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Drei italienische Lustspiele aus der Zeit der Renaissance

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CANZONE<br />

gesungen von Nymphen und Schäfern.<br />

Dieweil so kurz das Leben<br />

Und mannigfach die Plagen,<br />

Die je<strong>der</strong>mann hienieden muß ertragen,<br />

So laßt nach Wohlgefallen<br />

Uns tun und unsre Jahre froh verbringen.<br />

Denn wer den Freuden allen<br />

Entsagt und mühvoll lebt in Angst und Beben,<br />

Weiß nicht, wie rings umgeben<br />

Vom Trug <strong>der</strong> Welt wir sind<br />

Und welche wenig frohen<br />

Schicksale drohen — jedem Menschenkind.<br />

Um dies Geschick zu meiden,<br />

War allezeit uns Einsamkeit willkommen,<br />

Und haben stets an Freuden<br />

Wir Jünglinge und Nymphen teilgenommen.<br />

Nun sind wir hergekommen<br />

Mit unsern Lie<strong>der</strong>chören,<br />

Den edlen Kreis aufs beste<br />

Bei diesem Feste — mit Gesang zu ehren.<br />

Auch hat uns hergeführet<br />

Der Name dessen, <strong>der</strong>, mit allen Gaben<br />

Göttlicher Macht gezieret,<br />

In dieser Stadt das Zepter sollte haben.<br />

Nun dürft ihr euch erlaben<br />

Durch seine Gnadenfülle<br />

Und danken glückbewußt<br />

Für alle Lust — die hier vergönnt sein Wille ^.<br />

* Dieser Vorprolog scheint gedichtet zu sein für eine Aufführtmg nach<br />

<strong>der</strong> Rückkehr <strong>der</strong> Medici nach Florenz.<br />

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