Methoden der Manipulation
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Fähigkeiten des menschlichen Geistes bzw. des Unterbewußtseins, die zwar wahr sein können, aber keinen<br />
Hinweis auf Gott geben. Hierbei ergeben sich durchaus interessante Informationen, die viel zum Verständnis<br />
<strong>der</strong> menschlichen Vergangenheit, Entwicklung und Natur beitragen können.<br />
w 3) Möglicherweise gibt es auch direkte Gotteserfahrung. Mir ist jedoch kein glaubhafter Fall bekannt.<br />
Kann man also die Suche aufgeben? Nein! Wir haben noch eine an<strong>der</strong>e Möglichkeit. Wenn wir Gott als<br />
Schöpfer definieren, so müßte doch die Betrachtung <strong>der</strong> Welt einige Aussagen über ihren Schöpfer zulassen,<br />
ebenso wie ein Buch Rückschlüsse über seinen Autor ermöglicht. Die Rückschlüsse können natürlich nur sehr<br />
allgemeiner Natur sein. Unsere Werkzeuge dabei sind die Naturwissenschaften und die heute noch als<br />
Grenzwissenschaft und Esoterik bezeichnete Erforschung des menschlichen Geistes im Rahmen von<br />
Parapsychologie, Regressionstherapie, Nahtodeserfahrungen und Channeling. Auch wenn die Erkenntnisse nur<br />
sehr gering sind, so sind sie doch verläßlicher als heilige Texte und Dogmen. Hier haben wir noch einen weiten<br />
Weg vor uns. Das Wissen aus <strong>der</strong> ersten und zweiten Gruppe kann hierbei durchaus nützlich sein, denn auch<br />
erfundene Gottesbil<strong>der</strong> können zufällig wahre Informationen enthalten und wertvolle Impulse liefern. Die<br />
Informationen <strong>der</strong> zweiten Gruppe tragen bei zum Verständnis <strong>der</strong> menschlichen Natur und des menschlichen<br />
Geistes. Die Erkenntnis des menschlichen Geistes und <strong>der</strong> physischen und geistigen Welt führt zur<br />
Gotteserkenntnis. Auf dem Tempel zu Delphi wurde diese Erkenntnis zusammengefaßt zu "Erkenne dich<br />
selbst, damit du Gott erkennst". 5<br />
9.2.3 Grenzwissenschaft und Esoterik<br />
Viele Religionen und Kulte haben eine nach außen dargestellte Form und Inhalte die nur wenigen<br />
Eingeweihten bekannt sind, also Wissen, das nur einem inneren Kreis zugänglich ist. Im Christentum ist die<br />
äußerliche Form von Weihnachten ein Fest mit Tannenbaum, Kerzen, Singen, Geschenken und Gottesdienst.<br />
Das uneingeweihte Volk glaubt, es würde den Geburtstag von Jesus feiern. Der eigentliche Inhalt von<br />
Weihnachten ist, daß das Licht in die Finsternis tritt. Das Licht ist das Göttliche, die Finsternis ist die tote<br />
Materie. Die Materie wird also von Gott beseelt. Auf einer symbolischen Ebene heißt das, daß Gott seinen Sohn<br />
in die Welt sendet. Mit <strong>der</strong> historischen Person Jesus hat das nichts zu tun. Die Verehrung des lebenspendenen<br />
Lichts ist viel älter. Das Wissen, welches nur einem inneren Kreis zugänglich ist, wird als Esoterik bezeichnet.<br />
Seit einiger Zeit werden die verborgenen Aspekte des menschlichen Geistes wissenschaftlich erforscht.<br />
Diese Wissenschaft steckt noch in den Anfängen. Zu lange war eine wissenschaftliche Erforschung von<br />
Telepatie, Telekinese, Jenseits, Nahtodeserfahrungen, außerkörperlichen Erfahrungen, Geistern und<br />
Spukerscheinungen durch die Kirche behin<strong>der</strong>t. Heute stellen die wissenschaftlichen Kleingeister das<br />
Hauptproblem bei <strong>der</strong> Erforschung dieser Phänomene dar. Sie halten sich krampfhaft am gewohnten Weltbild<br />
fest und ignorieren alle Fakten, die zu einer Korrektur ihres Weltbildes führen könnten. Sie bezeichnen daher<br />
die Erforschung dieser bislang unerforschten Phänomene als unwissenschaftlich bzw. als Grenzwissenschaften.<br />
Ein Wissenschaftler sollte Wissen schaffen, anstatt dieses zu behin<strong>der</strong>n, indem er an<strong>der</strong>e Wissenschaftler<br />
unwissenschaftlich nennt. Natürlich ist es einfacher, sich mit Wissen zu beschäftigen, daß vergangene<br />
Generationen gesammelt haben und das heute schon weitgehend geordnet ist. Aber auch die Wissenschaftler<br />
wurden ausgelacht, die früher behaupteten, die Erde sei rund, <strong>der</strong> Mensch könne tierhafte Vorfahren haben, es<br />
gäbe ein Unterbewußtsein o<strong>der</strong> es gäbe einen Blutkreislauf. Neues Wissen paßt halt manchmal nicht in das alte<br />
Weltbild. Ich benutze dennoch gerne das Wort "Grenzwissenschaft", denn hier wird die Grenze des alten<br />
Wissens überschritten.<br />
Da Esoterik und Grenzwissenschaften ähnliche Themen behandeln und oftmals auch zu ähnlichen<br />
Ergebnissen kommen, so werden sie häufig verwechselt. Es gibt aber einen deutlichen Unterschied: In <strong>der</strong><br />
Esoterik wird Wissen unbekannter Herkunft offenbart und bleibt eine Sache des Glaubens. Grenzwissenschaften<br />
beschreiben Phänomene, die von Menschen beobachtet wurden und werten diese Erfahrungen aus. Mitunter<br />
lassen sich sogar Phänomene reproduzieren. Es gibt natürlich auch Mischformen. Esoterische Lehren können<br />
auf konkrete Erfahrungen eines Menschen zurückgehen. Aber Esoterische Lehren können auch die<br />
Interpretation von Erfahrungen beeinflussen, schon alleine dadurch, daß ein Wissenschaftler Phänome mit<br />
Namen bezeichnet, die einer esoterischen Tradition entspringen.<br />
Lei<strong>der</strong> wurde in den letzten Jahren unter <strong>der</strong> Bezeichnung Esoterik ein so unbeschreiblich großer Unfug<br />
veröffentlicht und praktiziert, daß <strong>der</strong> Begriff Esoterik schon regelrecht ein Schimpfwort geworden ist.<br />
5 Quelle: Thorwald Dethlefsen, "Schicksal als Chance", Goldmann<br />
Seite 66<br />
Verlag, Seite 34