Methoden der Manipulation
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liegt das Problem. Wenn die Poren klein sind, so kommt trotz großer Leistung kaum ein Luftstrom zustande und<br />
<strong>der</strong> Staub bleibt liegen. Sind die Poren groß, so wird <strong>der</strong> feine Staub wie<strong>der</strong> gleichmäßig in <strong>der</strong> Luft verteilt.<br />
Eigentlich müßte <strong>der</strong> Luftfilter ohnehin nach jedem Saugen gewechselt werden, denn die Poren haben sich<br />
zugesetzt. Es bleibt abzuwarten, wann die Industrie diesen Gedanken aufgreift. Hier ließe ich noch viel Geld<br />
verdienen. Daß es auch an<strong>der</strong>s funktionieren kann beweisen Staubsauger, die durch Wasser filtern o<strong>der</strong><br />
Zentralstaubsauger, die den Staub nach außen blasen. Der normale Staubsauger ist reine Beschäftigungstherapie<br />
und für Allergiker sogar schädlich. Ebenfalls unsinnig sind Teppich-Shamponier-Geräte, denn sie schädigen<br />
die Teppichfasern, so daß diese leichter schmutzig werden. Nun braucht man wie<strong>der</strong> Chemie, um die<br />
Teppichfasern zu schützen. Seit einiger Zeit wird damit geworben, daß Reinigungsmittel biologisch abbaubar<br />
sind, daß man sie also jetzt bedenkenlos nutzen darf. Das ist eine bewußte Irreführung. Biologisch abbaubare<br />
Stoffe sind Nahrung für Mikroorganismen und die nehmen in den Gewässern enorm zu und verbrauchen den<br />
Sauerstoff. Damit sterben die Fische!!!<br />
7.8.5 Überlastung und Erschöpfung<br />
Je mehr ein Mensch überlastet ist, um so weniger nimmt er von seiner Umwelt wahr und um so weniger<br />
kann er über seine eigenen Ziele nachdenken. Wie sieht denn heute ein durchschnittlicher Tag aus? Der Wecker<br />
klingelt obwohl man noch müde ist. Die Müdigkeit wird mit Kaffee überwunden, aber Kaffee belastet den<br />
Organismus. Eigentlich ist <strong>der</strong> Darm noch mit dem schwer verdaulichen Rest von gestern beschäftigt, aber er<br />
wird gleich wie<strong>der</strong> mit Müsli belastet. Nebenbei läuft das Radio o<strong>der</strong> das Frühstücksfernsehen. Das Essen wird<br />
heruntergeschlungen, denn man muß zur Arbeit. Nun erstmal in den Stau. Wenn man bei <strong>der</strong> Arbeit erscheint,<br />
ist man eigentlich schon kaputt. Beim zweiten Frühstück wird gleichzeitig die Zeitung gelesen und mit den<br />
Kollegen diskutiert. Nun kommen Telefonate, Besprechungen, Formulare, <strong>der</strong> Kleinkrieg mit den Kollegen und<br />
wie<strong>der</strong> Kaffee. Und weil man so aufgeregt ist, braucht man eine Zigarette, die beruhigt zwar die Nerven,<br />
belastet aber mit ihren Giftstoffen den Körper. Nun ist Zeit fürs Mittagessen und es gibt Schnitzel mit Kartoffel.<br />
Kohlenhydrate und Eiweiß behin<strong>der</strong>n sich gegenseitig bei <strong>der</strong> Verdauung. Der Körper hat schwer zu tun und<br />
bekommt wie<strong>der</strong> Kaffee. Eigentlich ist man vollkommen erschöpft und rettet sich bis zum Feierabend. Wie<strong>der</strong><br />
Stau und Dudelei aus dem Autoradio. Auf dem Heimweg muß noch etwas eingekauft werden. Kaum ist man<br />
Zuhause angekommen, schon beginnt die Hausarbeit: Kochen, Waschen, Hof kehren, Unkraut entfernen,<br />
Gartentor reparieren und Kin<strong>der</strong> betreuen. Jetzt kommt die Entspannung, ab jetzt läßt man sich überlasten durch<br />
Fernsehen und Werbung. Den Magen belastet man mit Brot und Wurst (schon wie<strong>der</strong> Kohlenhydrate und<br />
Eiweiß) und das Bier beruhigt die Nerven. Beson<strong>der</strong>s aktive Menschen halten statt dessen noch etwas durch und<br />
tanzen, joggen o<strong>der</strong> spielen Tennis. In den Discos wird das Gehör überlastet und durch die Lichtblitze das<br />
Nervensystem. Wenn man dann viel zu spät ins Bett kommt spürt man plötzlich seine Gedanken, die jetzt<br />
einfach nicht aufhören wollen. Der Schlaf wird mit Hilfe einer Tablette erreicht und ist nicht beson<strong>der</strong>s<br />
erholsam. Wenn dann Wochenende o<strong>der</strong> Urlaub ist, hat man endlich mal Zeit, sich mit an<strong>der</strong>en Dingen zu<br />
überlasten: Skifahren, Surfen, allerlei extreme Sportarten, Auto waschen, Haus anstreichen, Rasen mähen o<strong>der</strong><br />
mit Ehepartner streiten. Wenn man ich schon entspannt, so wird wenigstens die Haut durch übermäßige<br />
Sonnenstrahlen überlastet. Bei so einer Lebensweise kann man kaum etwas wahrnehmen o<strong>der</strong> zum Nachdenken<br />
kommen.<br />
7.8.6 Hintergrundmusik, Schall, Geruch und Beleuchtung<br />
w Stille im Warenhaus hat für den Manipulator den Nachteil, daß die Opfer ständig durch irgendwelche<br />
Geräusche und Gedanken abgelenkt werden. Durch die Stille fallen die Geräusche erst auf. Wie soll sich <strong>der</strong><br />
Kunde auf die Waren konzentrieren und sich so wohl fühlen, wie es für den Einkauf notwendig ist.<br />
Hintergrundmusik darf hier auf keinen Fall den Kunden überlasten, denn das würde ihm ablenken. Er soll<br />
ruhig gestellt werden durch ruhige Musik vom Endlosband. Ausgewählt werden hierbei nicht zu<br />
populäre Stücke, bei denen alles entfernt wird, was die Aufmerksam auf sich ziehen könnte. So fällt <strong>der</strong><br />
Gesang weg und in <strong>der</strong> Instrumentierung werden Blechbläser durch die ruhigeren Holzbläser ersetzt.<br />
Weiterhin werden die hohen Töne entfernt, damit die Musik räumlich schwerer zu orten ist. Sie kommt<br />
scheinbar von überall. Die Dynamik des Stückes wir ebenfalls verringert. Die Lautstärke ist an <strong>der</strong> Grenze<br />
<strong>der</strong> Wahrnehmbarkeit.<br />
w Für eine Kneipe gelten bezüglich <strong>der</strong> Hintergrundmusik an<strong>der</strong>e Kriterien. Hier darf <strong>der</strong> Kunde nicht ruhig<br />
gestellt werden. Der Wirt will keine schlafenden Kunden. Für kontaktarme Kunden o<strong>der</strong> immer dann, wenn<br />
sich kein Gespräch finden läßt, muß hier die Musik die Kommunikation ersetzen. Stille hätte die Folge, daß<br />
sich <strong>der</strong> Kunde langweilen würde. Hier soll er also durch die Musik beschäftigt werden. Dafür braucht<br />
man natürlich eine an<strong>der</strong>e Musik als im Kaufhaus. Hier muß die Musik Elemente enthalten, die die<br />
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