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Methoden der Manipulation

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Kin<strong>der</strong>n, laut Papst sogar Empfängnisverhütung und vorehelicher Sex. Für manche Verbote gibt es tatsächlich<br />

einleuchtende Gründe. Inzest ohne Empfängnisverhütung birgt die Gefahr, daß die Nachkommen eventuell<br />

häufiger seltene rezessive Erbkrankheiten haben könnten. Bei Sex mit Kin<strong>der</strong>n besteht bei Mädchen und bei<br />

Analverkehr auch bei Jungs die Gefahr einer schmerzhaften Verletzung. Gerade bei Kin<strong>der</strong>n kann eine<br />

Vergewaltigung dauerhafte seelische Schäden verursachen. Viele sexuellen Verbote o<strong>der</strong> Tabus haben aber<br />

keine logische und nachvollziehbare Grundlage und viele Bedürfnisse sind sogar völlig normal und kommen<br />

sogar trotz Verbot o<strong>der</strong> Tabu häufig vor. Das Kind, welches seine sexuellen Gefühle und Wünsche verboten<br />

bekommt, hat gleich mehrere Probleme: Es empfindet sich als unmoralisch und böse, da seine Bedürfnisse<br />

unmoralisch sind. Es entwickelt <strong>Methoden</strong> zu Komp ensation seiner Bedürfnisse und das ist <strong>der</strong> Ursprung vieler<br />

Perversionen. Es verdrängt seine Wünsche, was psychosomatische Krankheiten zur Folge hat.<br />

Für den Manipulator sind daher hier gleich mehrere Ansatzpunkte: Jugendsekten locken mit freier Liebe.<br />

Kirchen nutzen das Schuldbewußtsein <strong>der</strong> Gläubigen, die glauben, unkeusche Gedanken zu haben, denn nur wer<br />

sich für schuldig hält, benötigt Erlösung und Ablaß. Erst durch die Unterdrückung <strong>der</strong> Sexualität in <strong>der</strong><br />

Gesellschaft wird Sex in <strong>der</strong> Werbung wirksam. Daher ist Sex in <strong>der</strong> Werbung kein Zeichen für sexuelle<br />

Freizügigkeit son<strong>der</strong>n für sexuelle Unterdrückung.<br />

5.4.12 Die Akzeptanz wi<strong>der</strong>sprüchlicher Wahrheiten<br />

Die Aussage "Dracula ist ein Vampir" und "Es gibt keine menschenähnlichen Vampire" sind beide wahr und<br />

wi<strong>der</strong>sprechen sich gegenseitig. Schon als Kind lernen wir durch Märchen und Romane, daß Wahrheiten<br />

begrenzt sind, daß also eine Aussage nur innerhalb eines Zusammenhangs wahr o<strong>der</strong> falsch ist, nicht aber<br />

grundsätzlich. Erst durch diesen Mechanismus sind wir überhaupt in <strong>der</strong> Lage wi<strong>der</strong>sprüchliche Aussagen zu<br />

akzeptieren. Beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Wi<strong>der</strong>spruch zwischen Christentum und Naturwissenschaft setzt die Akzeptanz<br />

wi<strong>der</strong>sprüchlicher Wahrheiten voraus. Es wäre undenkbar, die Geschichte <strong>der</strong> Arche Noah mit <strong>der</strong> enormen<br />

Anzahl <strong>der</strong> heute lebenden Tierarten zu vereinbaren.<br />

6 Gründe für unser Handeln<br />

Wenn man die Handlungsweise eines Menschen beeinflussen will, so sollte man wissen, warum er so<br />

handelt und nicht an<strong>der</strong>s. Für das Opfer ist hingegen wichtig, die Gründe für das eigene Handeln zu kennen um<br />

Fremdeinflüsse zu erkennen.<br />

6.1 Vernunft<br />

Der Mensch ist von <strong>der</strong> Vernunft so sehr überzeugt, daß er sich Homo sapiens (<strong>der</strong> vernünftige Mensch)<br />

bezeichnet. Doch mit <strong>der</strong> Vernunft ist es bei näherer Betrachtung gar nicht so weit her. Man ißt zu viel vom<br />

Falschen, weil es schmeckt. Ist Geschmack vernünftig? Man schaut Unterhaltungssendungen im Fernsehen, was<br />

eine reine Zeitverschwendung darstellt. Wie vernünftig sind Kriege, Umweltverschmutzung, Sex ohne<br />

Kin<strong>der</strong>wunsch, Rauchen, Alkoholkonsum, Kunst, Musik und Schmuck? Es wäre absurd, die Vernunft als Grund<br />

für unsere Handlungen anzunehmen. Damit möchte ich nicht die Vernunft leugnen. Im Bereich von Forschung<br />

und Technik tritt sie sogar in einer sehr hohen Form auf. Doch unsere täglichen Handlungen beeinflußt sie<br />

kaum. Dort bleibt die Vernunft auf einer sehr niedrigen Stufe stehen, etwa in <strong>der</strong> Form, daß wenn man im<br />

Wohnzimmer ist und ins Schlafzimmer will, so entscheidet man vernünftigerweise durch den Flur zu gehen und<br />

verschlossene Türen zu öffnen, sofern man auf sie trifft. Für Roboter würde das beim aktuelle Stand <strong>der</strong> Technik<br />

schon eine enorme Leistung darstellen.<br />

Gerne werden Handlungen nachträglich mit Vernunft begründet. Dadurch kommt die Illusion, man würde<br />

aus Vernunft handeln.<br />

Vernunft ist schon deshalb keine sichere Entscheidungsgrundlage, weil Vernunft Sachkenntnis voraussetzt.<br />

Wie soll man sich vernünftig ernähren, wenn man die Abläufe im Organismus nicht kennt? Wie soll man<br />

wissen, was gut und böse ist o<strong>der</strong> was richtig und falsch ist, wenn man gar nicht weis, was <strong>der</strong> Mensch<br />

eigentlich auf <strong>der</strong> Erde soll? Schon bei so einfachen Fragen versagt die Vernunft vollkommen.<br />

Da die Vernunft nur selten unser Handeln beeinflußt, wendet sich Werbung und Propaganda auch nur selten<br />

an die Vernunft.<br />

6.2 Der freie Wille<br />

Wie das Handeln aus Vernunft, so ist auch <strong>der</strong> freie Wille eine Illusion. Warum wollen wir denn das, was<br />

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