Low Vision Skript für HTL SchülerInnen - Private HTL des Landes ...

UMGANG MIT VISUELL EINGESCHRÄNKTEN PERSONEN
An dieser Stelle möchte ich einige Tipps mitgeben die zu beachten sind, wenn man
im näheren Umfeld mit einer blinden oder visuell eingeschränkten Person zu tun hat.
Dieses Wissen stellt die Grundlage nicht nur für die Low Vision Beratung, sondern
auch im Alltag dar.
In der heutigen Zeit ist es sehr wichtig den Kontakt zwischen Betroffenen und sehen-
den Menschen zu fördern, um so einen unkomplizierten Umgang miteinander zu ha-
ben.
Es ist immer besser auf eine konkrete Lösung hinzuweisen als auf die Gefahr selbst.
Hier ein Beispiel:
� Schlechtes Beispiel: „Achtung da steht ein Fahrrad“.
� Besser rufen: „ Links von Ihnen steht ein Fahrrad, halten Sie sich rechts“.
Es kommt vor, dass ein Betroffener auffällt, der auf der Straße nur langsam voran
kommt, etwa auf Grund von vielen kleinen Hindernissen, oder weil er mit dieser Um-
gebung nicht vertraut ist. Man soll nicht zögern Hilfe anzubieten, aber sich auch nicht
aufdrängen. Wenn man direkt Hilfe anbietet, kann man beispielsweise sagen: „Ich
muss zum Bahnhof, kann ich Sie vielleicht ein Stück begleiten“. Wenn die Antwort
positiv ist, bietet man einen Arm zum Einhängen an. Man sollte nicht enttäuscht sein,
wenn ein gutgesinntes Angebot nicht angenommen wird.
Vielen Blinden und Sehbehinderten ist ihre persönliche Freiheit und Unabhängigkeit
mehr wert als eine erleichternde Hilfestellung.
Es ist ebenfalls wichtig den Betroffenen nicht voraus zu schieben, sondern immer
einen Arm anzubieten. Wenn man einen Sehbehinderten oder Blinden beim Trep-
pensteigen geleitet, gilt es zu berücksichtigen, dem Betroffenen mitzuteilen, ob es
hinauf oder hinunter geht. Ebenfalls immer auf Anfang und Ende der Treppe hinwei-
sen. Handelt es sich um eine Rolltreppe muss man dies unbedingt erwähnen.
Sandra Schwendinger 15