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Methoden der Manipulation

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w Nicht alle deutschen Bürger sind in Deutschland wahlberechtigt, und zwar alle Kin<strong>der</strong> und Jugendliche.<br />

Es wäre denkbar, daß Eltern für jedes ihrer Kin<strong>der</strong> eine Extrastimme bei <strong>der</strong> Wahl bekommen, die sie im<br />

Interesse ihrer Kin<strong>der</strong> benutzen sollen.<br />

w Die Politiker lassen sich zwar von den Bürgern wählen, dienen aber oftmals den Interessen von Industrie<br />

und Kirche. Würde ein Politiker einem an<strong>der</strong>en Staates dienen, würde er als Spion verhaftet, dient er aber<br />

den Mächtigen im eigenen Lande, so wird dieser Verrat am Volk seltsamerweise nicht bestraft.<br />

w Einige Staaten haben das sogenannte Mehrheitswahlrecht. Das bedeutet, daß aus jedem Wahlkreis nur <strong>der</strong><br />

Abgeordnete in das Parlament kommt, <strong>der</strong> dort die absolute Mehrheit hat, also mehr als 50 Prozent. Kleine<br />

Parteien sind dadurch im Parlament nicht vertreten. Es gibt dann oftmals nur noch zwei große Parteien. Die<br />

größere Partei stellt dann die Regierung und braucht auf keinen Koalitionspartner Rücksicht nehmen.<br />

w Die deutsche Verfassung gibt <strong>der</strong> Opposition im Bundestag eigentlich keine wirksamen<br />

Handlungsmöglichkeiten. Die Regierungskoalition braucht somit auf die Oppositionsparteien kaum<br />

Rücksicht nehmen, sofern diese nicht im Bundesrat über eine Mehrheit verfügen. Kleine<br />

Oppositionsparteien sind zur völligen Untätigkeit verdammt, da sie sowieso nichts bewirken können. Es<br />

wäre durchaus denkbar, daß jede Partei einen prozentualen Anteil des Steueraufkommens für die Interessen<br />

ihrer Wählerschaft selbst verwalten könnte. Das wäre die demokratischste Version <strong>der</strong> Ausgabenkontrolle,<br />

aber die großen Parteien sind daran nicht interessiert.<br />

w Die direkte <strong>Manipulation</strong> <strong>der</strong> Meinung des Volkes bewirkt, daß die Wahlen ohnehin so ausgehen, wie es<br />

die Mächtigen wünschen. Kleine Parteien werden als Radikale o<strong>der</strong> Spinner verunglimpft. Wenn in den<br />

Nachrichten von den Republikanern berichtet wird, so wird fast immer von den "rechtsradikalen<br />

Republikanern" gesprochen. (Gibt es denn auch linksradikale?) Die <strong>Manipulation</strong> ist hierbei ganz<br />

offensichtlich. Der Bürger soll sich merken: Die Republikaner sind rechtsradikal, also nicht wählen!<br />

Übrigens ist es ebenfalls eine gezielte <strong>Manipulation</strong>, daß diese Partei "Republikaner" getauft wurde. Der<br />

Begriff ist im Ausland (z.B. USA) bereits im Gebrauch und hat - jedenfalls für die Zielgruppe - ein günstiges<br />

Image. Dadurch wirkt die Partei nicht mehr so neu und unbedeutend, son<strong>der</strong>n wählbarer. Beson<strong>der</strong>s<br />

bemerkenswert ist, daß eine Republik eine Sache des Volkes ist (res publica) und diese Partei nicht das Volk<br />

stärken will, son<strong>der</strong>n die Staatsorgane (z.B. Polizei), die das Volk kontrollieren und beschränken. Somit<br />

wäre die Republikaner eigentlich Anti-Republikaner. Ein an<strong>der</strong>er Trick ist <strong>der</strong> Gebrauch des Wortes<br />

"Politikverdrossenheit". Damit wird dem Wähler suggeriert, er müsse sich än<strong>der</strong>n, halt eben nicht mehr<br />

verdrossen, son<strong>der</strong>n optimistisch sein und wie<strong>der</strong> den alte Parolen <strong>der</strong> etablierten Parteien vertrauen.<br />

w Beson<strong>der</strong>s kritisch ist <strong>der</strong> Einfluß <strong>der</strong> etablierten Parteien auf die Massenmedien. Derjenige, <strong>der</strong> in den<br />

Parlamenten den größten Einfluß hat, hat über entsprechende Staatsverträge ebenfalls den größten Einfluß<br />

auf die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten. Der Einfluß auf die private Sen<strong>der</strong> wird ständig ausgebaut.<br />

Das Volk wird somit immer im Sinne <strong>der</strong> etablierten Parteien beeinflußt.<br />

w Durch bestehende Gesetze und Sachzwänge wird es neuen Parteien unmöglich gemacht, wirklich etwas zu<br />

än<strong>der</strong>n. Die Sachzwänge führen dabei weg von Utopien und Grundsätzen hin zur sogenannten Realpolitik.<br />

Die Grünen mußten und müssen es immer wie<strong>der</strong> erfahren.<br />

Zum Nachdenken: Wer braucht eigentlich wen? Der Bürger den Politiker o<strong>der</strong> umgekehrt? Würden die<br />

Bürger die Politiker brauchen, so wäre es doch normal, daß die Bürger dafür werben täten, daß jemand ihre<br />

Interesse vertritt. Statt dessen werben die Politiker dafür, daß man sie wählt. Der Politiker braucht daher die<br />

Wähler, um seine Interessen durchzusetzen.<br />

7.2.5 Entwurzelung aus <strong>der</strong> Sippe<br />

Das Wort "Sippe" ist schon fast nicht mehr im Gebrauch. Heute redet man oft von "Familie". Doch eine<br />

Sippe ist mehr, denn es gehören auch nahe Verwandte dazu. Eine Sippe bietet für den Angehörigen diverse<br />

Vorteile:<br />

w Arbeitslosigkeit o<strong>der</strong> finanzielle Not eines Sippenmitgliedes kann durch Zuwendungen <strong>der</strong> Angehörigen<br />

gemil<strong>der</strong>t werden. Eine Kleinfamilie gerät durch Arbeitslosigkeit ihres Ernährers bereits in Abhängigkeit<br />

von Behörden und Banken.<br />

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