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Methoden der Manipulation

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Konservatismus.<br />

Man ist leicht geneigt zu sagen: "In <strong>der</strong> Schule kann doch nicht je<strong>der</strong> machen was er will. Dann könnte ein<br />

Unterricht doch gar nicht mehr stattfinden." Doch wozu braucht ein Kind eigentlich Unterricht? Es soll etwas<br />

lernen. Sprechen, greifen und laufen lernt es auch nicht im Sitzen im Unterricht son<strong>der</strong>n aus Eigeninitiative. Ein<br />

Lehrer muß die Kin<strong>der</strong> nicht unterrichten, damit sie etwas lernen. Er kann ihnen auch Aufgaben stellen, die sie<br />

eigenverantwortlich lösen sollen und das dafür notwendige Wissen sollen sie möglichst selbst herausfinden.<br />

Wenn ein Kind ein Problem nicht lösen kann, soll es erst an<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong> fragen und erst dann den Lehrer. Der<br />

Lehren würde in einer solchen Schule also nicht mehr unterrichten, son<strong>der</strong>n koordinieren. Schule könnte ganz<br />

an<strong>der</strong>s sein!<br />

5.4.9 Der Glaube, daß die Mehrheit recht hat<br />

Informationen sind fehlerhaft o<strong>der</strong> werden falsch wahrgenommen. Immer wie<strong>der</strong> erkennen Kin<strong>der</strong>, daß sich<br />

eine Information nachträglich als falsch herausstellt. Wie kann nun ein Kind falsche Informationen von richtigen<br />

trennen? Allgemein wird dabei folgende Strategie benutzt: Neue Informationen werden erst einmal bezweifelt.<br />

Nimmt man eine Information häufiger wahr, so wird sie wohl stimmen. Informationen, die mit dem eigenen<br />

Weltbild nicht verträglich sind, werden als falsch beurteilt. Diese Strategie behält man normalerweise ein ganzes<br />

Leben lang bei. Diese Strategie ist im normalen Leben auch äußerst erfolgreich.<br />

Zur <strong>Manipulation</strong> läßt sich dieses Prinzip gut nutzen. Wenn <strong>der</strong> Manipulator eine Meinung erzeugen will,<br />

braucht er diese nur oft genug den Opfern anzubieten. Beson<strong>der</strong>s, wenn das Opfer denkt, daß eine Information<br />

von verschiedenen Seiten kommt, so glaubt es, daß sie stimmt. Schließlich können nicht alle lügen.<br />

Im Kapitel "Lüge und Wahrheit: Wie findet man die Wahrheit" sind einige an<strong>der</strong>e Strategien dargestellt,<br />

wie man Informationen als wahr o<strong>der</strong> falsch einordnen kann.<br />

5.4.10 Weinen ist unerwünscht<br />

Es kann schon ziemlich nerven, wenn ein kleines Kind nachts schreit. Wenn die Eltern alles Mögliche<br />

erfolglos ausprobiert haben, kommen sie oftmals zu <strong>der</strong> Erkenntnis, daß ihnen nichts an<strong>der</strong>es übrigbleibt als das<br />

Kind schreien zu lassen. Sie hören von wohlmeinenden Großeltern, Verwandten o<strong>der</strong> Nachbarn, daß Kin<strong>der</strong><br />

irgendwann damit aufhören und wenn sie so verfahren, stellen sie fest, daß dieses tatsächlich funktioniert.<br />

Wen interessiert es da, warum das Kind aufgehört hat zu schreien? Es reicht aus, daß es aufgehört hat.<br />

Das Kind hat dabei aber gelernt, daß sich niemand für seine Gefühle interessiert und das es mit seinen<br />

Sorgen alleine ist. Warum soll es schreien, wenn ihm keiner zuhört? Also hört es auf zu schreien. Doch das<br />

Schreien hat einen wichtigen Zweck und zwar den Abbau von Streß, Frustration und seelischem Schmerz. Dem<br />

Kind wird somit das Ventil genommen, das es zur Lösung seiner seelischen Probleme brauchen würde.<br />

Wenn Kin<strong>der</strong> etwas älter sind und die Sprache beherrschen, wird ihnen klargemacht, daß ein so großes Kind<br />

doch nicht mehr weint und wie<strong>der</strong> wird ihnen das Ventil genommen, das doch so wichtig wäre. Das Resultat<br />

sind Kin<strong>der</strong>, die unfähig sind ihre Gefühle zu zeigen und mit ihren Gefühlen umzugehen, indem sie sich durch<br />

Weinen entlasten.<br />

Wenn diese Kin<strong>der</strong> erwachsen sind, kann man davon ausgehen, daß sie dauerhaft seelisch belastet sind, da<br />

sie nicht gelernt haben sich durch Weinen zu entlasten. Aber sie haben gelernt ihren Frust zu kompensieren z.B.<br />

mit Daumenlutschen, Essen, Fernsehen. Es gibt viele zwanghafte Handlungen, die nichts An<strong>der</strong>es sind als<br />

Kompensation. Die Werbung nutzt dieses Bedürfnis zur Kompensation aus nach <strong>der</strong> Devise "Wenn Du Dir<br />

unser Produkt leistest, fühlst Du dich wie<strong>der</strong> wohl." Weil das Bedürfnis nach seelischer Entlastung so enorm<br />

hoch ist, haben beson<strong>der</strong>s Psycho-Sekten (z.B. Scientologie Church) ein so leichtes Spiel, wenn sie ihren<br />

Opfern einreden, daß sie die Lösung für alle seelischen Probleme haben.<br />

5.4.11 Unterdrückung <strong>der</strong> Sexualität<br />

Viele Gefühle sind in unserer Gesellschaft unerwünscht, tabuisiert o<strong>der</strong> verboten. Bereits Säuglinge<br />

entdecken, daß Herumfummeln an den eigenen Geschlechtsteilen Spaß macht. Doch wenn sie von sittenstrengen<br />

Eltern entdeckt werden, werden sie dafür geschlagen, beschimpft o<strong>der</strong> bestraft. Da ist es kein Wun<strong>der</strong>, daß<br />

erwachsene Menschen glauben, Schläge, Beschimpfungen und Bestrafungen hätten etwas mit Sex zu tun und<br />

deshalb Sado-Maso-Praktiken benötigen. Gerade im sexuellen Bereich ist die Unterdrückung <strong>der</strong> Gefühle durch<br />

kirchliche Moral und Gesetze sehr weit fortgeschritten. Bei Sexualität ist nahezu alles unmoralisch o<strong>der</strong><br />

verboten: Nacktheit in <strong>der</strong> Öffentlichkeit, Sex in <strong>der</strong> Öffentlichkeit, Gruppensex, Selbstbefriedigung, sexuelle<br />

Spiele, homosexuelle Neigungen, bisexuelle Neigungen, Inzest, Sexualität mit Kin<strong>der</strong>n, Sexualität zwischen<br />

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