Methoden der Manipulation
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äußerlicher Reiz, da wir sie über unsere Augen wahrnehmen, jedoch <strong>der</strong> Schrecken kommt erst durch die<br />
Verbindung des Anblicks einer Radarfalle mit einer möglichen Strafe. Der angstauslösende Reiz kommt somit<br />
vom Gehirn.<br />
Im Gegensatz dazu ist autonomes Handeln nicht die Folge eines Reizes, son<strong>der</strong>n die Folge einer<br />
Überlegung, also nicht fremdbestimmt. Das Hauptproblem bei <strong>der</strong> Abgrenzug des Begriffs sind dabei die<br />
durch Erziehung und <strong>Manipulation</strong> verankerten Verhaltensweisen. Im Moment des Handelns liegt zwar<br />
kein unmittelbarer Einfluß von außen vor, dennoch kann man dieses Handeln nicht als wirklich autonom<br />
bezeichnen. Schon dieses Problem <strong>der</strong> Abgrenzung macht deutlich, wie selten wirklich autonomes Handeln<br />
vorliegt. Aber auch dann, wenn es wirklich autonomes Handeln kaum gibt, so gibt es doch Handlungen, die<br />
weniger fremdbestimmt sind als reine Reaktionen auf diverse Reize. Ein weiteres Problem <strong>der</strong> Abgrenzung ist<br />
die Tatsache, daß kaum einer in <strong>der</strong> Lage ist, anerzogene Werte, Bedürfnisse und Verhaltensweisen von seinen<br />
eigenen zu unterscheiden. Vieles, was man für seine eigene Meinung hält, ist fremdbestimmt. Im Kapitel<br />
"Wie man Meinung macht" wird intensiver auf dieses Thema eingegangen.<br />
Für den Manipulator hat autonomes Handeln <strong>der</strong> Opfer gegenüber Reaktionen einen entscheidenden<br />
Nachteil: Autonomes Handeln ist nicht vorhersagbar. Reaktionen sind hingegen sehr wohl vorhersagbar.<br />
Wenn man jemand anspricht, wird dieser einen daraufhin wahrscheinlich anblicken. Es ist unwahrscheinlich,<br />
daß <strong>der</strong> angesprochene wegläuft, gähnt o<strong>der</strong> anfängt zu jodeln. Der äußere Reiz, angesprochen zu werden, hat<br />
die vorhersagbare Folge, daß einem etwas Aufmerksamkeit geschenkt wird. Wenn <strong>der</strong> Manipulator nun keine<br />
weiteren Reize parat hat, so wird sich <strong>der</strong> Angesprochene wie<strong>der</strong> seinen eigenen Zielen widmen. Was muß <strong>der</strong><br />
Manipulator also tun? Er muß sein Opfer so heftig mit Reizen überhäufen, daß dieses ständig reagiert.<br />
Würde er nachlassen, so würde sein Opfer wie<strong>der</strong> seine eigenen Ziele verfolgen. Ein einfaches Beispiel hierfür<br />
ist <strong>der</strong> pausenlos redende Vertreter an <strong>der</strong> Haustür. Sofern <strong>der</strong> Manipulator ein guter Rhethoriker ist, kann er das<br />
Opfer durch das Gespräch führen.<br />
Die Reizüberflutung in <strong>der</strong> Fernsehwerbung hat das gleiche Ziel. Der Zuschauer wird mit so vielen<br />
Reizen überlastet, daß er nur noch reagieren kann. Solange er nur reagiert, kann sein Verhalten gesteuert<br />
werden.<br />
Und nun kommt <strong>der</strong> wichtigste Punkt: Für den Manipulator ist jede Form <strong>der</strong> Reizüberflutung seines<br />
Opfers nützlich. Es spielt dabei keine Rolle, ob nun alle Reize unmittelbar seinen Zielen dienen o<strong>der</strong> nicht.<br />
Wirklich wichtig ist für ihn nur, daß das Opfer nicht zum autonomen Handeln zurückkehrt. Daher soll<br />
das Opfer möglichst ständig beschäftigt sein. Durch unterschiedliche Aktivitäten kommt das Opfer nicht zur<br />
Ruhe:<br />
w Ständige Musikberieselung: Supermarkt, Autoradio<br />
w Fernsehen, Kino, Theater, Museen, Volksfeste, Stammtisch, Sportveranstaltungen<br />
w Weihnachtsrummel, Kaufrausch, Konsum<br />
w Hobbys, Lesen, Sport, Reisen, Vereine<br />
w Verpflichtungen: Familie, Wohnung, Kirche<br />
w Gel<strong>der</strong>werb, Arbeit, Kurse, Weiterbildung, Arbeitsweg<br />
Der Manipulator braucht nur noch diese Aktivitäten zu för<strong>der</strong>n durch:<br />
w För<strong>der</strong>ung von Vereinen, Sportveranstaltungen, Volksfesten<br />
w Schaffung weiterer Fernsehkanäle<br />
w Werbung zur Steigerung des Kaufrauschs<br />
w Schaffung von Jugendzentren, Discos, Sportgelände<br />
w Schaffung neuer Verpflichtungen, Steuern<br />
w Schaffung neuer Bedürfnisse (CD-Player, Walkman, Gameboy)<br />
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