Methoden der Manipulation
Methoden der Manipulation
Methoden der Manipulation
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
kriminell bezeichnen. O<strong>der</strong> jemand gibt Schuldscheine aus für Hafer und er hat gar keinen. Was lernen wir<br />
daraus? Ein Schuldschein hat nur dann einen Wert, wenn er durch irgend ein Gut gedeckt ist. Nur <strong>der</strong> kann<br />
einen Schuldschein ausstellen, <strong>der</strong> den Gegenwert besitzt. Geld ist nichts an<strong>der</strong>es als Schuldscheine. Wenn in<br />
früheren Zeiten eine Bank Papiergeld herausgab, so stand auf den Banknoten, daß man diese bei <strong>der</strong> Bank gegen<br />
eine bestimmte Menge Gold o<strong>der</strong> Silber eintauschen kann. Das Geld war somit durch das Gold gedeckt. Das<br />
war auch <strong>der</strong> offizielle Grund, weshalb die USA Goldreserven in Ford Knox einlagerte. Es handelte sich um die<br />
Golddeckung für den Dollar. Interessanterweise steht noch heute auf den Banknoten in England, man könne sie<br />
gegen eine bestimmte Menge an Pfund Sterling eintauschen. Nur kriegt man längst kein englisches Pfund an<br />
Sterling-Silber mehr für ein Pfund Sterling.<br />
Welchen Gegenwert hat die Bundesbank für ihre Banknoten? Wodurch ist unser Geld gedeckt? In diesem<br />
Zusammenhang werden uns immer die Märchen von <strong>der</strong> Warendeckung und <strong>der</strong> Devisendeckung erzählt.<br />
Warendeckung bedeutet, daß unser Schweinehirt nur so viele Schuldscheine ausgibt, wie es Waren in seiner<br />
Gegend gibt, aber selbst nie einen einlöst. Die Devise lautet: "Früher habe ich einen Gegenwert für meine<br />
Schuldscheine gehabt, die Leute haben sich an meine Schuldscheine gewöhnt und benutzen sie als Währung,<br />
heute brauche ich eigentlich keine Schweine mehr. Es kommt ohnehin kaum noch Leute zu mir, um die<br />
Schulscheine einzutauschen." Das könnte doch ein herrliches Leben sein: Schuldscheine ausgeben, aber nicht<br />
einlösen zu müssen. Die Benutzer <strong>der</strong> Schuldscheine sind die Dummen. Doch die Warendeckung hat noch ein<br />
an<strong>der</strong>es Problem. Wieviel ist ein Schuldschein für ein Schwein wert, wenn man ihn nicht in ein Schwein<br />
eintauschen kann? Eine Währung mit Warendeckung hat keinen festen Wert. Doch für unseren Schweinehirten<br />
hat das einen Vorteil: Er kann auch dann noch Schuldscheine ausgeben, wenn <strong>der</strong> Pseudowert seiner<br />
Schuldscheine bereits den Wert <strong>der</strong> Warenmenge in seiner Gegend erreicht hat. So macht man Inflation.<br />
Natürlich darf er es nicht übertreiben. Den Opfern muß die Illusion bleiben, die Schuldscheine hätten einen<br />
Wert. Eine wirklich gedeckte Währung kann keine Inflation haben. Bei gedeckten Schuldscheinen bleibt <strong>der</strong><br />
Wert eines Schweines auch immer ein Schwein. Das zweite Märchen war die Devisendeckung. Das bedeutet:<br />
Unser Schweinehirt sammelt Schuldscheine eines Müllers, <strong>der</strong> nach <strong>der</strong> gleichen Methode seine Schuldscheine<br />
unter das Volk bringt wie <strong>der</strong> Schweinehirt. Nun kann <strong>der</strong> Schweinehirt den Eindruck entstehen lassen, man<br />
könne bei ihm seine Schuldscheine einlösen. Doch man bekommt dafür keine Schweine son<strong>der</strong>n nur an<strong>der</strong>e<br />
