Methoden der Manipulation
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wird. Der Duft <strong>der</strong> Hopfendolden macht schläfrig. Das Malz enthält das Aufputschmittel Hordenin, weshalb<br />
man sich mit Bier Mut antrinken kann. 63<br />
9.9.7 Wie wird industrielle Nahrung hergestellt?<br />
w Es wäre ein enormer Aufwand, Fruchtsäfte durch Auspressen von Früchten zu erzeugen. Kerne, Blätter und<br />
kleine Ästchen müßten entfernt werden. Heute wird häufig das Obst mit Enzymen von Schimmelpilzen<br />
totalversaftet und zur Lagerung durch Wasserentzug konzentriert. Die zur Verdauung notwendigen<br />
Enzyme werden durch die Erhitzung abgetötet. Vor <strong>der</strong> Auslieferung wird wie<strong>der</strong> Wasser hinzugesetzt.<br />
w Suppenwürfel für Fleischbrühe werden hergestellt, indem Fleisch in Salzsäure aufgelöst wird und das<br />
Erzeugnis mit Natronlauge neutralisiert wird. Das Ergebnis is t Fleischextrakt und Salz. Man kann davon<br />
ausgehen, daß Fleisch, welches als Steak, Braten und Wurst noch zu gebrauchen wäre, hierfür nicht<br />
verwendet wird, son<strong>der</strong>n absolut min<strong>der</strong>wertiges Fleisch.<br />
w Zitronenlimonade enthält nur in absoluten Ausnahmefällen auch Zitronensaft. Das Zitronenaroma ist<br />
meistens künstlich.<br />
9.9.8 Diäten<br />
w Es gibt wohl kaum einen Trieb, <strong>der</strong> entwicklungsgeschichtlich so alt ist wie die Nahrungsaufnahme. Selbst<br />
<strong>der</strong> Sexualtrieb ist deutlich jünger. Nahrung brauchten schon die ersten Einzeller, die unsere Erde<br />
bevölkerten, die sich durch Zellteilung vermehrten, also ohne Sex, und die auch noch kein Gehirn hatten. Es<br />
ist absurd zu glauben, man könne mit dem Verstand einen so alten Trieb beherrschen.<br />
w Die Nahrungsaufnahme ist ein so komplizierter Vorgang, daß wir mit unserem Verstand gar nicht<br />
entscheiden könnten, welche Vitamine und Spurenelemente wir in einem bestimmten Moment wirklich<br />
brauchen. Der Appetit sagte uns seit ewigen Zeiten, was unser Körper braucht. Je mehr wir uns bewußt<br />
gegen unseren Appetit verhalten, um so stärker regelt <strong>der</strong> Körper den Appetit hoch. Schließlich will bzw.<br />
braucht <strong>der</strong> Körper gewisse Stoffe. Man kann sich zwar einige Zeit beherrschen, doch irgendwann ist man<br />
gezwungen, dem Appetit nachzugeben und fällt in die alten Ernährungsgewohnheiten zurück.<br />
Diäten sind also zwecklos. Der Verstand kann den Appetit nicht besiegen. Aber das ist kein Grund zum<br />
Verzweifeln, denn es gibt einige vielversprechende Ansätze, daß <strong>der</strong> Körper sogar beim Abnehmen hilft.<br />
w In vielen Fällen verhält man sich gegen seine eigenen Bedürfnisse falsch, weil man es nicht besser weis.<br />
Beispielsweise zwingt an sich morgens ein Frühstück rein, obwohl man noch keinen Appetit hat. Das<br />
belastet den Organismus nur unnötig, <strong>der</strong> noch mit Problemen vom Vortag beschäftigt ist, z. B. Entgiftung.<br />
Der Spruch, daß ein gutes Frühstück für den ganzen Tag reicht, ist purer Unfug. Wen man morgens keinen<br />
Hunger hat, sollte man auch nichts essen. Das angeblich so gesunde Müsli mit Cornflakes (Hauptbestandteil<br />
Zucker) und Milch ist sogar beson<strong>der</strong>s belastend. In vielen Fällen kann man Fehlverhalten erkennen, indem<br />
man es mit den Regeln <strong>der</strong> Ernährung (siehe dort) vergleicht.<br />
w Der Appetit kennt keine stark industriell verarbeitete Nahrung mit künstlichen Bestandteilen. Er kann<br />
zwangsläufig dabei nicht richtig steuern. Rekombinierte und verän<strong>der</strong>te Lebensmittel enthalten die<br />
Vitamine, Spurenelemente, Hormone und Regelstoffe nicht im gleichen Verhältnis wie natürliche Nahrung.<br />
9.10 Worüber nicht o<strong>der</strong> kaum berichtet wird<br />
w Am 29. September 1957 explodierte um 4.20 Uhr im geheimen Miltärkombinat Majak im Ural ein Behälter<br />
mit 300.000 Litern Plutoniumabfall. 20mal mehr Strahlung als in Tscher-nobyl wurde bei diesem Unfall<br />
freigesetzt. Das Licht <strong>der</strong> Explosion war hun<strong>der</strong>t Kilometer weit zu sehen. Um die Bevölkerung zu<br />
beruhigen, bezeichnete es die regionale Tageszeitung als Nordlicht über <strong>der</strong> Stadt. Bislang (Stand: April 94)<br />
63 Quelle: Udo Pollmer, natur 5/94, Seite 74<br />
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