strong>der</strong>ung dieser Meinung ist Meinungsmache!<br />

w Dem öffentlichen Totschweigen sehr ähnlich ist die Vorenthaltung von Information. Während beim<br />

öffentlichen Totschweigen ein Thema erst gar nicht untersucht wird und es somit auch keine Informationen<br />

gibt, können Informationen überhaupt erst dann vorenthalten wenn, wenn es sie gibt, sie also gesammelt<br />

wurden. Eine KFZ-Versichurung untersuchte einst anhand von Schadensberichten, wie hoch die Todesrate<br />

bei Unfällen in Abhängigkeit vom Modell des Autos ist. Diese Untersuchung wurde nicht veröffentlicht,<br />

obwohl sie doch für die Käufer von Neuwagen sehr interessant sein könnte. Auch eine Versicherung müßte<br />

doch eigentlich daran interessiert sein, daß es weniger Todesfälle gibt, da diese doch für die Versicherung<br />

Kosten verursachen. Offensichtlich hat die Versicherung auch noch an<strong>der</strong>e Interessen.<br />

w Überlastung ist die Kehrseite <strong>der</strong> Medaille beim Thema Schweigen bzw. Vorenthaltung von Information.<br />

Die Überlastung an Nachrichten hat zu Folge, daß über alte, unbewältigte Skandale bald keiner mehr redet.<br />

w Durch Tabuisierung verhin<strong>der</strong>n die Mächtigen, daß sich bestimmte Meinungen in <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

durchsetzen. Wenn immer wie<strong>der</strong> behauptet wird, daß je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> gegen den ständigen Zuzug von Auslän<strong>der</strong>n<br />

nach Deutschland ist, ein Auslän<strong>der</strong>feind sei, so soll damit verhin<strong>der</strong>t werden, daß diese Meinung zu oft<br />

geäußert wird. Diese Meinung wird somit tabuisiert. Der brave Bürger möchte natürlich kein Auslän<strong>der</strong>feind<br />

sein, empört sich auch völlig zu Recht über die Straftaten von wirklichen Auslän<strong>der</strong>feinden und könnte vor<br />

seinem eigenen Gewissen nicht verantworten, eventuell auch so ein schändlicher Auslän<strong>der</strong>feind zu sein, <strong>der</strong><br />

sich gegen den Zuzug von Auslän<strong>der</strong>n wehrt. Bei dieser moralischen Tabuisierung des Themas gehen die<br />

wirklichen Gründe <strong>der</strong> Mächtigen völlig unter. Unser Wirtschaftssystem ist nach dem Wachstumsprinzip<br />

organisiert. Es bricht zusammen, wenn nicht ständig <strong>der</strong> Bedarf steigt. Wenn man schon die Kauflust <strong>der</strong><br />

Bürger nicht steigern kann, so kann man doch durch Zuzug die Menge <strong>der</strong> Bürger steigern. Auch unser<br />

Rentensystem ist nach dem Wachstumsprinzip organisiert. Es bricht ebenso zusammen, wenn es nicht genug<br />

Betragszahler gibt. Wenn nicht genug Kin<strong>der</strong> geboren werden, müssen halt ausländische Arbeitnehmer<br />

zuziehen. Auslän<strong>der</strong> arbeiten oftmals für weniger Geld und nutzen daher <strong>der</strong> Industrie beim Drücken <strong>der</strong><br />

Löhne. Das Wachstumsprinzip hat nur einen gewaltigen Fehler: Ständiges Wachstum führt zum Kollaps,<br />

denn unser Land wächst nicht mit!!!<br />

w Bereits tabuisierte Themen und Personen lassen sich zur Ausweitung <strong>der</strong> Tabuisierung auf weitere<br />

Themen mißbrauchen. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Sterbehilfe. Der medizinische Fortschritt<br />

ermöglicht es, daß Menschen oftmals unter größten Schmerzen weiterleben müssen, obwohl eine Heilung<br />

ausgeschlossen ist (z.B. Krebs im Endstadium). Viele Leidende haben daher den Wunsch zu sterben, da sie<br />

bessere Zeiten sowieso nicht mehr erleben werden. Von Gegnern <strong>der</strong> Sterbehilfe wird oftmals ein<br />

Zusammenhang zwischen Sterbehilfe und Euthanasie konstruiert. Die Tabuisierung <strong>der</strong> Euthanasie wird<br />

damit auf die Sterbehilfe ausgedehnt. Beide Themen unterscheiden sich aber in einem Punkt grundsätzlich:<br />

Bei <strong>der</strong> Sterbehilfe entscheidet einer selbst, daß er sterben will. Bei <strong>der</strong> Euthanasie entscheidet ein an<strong>der</strong>er,<br />

welches Leben lebensunwert ist.<br />

w Eine frei erfundene Behauptung wird bei ständiger Wie<strong>der</strong>holung immer glaubhafter. Seit Jahren kommt<br />

die Kirchensteuer immer wie<strong>der</strong> ins Gerede. Manche würden sie gerne abschaffen, was natürlich die<br />

Finanzierung <strong>der</strong> Kirchen deutlich erschweren täte. Die Kirchen wehren sich dagegen mit <strong>der</strong> ständigen<br />

Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong> Behauptung, daß viele soziale Einrichtungen bei einer Abschaffung <strong>der</strong> Kirchensteuer in<br />

Gefahr wären. Das klingt auch im ersten Moment logisch, ist aber eine hinterhältige <strong>Manipulation</strong>. Die<br />

kirchlichen Altersheime, Kin<strong>der</strong>gärten, Krankenhäuser und Schulen werden nämlich nur zu einem sehr<br />

geringen Prozentsatz von <strong>der</strong> Kirchensteuer bezahlt. Die Hauptlast tragen <strong>der</strong> Staat, die Krankenkassen<br />

(somit die Beitragszahler) und bei Kin<strong>der</strong>gärten auch die Eltern. Geradezu haarsträubend wird diese<br />

<strong>Manipulation</strong>, wenn konservative, kirchentreue Politiker behaupten, auch Konfessionslose sollten<br />

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