03.11.2012 Aufrufe

Low Vision Skript für HTL SchülerInnen - Private HTL des Landes ...

Low Vision Skript für HTL SchülerInnen - Private HTL des Landes ...

Low Vision Skript für HTL SchülerInnen - Private HTL des Landes ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Geschichtliche Entwicklung der ersten Sehhilfe<br />

Das Reflexionsgesetz und mathematisch-optische Kenntnisse gab es schon im alten<br />

Ägypten. Dennoch war ihnen die brechende Wirkung von optischen Linsen unbe-<br />

kannt: Der Grundstein der Entwicklung <strong>für</strong> die Sehhilfe wurde mit der Erkenntnis ge-<br />

legt, dass Lichtstrahlen abgelenkt und gebrochen werden können.<br />

Um ca. 100 v. Chr. bewies Heron von Alexandria in seinem Schriftstück Katoptrik<br />

(Lehre der Lichtstrahlen und das Reflexionsgesetz) die Geradlinigkeit der Lichtstrah-<br />

len und das Reflexionsgesetz.<br />

Auch die alten Römer hatten Kenntnisse der Vergrößerung durch brechende Flä-<br />

chen. Im Buch Quaestiones naturales berichtete Lucius Annaeus Seneca, dass alles<br />

weit größer erscheint, wenn man es durch Wasser sieht. Beispielsweise wenn man<br />

kleine Buchstaben durch eine mit Wasser gefüllte Glaskugel beobachtet. So erschie-<br />

nen ihm diese größer und klarer. Jedoch schrieben die Römer die vergrößernde Wir-<br />

kung nicht der gekrümmten Fläche <strong>des</strong> Glases zu, sondern dem Wasser.<br />

Claudius Ptolemaeus war Grieche, Astronom und Mathematiker. Er führte als erster<br />

Messungen <strong>des</strong> Einfalls-und Brechungswinkels von Lichtstrahlen durch und ermittel-<br />

te erstmals die Brechzahl von Glas und Wasser. In der Literatur <strong>des</strong> Altertums finden<br />

sich jedoch noch keine Hinweise auf optische Hilfsmittel.<br />

Als wissenschaftliche Nachfolger <strong>des</strong> Altertums galten die Araber. Um ca. 800 n. Chr.<br />

wurden sehr viele naturwissenschaftliche und philosophische Werke vom griechi-<br />

schen übersetzt und an das europäische Mittelalter weitergegeben.<br />

Im 11ten Jahrhundert erschien Schatz der Optik (Kitab al manazir) <strong>des</strong> arabischen<br />

Mathematikers, Mediziners und Astronom Abu Ali al-Hassan Ibn al-Haitham. Mit die-<br />

sem Werk zeigte er auf, wie das Licht im dichteren Medium bricht und stellte die ge-<br />

naue Bestimmung <strong>des</strong> Bildortes dar. Ihm war die Gleichheit <strong>des</strong> Ein- und Ausfalls-<br />

winkels bekannt. Ebenfalls erwähnte er die durch Brechung entstehenden Bilder und<br />

deren Größen und Helligkeitsveränderungen. Hier tauchte zum ersten Mal die kon-<br />

krete Erkenntnis auf, dass Kugelelemente dazu dienen können ein Objekt vergrößert<br />

erscheinen zu lassen.<br />

Sandra Schwendinger 21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!