Schuldscheine, aber die kann man genauso wenig essen wie seine.<br />
Und nun bekommt <strong>der</strong> Schweinehirt noch eine großartige Idee. Er führt Konten ein. Man kann bei ihm die<br />
von ihm selbst vorher herausgegebenen Schuldscheine wie<strong>der</strong> hinterlegen und bekommt dafür einen neuen<br />
Schuldschein in Form eines Sparbuchs. Die so zurückerhalten Schuldscheine verleiht er an an<strong>der</strong>e für Zinsen.<br />
Das heißt: Er verleiht 10 Schuldscheine und will 12 in einem Jahr zurück. Demjenigen, <strong>der</strong> bei ihm das Konto<br />
mit 10 Schuldscheinen angelegt hat, stellt er als Dank einen Schuldschein extra auf sein Konto, somit bekommt<br />
auch <strong>der</strong> Sparer seine Zinsen, wenn auch weniger. Der erste Trick ist die Verdoppelung <strong>der</strong> Schuldscheine: Man<br />
hat wie<strong>der</strong>um Schulscheine in Form von Sparbüchern und hat die normalen Schuldscheine. Dieser Vorgang<br />
heißt im Bankenchinesisch "Wertschöpfung". Der einzige Wert, <strong>der</strong> dabei geschaffen wird, ist <strong>der</strong> Pseudowert<br />
<strong>der</strong> Schuldscheine. Der an<strong>der</strong>e Trick ist: Er zieht langfristig wie<strong>der</strong> die Schuldscheine ein, da er ja mehr an<br />
Zinsen verlangt als er gibt. Den Überschuß kann er natürlich wie<strong>der</strong> ausgeben o<strong>der</strong> verleihen o<strong>der</strong> Dinge kaufen,<br />
die einen wirklichen Wert haben, z.B. Land.<br />
Solange unser Schweinehirt nach dieser Methode lebt, braucht er nichts zu produzieren und wird immer<br />
reicher. Zwangsläufig müssen an<strong>der</strong>e produzieren und werden immer ärmer. Welche Chance haben die Opfer?<br />
Solange sie noch nicht zu stark in die Abhängigkeit vom Schweinehirt gekommen sind, könnten sie ihre eigene<br />
Währung erfinden, die wirklich gedeckt wäre. Doch inzwischen hat <strong>der</strong> mächtige Schweinehirt ein Gesetz<br />
erlassen, nachdem nur er eine Währung herausgeben kann. Er ist so mächtig geworden, daß er alle einsperren<br />
darf, die sich nicht an das Gesetz halten. Die Opfer haben nur noch eine Chance: Sie müssen wie<strong>der</strong> von vorne<br />
anfangen, mit Schuldscheinen für wirkliche Waren und Leistungen, denn Schuldscheine darf man noch<br />
ausstellen. Je länger sie warten, um so mehr kommen sie in Abhängigkeit.<br />
Doch da wäre noch die Sache mit den Steuern. Denn für Steuern werden normale Schuldscheine nicht mehr<br />
akzeptiert, son<strong>der</strong>n nur noch die offizielle Währung. Das gleiche gilt für: Bußgel<strong>der</strong>, Müllgebühren,<br />
Stromkosten, ...<br />
Wie man an diesem Beispiel sieht, begann das Unheil damit, daß <strong>der</strong> Schweinehirt nicht gedeckte<br />
Schuldscheine ausgab. So etwas ließe sich durch ein Gesetz verbieten, jedenfalls in einer Demokratie.<br />
7.3 Wie hält man Menschen in Unwissenheit?<br />
Wenn man jemanden einen an<strong>der</strong>en ausbeuten o<strong>der</strong> betrügen will, so nutzt es dem Betrüger, wenn das Opfer<br />
unwissend o<strong>der</strong> ahnungslos ist. Einige <strong>Methoden</strong> sind bereits im Kapitel "Das Geheimhaltungsprinzip"<br />
aufgeführt, wobei dort <strong>der</strong> Schwerpunkt auf die Geheimhaltug <strong>der</strong> Ziele und <strong>Methoden</strong> des Manipulators gelegt<br />
Seite 43