Methoden der Manipulation
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eines Reichen durch Zinsen steigt, so wird er reicher. Diese Zinsen müssen aber von an<strong>der</strong>en Menschen<br />
erwirtschaftet werden, die somit ärmer werden.<br />
w Wirtschaftswachstum: Nichts kann unbegrenzt wachsen, wenn die Grundlagen begrenzt sind. Wachstum<br />
führt zum Kollaps. Das Wachstum, das mit <strong>der</strong> Industrialisierung einsetzte hat als Grundlage die<br />
Verfügbarkeit von fossiler Energie, doch die ist irgendwann verbraucht. Aber auch die Belastbarkeit von<br />
Mensch und Natur ist begrenzt. Der Mensch muß nämlich nicht nur die Produkte erzeugen, son<strong>der</strong>n er<br />
muß sie auch konsumieren. Auch Konsum ist harte Arbeit für das Wirtschaftswachstum, wird aber häufig<br />
mit Freizeit verwechselt.<br />
w Kommunismus: Wenn etwas allen gehört, so ist letztendlich keiner dafür verantwortlich. Zwangsläufig<br />
verkommt alles.<br />
w Sozialismus: Wenn die Fleißigeren die Faulen unterstützen müssen - die Sozialisten nennen das Solidarität<br />
- , so werden sie sich irgendwann fragen, weshalb sie eigentlich arbeiten sollen. Fleiß muß sich lohnen. Die<br />
Folge von Sozialismus ist Anspruchsdenken gegenüber dem Staat und mangelnde Eigeninitiative.<br />
w Konservatismus und Traditionalismus: Die Mächtigen gründen ihre Macht auf <strong>der</strong> momentanen Situation.<br />
Solange sie davon gut leben können, werden sie nicht an Verän<strong>der</strong>ungen interessiert sein. Konservatismus<br />
scheitert langfristig immer, denn es werden alte Lösungen auf neue Probleme angewendet. Dadurch werden<br />
die neuen Probleme nur unzureichend gelöst.<br />
w Nationalismus: Nationen haben absolut willkürliche Grenzen, die durch Kriege zufällig gezogen wurden.<br />
Aber auch <strong>der</strong> Begriff "Volk" bringt Probleme mit sich, denn diese Grenze zieht je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>s. Einer fühlt<br />
sich als Schwabe, ein an<strong>der</strong>er als Deutscher und ein weiterer als Europäer. Europa ist durch<br />
Völkerwan<strong>der</strong>ungen, Kriege, Besatzer, Flüchtlinge und Tourismus so häufig gemischt worden, daß eine<br />
klare rassische Volkszugehörigkeit ohnehin nicht definierbar ist. Auch die Hugenotten waren einst<br />
Asylanten. Heute sind sie integriert. Ein weiterer Fehler des Nationalismus ist die Reduzierung <strong>der</strong><br />
Wahrnehmung auf ein Problem nach <strong>der</strong> Devise "Die Volksgruppe ... ist an allem schuld.". Hierdurch<br />
entsteht enormes Leid für die Menschen.<br />
w Multikulturelle Gesellschaft: Kultur braucht zum Austausch den Kontakt <strong>der</strong> Menschen und zur<br />
Entwicklung die Is olation. Auch ein Mensch braucht zum Gedankenaustausch an<strong>der</strong>e Menschen, muß sich<br />
aber zum Nachdenken zurückziehen können. Die multikulturelle Gesellschaft wird zur kulturlosen<br />
Gesellschaft. Wenn wenige Reisende ein fremdes Land besuchen, so sehen sie dort eine an<strong>der</strong>e Kultur,<br />
können sie beobachten und von ihr lernen. Wenn aber viele Menschen dorthin reisen und ihre eigene Kultur<br />
mitbringen, so zerstören sie die dort ursprüngliche Kultur. Das gilt für Tourismus, für Gastarbeiter und für<br />
Asylanten.<br />
w Toleranz: Toleranz löscht sich zwangsläufig selbst aus, da sie zur Intoleranz führt. Intolerante Menschen<br />
gibt es überall. Wenn man diese toleriert, so können sie mächtiger o<strong>der</strong> zahlreicher werden.<br />
w Anarchie: Anarchisten lehnen jede Macht ab. Kein Mensch darf einen an<strong>der</strong>en beherrschen. (Die<br />
Gleichsetzung von Anarchisten mit Terroristen ist nur eine Verunglimpfung und hat keine Grundlage.) Doch<br />
wenn man jede Macht ablehnt, welche Macht soll einen dann vor den Mächtigen beschützen?<br />
9.7.2 Extremisten und Radikale<br />
Wenn man als Unkundiger einen Motor betrachtet, so ist man vermutlich verwirrt. Betrachtet man aber die<br />
Prinzipdarstellung eines Viertaktmotors, so ist das Prinzip des Motors schnell begriffen. Betrachtet man nun<br />
wie<strong>der</strong> einen Motor so sieht er schon viel sinnvoller aus. Die Prinzipdarstellung hat uns also bei <strong>der</strong><br />
Wahrnehmung des Motors geholfen, da die Funktion einiger Komponenten nun bekannt ist. Auf <strong>der</strong><br />
Prinzipdarstellung war aber we<strong>der</strong> Bremsanlage noch Autoradio eingezeichnet. Das hätte auch die Darstellung<br />
des Viertaktmotor unnötig verkompliziert. Man darf also nicht die Illusion haben, man würde nun alles am Auto<br />
begriffen haben.<br />
Was hat das nun mit Extremisten zu tun? Jemand, <strong>der</strong> mit gewissen Prinzipien vertraut ist, nimmt diese<br />
dadurch besser war. Die Mehrheit, die sich nie mit diesem Prinzipien bzw. Ideologien beschäftigt haben,<br />
nehmen zwangsläufig die gleichen Dinge deutlich schlechter o<strong>der</strong> überhaupt nicht wahr. Sie können<br />
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