Methoden der Manipulation
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w Durch Unwissenheit und rechtliche Vorschriften werden wir abhängig von Experten. Als Angeklagter vor<br />
Gericht hat man keine Akteneinsicht. Die hat nur <strong>der</strong> Anwalt. Die meisten Menschen sind nicht in <strong>der</strong> Lage,<br />
ihre Steuererklärung ohne Steuerberater optimal auszufüllen und verschenken dadurch Geld.<br />
Elektroinstallationen dürfen nur vom Fachmann durchgeführt werden.<br />
7.2.2 Recht und Gesetz<br />
In früheren Zeiten ohne klare Gesetzgebung war <strong>der</strong> Untertan von <strong>der</strong> Gnade <strong>der</strong> Obrigkeit abhängig.<br />
Wenn die Höhe einer Strafe o<strong>der</strong> einer Steuer nicht begrenzt ist und somit <strong>der</strong> Willkür <strong>der</strong> Obrigkeit unterliegt,<br />
kann die Obrigkeit nach ihrer Gunst entscheiden. Es liegt somit am Untertan, sich diese Gunst zu erwerben. Zu<br />
dieser Gunst tragen somit auch Taten bei, die mit <strong>der</strong> Strafetat bzw. <strong>der</strong> Steuer nichts zu tun haben. In einem<br />
Rechtsstaat sollte eigentlich nach Recht und Gesetz entschieden werden und nicht nach Gunst und Gnade.<br />
Beamte und Richter, die sich wohl beide noch weiterhin für die Obrigkeit halten, haben sich durch eine<br />
weitgehend unklare Rechtslage, Ermessensspielräumen, Kann-Vorschriften und wi<strong>der</strong>sprüchlichen<br />
Gesetzen genügend Spielraum gelassen, um ihre Macht gegenüber ihren Untertanen zu demonstrieren, um von<br />
diesen ein artiges Verhalten zu erzwingen. Die Devise heißt: Wer gegen den billigen Strafzettel Einspruch<br />
erhebt, riskiert ein teures Gerichtsverfahren.<br />
Genaugenommen herrscht das Recht des Stärken:<br />
w Die Mächtigen können sich den Kampf durch die Instanzen leisten.<br />
w Die Mächtigen können sich die besseren Anwälte leisten.<br />
w Die Mächtigen können Rechtsbrüche einkalkulieren (kalkuliertes Unrecht). Wenn niemand dagegen klagt,<br />
können sie das Unrecht beibehalten. Wenn jemand gegen sie klagen und gar gewinnen sollte, so machen sie<br />
einen taktischen Rückzieher, haben inzwischen aber bereits gut verdient. Die Mächtigen können nun weitere<br />
Tricks und Rechtsbrüche versuchen.<br />
w Die Mächtigen haben Einfluß auf die Gesetze, da die Politiker erpressbar sind.<br />
w Vertragstexte zwischen Mächtigen und Normalbürgern werden von den Mächtigen aufgesetzt. Der Bürger<br />
kann nur noch unterschreiben. Kein Wehrdienstleisten<strong>der</strong> kann seinen Arbeitsvertrag individuell aushandeln.<br />
7.2.3 Rechtsunsicherheit<br />
Die Rechtsunsicherheit des Bürgers hat zur Folge, daß er oftmals Zahlungsauffor<strong>der</strong>ungen für diverse<br />
Steuern, Abgaben, Gebühren und Strafen begleicht, obwohl er dazu nicht verpflichtet wäre. Diese<br />
Zahlungsauffor<strong>der</strong>ungen sind oftmals gleich mit einer etwas einseitigen Rechtsbelehrung versehen, die dem<br />
Bürger eigentlich nur einschüchtern soll, da hier nur die Strafandrohungen bei Nichtzahlung aufgeführt werden,<br />
hingegen nur unzureichend die Möglichkeiten zur legalen Weigerung. Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> glaubt, daß es in Deutschland<br />
keine Rechtsunsicherheit gibt, <strong>der</strong> sollte mal über folgende Fragen nachdenken:<br />
w Wieviele Gesetze, Verordnungen, Durchführungsbestimmungen gibt es überhaupt?<br />
w Wieviele Gesetze, etc. davon betreffen den Normalbürger?<br />
w Wieviele Gesetze, etc. kennt bzw. versteht <strong>der</strong> Normalbürger?<br />
w Warum müssen Gesetze ausgelegt werden? Sind sie denn nicht eindeutig formuliert?<br />
w Warum braucht das Verfassungsgericht für manche Entscheidungen denn so lange?<br />
w Wie lange benötigt ein normal intelligenter Mensch um ein durchschnittliches Gesetz zu verstehen?<br />
Je<strong>der</strong>, <strong>der</strong> diese Fragen ehrlich beantwortet, muß zu <strong>der</strong> Erkenntnis kommen, daß eigentlich kaum einer bei<br />
<strong>der</strong> momentanen Gesetzeslage durchblickt. Das führt zu einem Ungleichgewicht, da die Mächtigen erstens die<br />
Gesetzgebung beeinflussen und zweitens sich Rechtsberater leisten können und somit einen<br />
Informationsvorsprung gegenüber dem Normalbürger erreichen. Bei einer klaren, eindeutigen und<br />
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