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Drei italienische Lustspiele aus der Zeit der Renaissance

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macht und alle meiner Kriegskasse tributpflichtig, was ich zu<br />

Anfang gar nicht hoffen konnte. Nun bleibt mir nichts andres<br />

zu tun, als das Gelübde zu lösen, das ich dir getan habe, Fortuna,<br />

vier ganze Tage ber<strong>aus</strong>cht zu bleiben. Gern werde ich<br />

diese Pflicht erfüllen und gleich damit anfangen, sobald ich<br />

Muße dazu finde. Aber da kommen ja meine Soldaten <strong>aus</strong> Crisobolos<br />

H<strong>aus</strong>e, beladen mit <strong>der</strong> Beute, die sie dem Feinde abgenommen,<br />

und können dies ihr Glück nur meinem Genie und<br />

meiner Tapferkeit verdanken.<br />

5. SZENE<br />

Fulcio. Erofilo. Volpino<br />

VOLPINO. Ich werde es zu machen suchen, daß er den Mund<br />

hält, für so wenig, als es irgend geht, und werde mehr <strong>aus</strong>richten,<br />

als wenn du in Person dabei wärst, und weiß, daß du<br />

mit mir zufrieden sein wirst.<br />

EROFILO. O Fulcio, wann kann ich dir je genug danken für<br />

den großen Dienst, den du mir geleistet hast? Wenn ich dir<br />

alles gäbe, was ich auf <strong>der</strong> Welt besitze, würde ich meine Schuld<br />

gegen dich nicht voll abtragen können.<br />

FULCIO. Mir genügt's schon, wenn du mir ein freundliches<br />

Gesicht machst.<br />

EROFILO. Wo aber ist meine einzige Hoffnung, meine Zuflucht,<br />

mein wahres Wohl ?<br />

VOLPINO. Fulcio, von großer Bedrängnis, großer Angst, gr<strong>aus</strong>amsten<br />

Qualen hast du mein Leben befreit, so daß ich beim<br />

leisesten Wink, wo dir's scheinen mag, es für dich opfern werde.<br />

FULCIO. Dergleichen Dienste, Volpino, erweist man einan<strong>der</strong>.<br />

Glaubst du nun, Erofilo, ich hätte dir Geld im Überfluß zu<br />

schaffen gewußt?<br />

EROFILO. Weit mehr, als wir besprochen hatten.<br />

FULCIO. Ich wollte, daß du außer dem, was wir dem Kuppler<br />

geben müssen, noch genug hättest, das Mädchen zu unterhalten,<br />

sowohl für die täglichen Ausgaben, als auch für ihre<br />

an<strong>der</strong>en Bedürfnisse.<br />

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