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Drei italienische Lustspiele aus der Zeit der Renaissance

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chen hätten, besäße ich viel Hoffnung ; so aber schwindet sie mir<br />

völlig. Wenn sie es tun möchten, was zögern sie länger? Sie<br />

wollen ihren Spaß mit uns haben und mit uns plau<strong>der</strong>n und<br />

schaden uns damit sehr; denn vielleicht wären an<strong>der</strong>e gekommen,<br />

uns loszukaufen, die weniger Worte gebraucht hätten und<br />

mehr Taten, und <strong>aus</strong> Rücksicht für jene sind sie zurückgeblieben.<br />

Dann haben die beiden auch Lucrano erbittert, <strong>der</strong> sich mit<br />

leeren Versprechungen hingehalten gesehen hat. Und gestern<br />

sagte er mir und vielleicht in deinem Beisein, er könne die Ausgaben<br />

nicht länger bestreiten, und wenn binnen zehn Tagen<br />

niemand käme, uns freizukaufen, solle jede von uns sich gut<br />

o<strong>der</strong> schlecht ihr Brot verdienen. Da er uns im großen nicht<br />

anbringen könne, wolle er's im kleinen tun, für vier o<strong>der</strong> sechs<br />

Quattrinen o<strong>der</strong> soviel er eben bekomme. wir Armen!<br />

CORISCA. Möge er's doch tun! Was kann es sein? Ich bleibe<br />

bei dem Glauben, daß unsre Liebhaber uns nicht bis zu solchem<br />

Elend kommen lassen werden.<br />

EULALIA. Wir wollen lieber hineingehn, damit Lucrano zu<br />

unserm Unheil uns hier nicht trifft.<br />

CORISCA. Ha, da kommen unsre Liebsten. Wir wollen nicht<br />

so geschwinde fortgehn, son<strong>der</strong>n sehen, was sie uns heute<br />

bringen.<br />

4. SZENE<br />

Vorige. Erofilo und Caridoro<br />

EROFILO. O was für ein glücklicher Zufall ist das, Caridoro 1<br />

In aller Welt hätten wir nichts Besseres wünschen können.<br />

CARIDORO. Das sind die heiteren und glänzenden Sterne, <strong>der</strong>en<br />

Erscheinen die Stürme unserer bedrängten Herzen stillen<br />

kann.<br />

EULALIA. Mit mehr Recht könntet ihr sagen, daß ihr unser<br />

Glück und Heil sein würdet, wenn ihr uns in <strong>der</strong> Tat so liebtet,<br />

wie ihr es in Worten zu beweisen sucht. Ihr seid große Versprecher,<br />

wenn wir zugegen sind . . . ,,Gib mir die Hand, Eulalial"<br />

— »Gib mir die Hand, Corisca!" ,,<br />

Heute o<strong>der</strong> morgen<br />

werdet ihr durch uns befreit werden; wenn nicht, sind wir.<br />

."<br />

.<br />

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